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17.5.2022

Rheuma

Fasten kann ein sinnvoller, ergänzender Therapieansatz sein

17.5.2022

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Schutzfrist nach Fehlgeburt ab der 13. Woche

17.5.2022

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Calcium reduziert signifikant Knochenresorption, nicht Mittelmeerdiät

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8.4.2025

Fasten kann ein sinnvoller, ergänzender Therapieansatz sein

Heilfasten kann auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden. Allen Verfahren gemeinsam ist der Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel für eine begrenzte Zeit. Dabei wird dem Körper nur eine geringe Menge an Energie zugeführt, beispielsweise durch Brühe oder Säfte. Tierexperimentelle Daten sprechen für positive Effekte des Fastens auf Stoffwechsel und Immunsystem.

Rheumatologische Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis (RA) gehen mit chronischen Entzündungen von Gelenken aber auch inneren Organen einher. Vor mehr als 30 Jahren zeigte eine Studie an Patient:innen mit stabil eingestellter RA, dass nach einer Fastenperiode die Zahl schmerzhafter und geschwollener Gelenke zurückging. Die Studie weist nach heutigen Qualitätskriterien einige Schwächen auf. Allerdings sind bei Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck und Diabetes mellitus Typ 2 positive Effekte auf Blutdruck und Stoffwechsel durch das Fasten nachgewiesen worden, und ein relativ hoher Anteil von RA-Patienten und -Patientinnen weist diese Begleiterkrankungen auf.

Langfristige Ernährungsumstellung kann Ergebnisse des Fastens unterstützen

Besonders interessant ist das Fasten in Kombination mit einer nachfolgenden Ernährungsumstellung auf eine mediterrane Kost oder eine andere Kostform mit überwiegend pflanzlicher Nahrung. Die mediterrane Ernährungsform ist gekennzeichnet durch einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren, Ballaststoffen und Antioxidantien aus Gemüse, Obst, Nüssen und Olivenöl. Nahrungsmittel, die Entzündungen fördern, wie rotes Fleisch, gesättigte Fette (zum Beispiel Butter, Schmalz) und Zucker, werden dafür stark reduziert. Eine vegane oder glutenfreie Ernährung wird jedoch nicht empfohlen. „Ein richtig durchgeführtes Heilfasten, gefolgt von einer pflanzenbasierten Ernährung, kann bei ausgewählten Patientinnen und Patienten den Krankheitsverlauf einer RA positiv beeinflussen, wenn diese Maßnahmen in ein sinnvolles medikamentöses Therapiekonzept eingebettet werden“, betont Prof. Dr. med. Gernot Keyßer, Halle, Sprecher der DGRh-Kommission für komplementäre Heilverfahren und Ernährung.

Was Patientinnen und Patienten beachten sollten

Egal ob Fasten oder nur der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel: Fasten ist nicht für alle geeignet. „Personen mit starkem Untergewicht, Essstörungen oder bestimmten Vorerkrankungen wie Gicht sollten auf Fasten verzichten. Auch die Anpassung bestehender Medikamente muss beim Fasten berücksichtigt werden. Patientinnen und Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen sollten vorab immer den ärztlichen Rat einholen“, so Keyßer. „Die richtige Vorbereitung und ärztliche Begleitung sind entscheidend, um Risiken zu vermeiden und die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.“

DGRh-Kommission sieht Fasten als ergänzenden Therapieansatz

Die DGRh-Kommission für Komplementäre Heilverfahren und Ernährung sieht im ärztlich begleiteten Fasten eine Ergänzung zur medikamentösen Rheumatherapie. „Fasten und eine langfristige Ernährungsumstellung können bei ausgewählten Patienten und Patientinnen unterstützende Bausteine einer Komplextherapie darstellen“, betont auch DGRh-Vorstand Professor Dr. med. Ulf Wagner, Leipzig. „Allerdings sind für eine Bewertung der langfristigen Auswirkungen des Fastens - insbesondere bei wiederholter Anwendung – weitere wissenschaftliche Studien nötig.“

Fasten-Checkliste für Rheuma-Betroffene

  • Fasten sollte nur unter medizinischer Aufsicht erfolgen. Unter Umständen gibt es Faktoren wie bestimmte Medikamente oder Vorerkrankungen, die gegen ein Fasten sprechen.
  • Fasten eignet sich nicht für Personen mit starkem Untergewicht, Essstörungen oder einer Gicht.
  • Nach dem Fasten empfiehlt es sich, auf eine entzündungshemmende Ernährung wie die mediterrane Küche umzusteigen.
  • Verzicht auf entzündungsfördernde Lebensmittel wie rotes Fleisch, gesättigte Fette und Zucker kann langfristig positive Auswirkungen haben.
8.4.2025

Schutzfrist nach Fehlgeburt ab der 13. Woche

Der Abstimmung lag eine Beschlussempfehlung des Familienausschusses (20/14783) zugrunde. Im Februar hat der Bundesrat das Gesetz passieren lassen, ab dem 1. Juni soll es in Kraft treten. In einem weiteren Schritt sollen auch Selbstständige, die in der privaten Krankenversicherung versichert sind, einbezogen werden.

Die Unionsfraktion erläutert unter anderem: „Nach der Intention des Mutterschutzgesetzes und auch aus medizinischer Sicht ist es nicht sachgerecht, den Begriff Entbindung an die personenstandsrechtlichen Regelungen und mithin ausschließlich an die Gewichtsgrenze von 500 Gramm beziehungsweise an die 24. Schwangerschaftswoche zu koppeln. Auch unabhängig davon sind Frauen nach einer Fehlgeburt einer besonderen Belastungssituation ausgesetzt.“ Das Gesetz sieht deshalb vor, Unklarheiten bezüglich des Begriffs „Entbindung“ auszuräumen.

Die Neuregelung soll der besonderen Belastungssituation von Frauen nach einer Fehlgeburt gerecht werden und einen Schutzraum für diese Frauen schaffen. „Mit der Einführung der Mutterschutzfristen ab der 13. Schwangerschaftswoche wird auch dem Umstand Rechnung getragen, dass im Allgemeinen die Schwangerschaft der Frau aus psychologischer Sicht als ,sicher‘ bewertet wird und sich die Bindung der Mutter zu ihrem ungeborenen Kind ab diesem Zeitraum besonders intensiviert.“

Ein Beschäftigungsverbot nach der Fehlgeburt soll nur dann gelten, wenn sich die betroffene Frau nicht ausdrücklich zur Arbeit bereit erklärt. Betroffene Frauen sollen damit künftig nicht auf eine Krankschreibung einer Ärztin oder eines Arztes nach einer Fehlgeburt angewiesen sein. „Der Arbeitgeber der betroffenen Frau hat im Fall eines entsprechenden Beschäftigungsverbots Anspruch auf Erstattung der mutterschutzrechtlichen Leistungen im Rahmen des U2-Umlageverfahres in Höhe von 100 Prozent“, heißt es im Gesetz.

8.4.2025

Calcium reduziert signifikant Knochenresorption, nicht Mittelmeerdiät

Bei Personen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) kommt es als Komorbidität häufig zu einer reduzierten Knochenmineraldichte, Osteoporose und Osteopenie. Die Erstbehandlung bei reduzierter Knochendichte ist die Einnahme von Calcium und Vitamin D. Auch eine Mittelmeerdiät, die das Risiko für erniedrigte Knochendichte in der Allgemeinbevölkerung reduzieren soll, wird IBD-Patienten und -Patientinnen empfohlen.

In die Studie wurden Personen mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung in klinischer Remission eingeschlossen (Alter 20-50 Jahre). Alle hatte eine diagnostizierte reduzierte Knochendicht (definiert als DXA-Scan-T-Score <-1). Die von  Ernährungsberatern angeleitete Intervention bestand nach der Randomisierung entweder aus einer 12-wöchigen Mittelmeerdiät (einschließlich calciumreicher Lebensmittel) oder der Einnahme von Calciumsupplementen. Vitamin D-Präparate waren in beiden Gruppen obligatorisch. Zur Beurteilung der Knochendynamik wurden innerhalb von 12 Behandlungswochen Metaboliten des Knochenumbaus, darunter Knochenresorptionsmetaboliten (CTX) und Knochenbildungsmetaboliten (P1NP) untersucht, sowie die Vitamin-D-Werte zu Beginn und nach 12 Wochen. Die Diät-Adhärenz wurde anhand eines validierten Mittelmeerdiät-Scores beurteilt.

Langfristige Calcium-Supplementation

Von den 72 angesprochenen Patienten und Patientinnen war über die Hälfte mit einem DXA-Screening einverstanden, 45 % davon hatten eine reduzierte Knochenmineraldichte. In die randomisiert-kontrollierte Studie wurden schließlich 15 Patienten und Patientinnen aufgenommen (53,4 % weiblich, Durchschnittsalter: 34 Jahre, durchschnittliche Zeit seit IBD-Diagnose: 8 Jahre). Die Personen wurden randomisiert einer der beiden Gruppen zugewiesen. Nach 12-wöchiger Intervention war in der Calcium-Gruppe eine Reduktion des Knochenresorptionsmetaboliten CTX um 12,5 % festzustellen. In der Diät-Gruppe wurde hingegen ein CTX-Anstieg um 18,2 % beobachtet. Die Dynamik des Knochenresportionsmarkers CTX unterschied sich signifikant zwischen den Gruppen (p=0,04). Der Knochenbildungsmetabolit P1NP nahm hingegen in beiden Gruppen ab - in der Calcium-Gruppe um 5,7 % und in der Mittelmeerdiät-Gruppe um 10,2 %, bei vergleichbarer Dynamik in beiden Gruppen. Der Vitamin-D-Spiegel stieg nach 12 Wochen sowohl in der Calcium-Gruppe als auch in der Diät-Gruppe vergleichbar an (+23,9 % vs. +14,8 %).

Die Forschergruppe resümiert, dass eine Calcium-Supplementierung die Knochenresorption bei Patienten und Patientinnen mit IBD und reduzierter Knochenmineraldichte bereits als kurzfristige Intervention signifikant verbesserte, während eine alleinige Mittelmeerdiät (einschließlich calciumreicher Lebensmittel) dafür nicht ausreichte. Betreffende Patienten und Patientinnen sollten deshalb ermutigt werden, langfristig eine Calcium-Supplementation beizubehalten, um metabolischen Knochenkomplikationen vorzubeugen.

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