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Kongress-Ticker

Psoriasis

Therapieintensivierung nach Upgrade-Kriterien

27.7.2022

Patienten, die eine leichte Form der Psoriasis haben, nach den Upgrade-Kriterien des europäischen Konsensus aber einer mittelschweren Form zuzuordnen sind, sollten eine systemische Therapie erhalten. Prof. Dr. med. Christian Termeer stellte eine Studie vor, in der die Upgrade-Therapie mit Dimethylfumarat untersucht wurde.

Viele Patienten mit einem Psoriasis Area and Severity Index (PASI)-Score < 10 haben eine leichte Form der Psoriasis, klagen aber über einen hohen Leidensdruck. Hier muss der Behandler erwägen, die Therapie zu intensivieren und systemisch wirkende ­Therapeutika zu verwenden. Als Hilfestellung zum Upgrade können hier die Kriterien in den AWMF-Leitlinien gemäß des europäischen Konsensus zurate gezogen werden. Diese Kriterien sind:

  • sichtbare Areale wie die Stirn
  • Kopfhaut
  • Genitalien
  • Handfläche und Fußsohlen
  • mehr als zwei Nägel
  • besonderer Juckreiz, der zum Kratzen veranlasst
  • hartnäckige Plaques

Wie gut funktioniert nun die Upgrade-Therapie mit Dimethylfumarat? Eine Antwort darauf soll die UPSKILL-Studie liefern. Darin wurden Lebensqualität, Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit bei 200 Psoriasis-Patienten verglichen, die aufgrund ihrer Krankheitsschwere die Upgrade-Kriterien erfüllten und mit Dimethylfumarat behandelt wurden. Dabei handelt es sich um eine multizentrische, nicht interventionelle, prospektive Studie. Der Beobachtungszeitraum umfasste zwölf Monate. Beteiligt waren 35 dermatologische Zentren aus Deutschland.

Prof. Dr. med. Termeer (Stuttgart) stellte eine Zwischenauswertung der Studie vor, bei der 88 von 200 Patienten berücksichtigt wurden. Die Analysen zur Dosierung stehen noch aus. „Ich habe den Eindruck, dass man beim Upgrade zurückhaltend dosieren kann. Ich habe viele Patienten, die mit drei- bis viermal 30 mg auskommen“, sagte Termeer.

Untersucht werden sollte, ob der Leidensdruck tatsächlich hoch genug für eine Therapieintensivierung war und welche Ansprechraten erwartet werden können. Das vorläufige Ergebnis: Der PASI veränderte sich von der Baseline 5,9 auf 2,3 in der Woche 24. Der Anteil von Patienten mit einer PASI < 3 stieg von 6,8 % (Baseline) auf 72,3 % (Woche 24). In der ­Studie wurde nicht nur der PASI erhoben, sondern auch der Physician Global Assessment (PGA), eine Skala von 0 (erscheinungsfrei) bis 5 (schwer). Aus Sicht von Termeer muss diese Skala differenziert ­bewertet werden.

In der UPSKILL-Studie, exemplarisch beim Befall sichtbarer Areale, erreichen am Ende der Studie 40,9 % die Erscheinungsfreiheit. Von den Betroffenen geben 13,6 % die Belastung als „fast erscheinungsfrei“, 27,3 % als „leicht“ an. „Insgesamt kommen wir auf ungefähr 80 % der Betroffenen, die in einen Bereich kommen, in dem sie gut damit leben können“, resümierte Termeer. Verglichen wurde nur die systemische Therapie. In der Praxis erhalten ­Patienten mit geringen Beschwerden nach der systemischen zusätzlich noch eine topische Therapie und fahren damit gut. sro

Firmensymposium „Psoriasis-Therapie: Es gibt immer noch etwas Neues“ (Veranstalter: Almirall Hermal GmbH)

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