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Folgen der Pandemie

Mehr Depressionen durch Schulschließungen

6.2.2023

Viele junge Menschen leiden an den psychischen Folgen der Lockdowns in Europa. Ein systematischer Review mit Metaanalyse durch Forscher des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) beschreibt den Zusammenhang von corona-bedingten Schulschließungen und dem Anstieg von Depressionssymptomen.

Dafür wurden 22 Studien aus acht Ländern in Europa mit jeweils Daten vor und nach der COVID-19-Pandemie analysiert. Die Forscher zeigen erstmals, dass die über 800.000 erfassten Kinder und Jugendliche während der Schulschließungen zu 75% häufiger generelle Depressionssymptome aufwiesen als vor der Pandemie. Im Vergleich erhöhte sich die Häufigkeit für solche Depressionssymptome im Zeitraum ohne Schulschließungen nur um 27%. Je strikter die Eindämmungsmaßnahmen, wie Schulschließungen, waren, umso größer war also die Zunahme von generellen Depressionssymptomen.

Besonders ausgeprägt, so zeigt die Analyse, war der Anstieg genereller depressiver Symptome vor allem bei männlichen Jugendlichen im Alter von 16 bis 19 Jahren. Bei der Auswertung klinisch relevanter Depressionsraten zeigt sich ebenfalls ein Anstieg, dieser liegt hingegen klar bei weiblichen Kindern und Jugendlichen. „Pandemiebedingte Restriktionsmaßnahmen und Schulschließungen haben zu einem Anstieg der Depressionssymptome bei Jungen und bei Mädchen in Europa beigetragen“, fasst Erstautorin Dr. Helena Ludwig-Walz die Ergebnisse der Studie zusammen.

Die Autoren schlussfolgern, dass der frühzeitigen Erkennung und Behandlung von depressiven Symptomen bei Kindern und Jugendlichen eine wichtige Bedeutung für die öffentliche Gesundheitsfürsorge zukommt. „Das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen muss künftig fokussierter verfolgt werden. Dabei ist es wichtig, Angebote wie Familienberatung, Schulsozialarbeit und Therapieplätze auch kurzfristig zugänglich zu machen“, sagt Ludwig-Walz.

Pressemitteilung Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), Februar 2023
Ludwig-Walz H et al.: Child Adolesc Psychiatry Ment Health. 2022 Dec 31;16(1):109 (DOI 10.1186/s13034-022-00546-y).

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