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Kongress-Ticker

DMG Kongressticker 2021

25. Jahrestagung der deutschen Menopausegesellschaft

Dr. rer. nat. Reinhard Merz

23.12.2021

POF oder POI: Zu früh zu alt +++ Gestagene und Meningeom-Risiko +++ Hot Topic: Adipositas +++ Leitlinien im Fokus +++ Menopause ist keine Lebenspause – warum warten auf HRT? +++ Perimenopause: Kontrazeption + HRT +++ Die Wahrheit der Straße: Fälle Aus der Menopause-Sprechstunde +++ Interview

25 Jahre DMG

„Ich freue mich sehr, Sie zur 25. Jahrestagung der DMG begrüßen zu dürfen,” begann DMG-Präsidentin Dr. med. Katrin Schaudig (Hamburg) ihre kurze  Eröffnungsrede. „Ich hätte dieses silberne Jubiläum wahnsinnig gerne mit Ihnen in Präsenz gefeiert und ich glaube, dann hätten wir es auch so richtig krachen lassen. Seit Juni haben wir das im Vorstand diskutiert und Anfang September haben wir dann endgültig entschieden: Es ist uns zu risky.“ Kongresspräsident Prof. Dr. med. Joseph Neulen (Aachen) ergänzte mit einem Augenzwinkern: „Ich muss gestehen, ich war lange für eine Präsenzveranstaltung und muss heute sagen: Ich bin froh, dass wir uns anders entschieden haben. Aber ich bin sicher: Wir sind mittlerweile alle so geübt, dass wir trotzdem einen guten und schönen Kongress haben werden.“ Das Bild zeigt die beiden bei der Eröffnung.

POF oder POI: Zu früh zu alt

POF oder POI, was an einen Titel der Fanta 4 erinnert, beschäftigte sich mit einem klinischen Dilemma der gynäkologischen Endokrinologie: der vorzeitigen ­Menopause. Allein die Begriffsvielfalt ist erschlagend: Primary Ovarian Insufficiency, Premature Ovarian Failure, Climacterfum praecox und Premature Pri­mary Ovarian Insufficiency, um nur die wichtigsten zu nennen. Dr. med. Anneliese Schwenkagen (Hamburg) zitierte eine Patientin, um die Dramatik zu beschreiben: „Ich bin zu jung, um mich so alt zu fühlen.“ Detailliert ging Dr. Schwenkhagen auf POI als Autoimmunerkrankung ein. Steroid Cell Autoantibodies (SCA), gerichtet gegen Enzyme der Steroidbiosynthese in Nebennierenrinde, Ovar oder Plazenta, führen zu subklinischen Entzündungen und schließlich zur Zerstörung des Gewebes. Welche therapeutischen Optionen sollten die Patientinnen erhalten? Die NICE Guidelines empfehlen HRT oder kombinierte hormonale Kontrazeptiva, sofern nicht kontraindiziert, und zwar bis zum erwarteten natürlichen Menopausenalter (ca. 51 Jahre) – vor ­allem wegen des knochenprotektiven Effekts. Die ­Guideline weist auch explizit darauf hin, dass HRT keine Kontrazeption darstellt.

Vortrag Dr. Anneliese Schwenkhagen

Gestagene und Meningeom-Risiko

In einer Art Journal Club referierten hochrangige ­Experten wichtige Veröffentlichungen des vergangenen Jahres. Im letzten dieser Beiträge ging Prof. Dr. med. Joseph Neulen (Aachen) auf einen Aspekt von besonderer Relevanz für die Praxis ein: Den Rote-Hand-Brief zu Cyproteronacetat mit Anwendungs­beschränkungen aufgrund des Risikos für Meningeome, der jüngst noch um Briefe für Nomegestrol und Chlormadinon-haltige Arzneimittel erweitert wurde. Prof. Neulen  stellte die Hintergründe vor (Prävalenz, Inzidenz und Tumorgrading) und kam zu dem Schluss: Die Konzentration in KOK ist unterhalb der Risikogrenze. Hochdosierte Therapien mit CPA, CMA oder NOMAC scheinen mit einem erhöhten Risiko für klinisch relevante Meningeome assoziiert zu sein. Die immunhistologische Darstellung von Gestagenrezeptoren ist dabei prognostisch bedeutsam. Sie hat keine Bedeutung für therapeutische Entscheidungen bei erforderlicher Gestagentherapie, die anti-androgene Wirkung der genannten Gestagene ist offensichtlich das Problem. Wenn bei Patientinnen mit Meningeomen eine Gestagentherapie erforderlich ist, sollten Gestagene mit androgener Partialwirkung eingesetzt werden.

Vortrag Prof. Joseph Neulen

Hot Topic: Adipositas

Frauen in der Menopause legen oft auch deutlich an Gewicht zu – ein „Hot Topic“. Bekannt ist auch, dass der Prozentsatz der Frauen mit einem BMI > 30 immer größer wird. Unbekannt ist dagegen, wie man dieser Entwicklung begegnen kann. Prof. Arya Sharma ­(Berlin) erläuterte, dass es mit Verhaltensmodifikation nicht getan ist. Nach seinen Angaben ist durch Verhaltensmodifikation langfristig eine Gewichtsreduktion von 3 bis 5 % möglich. Bei einem Ausgangsgewicht von 100 kg zu wenig. Bariatrische Operationen schaffen 20–30 %. Aber bei 20 Millionen Adipösen in Deutschland können nicht alle operiert werden. Prof. Sharma gab einen Ausblick auf medikamentöse Therapien. Das bereits zugelassene Liraglutid schaffte in Studien langfristig 10 % Gewichtsreduktion, Präparate aus der Pipeline wie ­Semaglutid 20–25 %.

Vortrag Prof. Arya Sharma

Leitlinien im Fokus

Unter Vorsitz von Prof. Dr. med. Petra Stute (Bern) und Prof. Dr. med. Peyman Hadji (Frankfurt/Main) ging es um zwei aktuelle Leitlinien. Prof. Dr. med. Thomas Römer (Köln) berichtete aus der Arbeit der Leitlinien-Kommission Endometriose und machte auch kein Hehl daraus, dass die finale Version in seinen Augen nicht immer ein glücklicher Kompromiss ist. Die aktuellen Konsequenzen für die Praxis fasste er zusammen (Details im Beitrag S. 16) und betonte, wie wichtig die präventive Beratung ist. Prof. Dr. med. Ludwig Wildt (Innsbruck) startete seine Übersicht zu „Leitlinien HRT: Welche Aussagen sind neu und was ist zu beachten?“ mit dem klaren Hinweis, was Leitlinien überhaupt leisten können und was nicht. Seine Botschaft: „Leitlinien entbinden den Arzt nicht von der Überprüfung der individuellen ­Anwendbarkeit im konkreten Fall, sie dienen lediglich als Entscheidungshilfen und sind rechtlich nicht verbindlich. Dies unterscheidet sie von Richtlinien.“ Im Folgenden arbeitete er vor allem die Unterschiede der aktuellen Leitlinie von 2020 im Vergleich zur ­Vorgängerleitlinie von 2009 heraus. „[...] wesentliche – aus unserer Sicht positive – Änderungen in der ­Beurteilung des Nutzens und der Risiken der Hormontherapie in der Peri- und Postmenopause. Diese betreffen vor allem die Therapie klimakterischer Beschwerden und der Osteoporose. Strittig sind einige Behauptungen zum kardiovaskulären Risiko, die Behauptung der Erhöhung des Endometriumkarzinomrisikos bei kombinierter Therapie > 6 bzw. 10 Jahre und deren Ausdehnung auf Progesteron und Dydrogesteron als ­Gestagenkomponente.“ Sein Fazit: „HRT soll peri- und postmenopausalen Frauen mit Beschwerden und ­Risiken angeboten werden, die Dauer der Therapie ­­ist abhängig von der Indikation.“ Nicht therapierte hormonabhängige Malignome stellen eine absolute Kontraindikation für eine HRT dar.

Vorträge Prof. Thomas Römer und Prof. Ludwig Wildt

Menopause ist keine Lebenspause – warum warten auf HRT?

Beim Frühstückssymposium am Samstag früh um 8 Uhr ging es um den Brückenschlag zwischen Leitlinie und Praxis. Prof. Dr. med. Vanadin Seifert-Klauss (München) ging dabei nicht nur auf den Behandlungskorridor der Leitlinie ein, sondern betonte auch die Wichtigkeit, Entscheidungen gemeinsam mit der Patientin zu treffen, nachdem sie medizinische und auch behandlungsrelevante ­persönliche Informationen ausgetauscht und ihre Behandlungspräferenzen offengelegt haben. Bei diesem „shared decision making“, so Prof. ­Seifert-Klauss, sollen Arzt und Patient ihre Entscheidungskriterien aktiv und gleichberechtigt in den Abwägungs- und Entscheidungsprozess erbringen und partnerschaftlich für die Entscheidung Verantwortung übernehmen. Rechtlich gesehen hat der Patient das Selbstbestimmungsrecht, doch nicht alle Patienten wollen das, wie eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt: Von fast 10 000 Befragten wollten 58 % eine gemeinsame Entscheidungs­findung, nur 14 % eine autonome Entscheidung und 28 % würden lieber eine allein ärztliche Entscheidung sehen. Sie betonte auch die Wichtigkeit einer ausführlichen Dokumentation und endete mit der Bitte: „Kein therapeutischer Nihilismus bei starken Beschwerden!“ Anschließend präsentierte Dr. med. Ludwig Baumgartner (Freising) in einem unterhaltsamen Vortrag die Sicht des Praktikers auf die HRT. Vor allem die WHI-Studie nahm er sich dabei vor: „Natürlich gab es da unangenehme Ereignisse, aber das war doch zu erwarten. Wenn da Patientinnen drin sind, die über 70 sind und von denen zwei Drittel rauchen, zwei Drittel übergewichtig sind und zwei Drittel kardiologisch schon erkrankt, ist es fast schon überraschend, dass der einzig statistisch signifikante Unterschied die Zunahme der Thromboembolien war.“ In der anschließenden Fragerunde äußerte sich Dr. Baumgartner auch zur Dauer einer HRT: „Es gibt keine Grenze nach oben und Frauen, die damit zufrieden sind, wollen ihre HRT nicht mehr missen. Wir wissen um die Risiko­erhöhung für ein Mammakarzinom und ich kläre meine Patientinnen auch explizit darüber auf. Viele sagen dann: Dieses kleine Restrisiko nehme ich für meine Lebensqualität gerne in Kauf.“

Frühstückssymposium „Menopause ist keine Lebenspause – warum warten auf HRT?” Vorsitz: Prof. Petra Stute (Bern). (Veranstalter: Besins Healthcare Germany GmbH)

Die Wahrheit der Straße: Fälle aus der Menopause-Sprechstunde

Die Leitlinien sind eine gute Richtschnur für die Beratung von Patientinnen in der Menopause-Sprechstunde. Aber der Teufel steckt gerade hier häufig im Detail. Dr. med. Katrin Schaudig (Hamburg) und Dr. med. Nele Freerksen-Kirschner (Aachen) präsentierten entsprechende Fälle aus ihrer Praxis. Das besondere an diesem Format: Nach Vorstellung der anamnestischen Daten hatte das Publikum Gelegenheit, Vorschläge für die Therapie zu unterbreiten, die dann von den Referentinnen diskutiert wurden. Das Auditorium – weit über 300 Teilnehmer – war begeistert, sodass Dr. med. Anneliese Schwenkhagen (Hamburg), die den Chat moderierte, alle Hände voll zu tun hatte. Zunächst fasste Dr. Schaudig noch einmal zusammen, was das Ziel der Menopause-Sprechstunde für die Patientin sein sollte: Beschwerden lindern, wo möglich einen Zusatznutzen realisieren und die Verträglichkeit der Therapie selbst optimieren. Ganz im Sinn der Präventivmedizin sollte es letztlich darum gehen, Gesundheitsrisiken der Patientin zu minimieren. Dazu gehört es auch, das genaue Stadium des klimakterischen Wandels zu evaluieren und mit den Wünschen der Patientin unter einen Hut zu bringen. Dazu muss man von ihr wissen: Wie hoch ist der Leidensdruck? Was möchte sie? Und was möchte sie auf keinen Fall? Die vorgestellten Fälle hatten es in sich. Etwa Jana, 35, mit vorzeitiger Ovarialinsuffizienz, Osteopenie und kardiovaskulären Ereignissen in der Familienanamnese. Schrittweise wurde diskutiert, welche Untersuchungen zu veranlassen sind und welche Therapieoptionen sinnvoll erscheinen. In diesem Fall ein transdermales Estrogen, das zu keiner Erhöhung des Insultrisikos führt. Ein anderer Fall war Ulrike, Anfang 50 mit einem BMI von 53 (!), die durch eine Insulinresistenz ein erhöhtes Risiko für ein Endometriumkarzinom aufweist. Die interaktive Session war so erfolgreich, dass die Zuhörer zum Schluss den Chat fluteten mit der Bitte: „Nächstes Jahr mehr davon.“

Lunchsymposium „Knifflige Fälle in der Menopause-Sprechstunde. Wie würden Sie entscheiden?“ (Veranstalter: Gedeon Richter Pharma GmbH)

Perimenopause: Kontrazeption + HRT

Kontrazeption in der Menopause? Das klingt zunächst widersinnig. Ist es aber nicht, wie Prof. Dr. med. Inka Wiegratz (Frankfurt/Main) in ihrem Vortrag ausführte. Denn obwohl die Fertilität von Frauen in der Perimenopause schon deutlich vermindert ist, treten trotzdem unerwünschte Schwangerschaften auf. Das belegen die Statistiken, die auch in den Altersklasse > 45 und > 50 noch eine signifikante Zahl von Abtreibungen ausweisen. Wird die Schwangerschaft ausgetragen, ist sie mit einem höheren Risko für Mutter und Kind verbunden (z. B. Präe­klampsie, postpartale Hämorrhagie). Das heißt: Auch perimenopausale Frauen brauchen eine zuverlässige Verhütung und müssen in dieser Richtung entsprechend beraten werden. Eine Beendigung der Kontrazeption wird laut Prof. Wiegratz bei einem Alter bis 50 Jahre nach zwei Jahren Amenorrhoe empfohlen, ab 50 Jahren kann die Kontrazeption schon nach einem Jahr Amenorrhoe beendet werden. Keine kontrazeptive ­Methode ist allein durch das Alter der Frau kontraindiziert. Allerdings ist bei der Beratung zu ­bedenken, dass eine ganze Reihe von Risiken ­altersbedingt steigen. Frauen, die Kontraindikationen für die Einnahme von Kombinationspräparaten aufweisen – und zu denen zählen auch ­Vaginalring und kontrazeptives Pflaster –, können in den meisten Fällen Gestagen-Monopräparate einnehmen. Treten nach einem Wechsel vom KOK nach Gestagen-Mono klimakterische Beschwerden auf, kann z. B. eine transdermale Hormonersatztherapie ergänzt werden. Zum seit 2021 neu verfügbaren Drospirenon-only Präparat, das zyklisch eingenommen wird (24 + 4), stellte Prof. Wiegratz Daten aus einer Wirksamkeitsstudie vor. Demnach ist die kontrazeptive ­Sicherheit sehr hoch (PI 0,73) und auch bei adipösen Frauen gegeben. Zum Blutungsmuster – bei Gestagen-Monopräparaten häufig problematisch – konnte sie berichten, dass sowohl geplante ­Blutungen (im Intervall) als auch ungeplante ­Blutungen nach ­einigen Zyklen zurückgehen. „Das muss man mit den Patientinnen besprechen“, so Wiegratz, „sonst denken die, sie seien schwanger.“

Lunchsymposium „Kontrazeption in der Menopause?“ (Veranstalter: Exeltis Germany GmbH)

5 Fragen an die Präsidentin Dr. med. Katrin Schaudig

Frau Dr. Schaudig, Ihr zweiter Kongress als Präsidentin der Deutschen Menopause Gesellschaft ging gerade zu Ende, es war der zweite Online-Kongress. Was glauben Sie persönlich: Werden wir uns an dieses Kongress-Format gewöhnen müssen?

Ich hoffe sehr, dass wir im November 2022 die DMG-Tagung wieder wie früher als Präsenz-Veranstaltung durchführen können. Vielen treuen DMG-Mitgliedern (und auch mir) fehlt der persönliche Austausch sehr. Jetzt, wo sich fast alle an das neue Format gewöhnt haben, muss man aber einräumen, dass die Online-Version auch Vorteile hat: Vielen Kolleginnen und Kollegen, die aufgrund ihrer beruflichen oder persönlichen Situation nicht zwei Tage lang nach Frankfurt reisen können, ermöglichst das Online-Format überhaupt erst die Teilnahme. Dies wird uns vielfach widergespiegelt. Und über den Chat kommt trotzdem fast eine Art „Familiengefühl“ zustande, was ohnehin ein Spezifikum unserer Gesellschaft ist, wie ich meine. Ob wir im kommenden Jahr vielleicht sogar einen sogenannten Hybrid-Kongress planen, kann ich jetzt aber noch nicht absehen.

Es war die 25. Jahrestagung der DMG – ein stolzes Vierteljahrhundert. Wie sieht Ihr Blick zurück aus?

Die DMG-Jahrestagung ist mittlerweile fester Bestandteil im Jahresablauf vieler treuer DMG-Mitglieder geworden und wird von nicht wenigen als Kongress-Highlight ihres Jahres bezeichnet. Das ist die Frucht vieler Jahre intensiver Arbeit früherer und amtierender Vorstandsmitglieder – zum Wohl der peri- und postmenopausalen Patientinnen, die wir betreuen. Dass die DMG mittlerweile mehr als 2 700 Mitglieder hat, spricht für sich und ist auch der unermüdlichen Bemühungen meines Vorgängers und Ehrenpräsidenten der DMG, Prof. Alfred Mueck, zu verdanken.

Der Kongress hat in diesem Jahr auch vermeintliche „Randthemen“ wie neurologische Veränderungen und Adipositas im Programm. Was ist dafür die Rationale?

Für meine Präsidentschaft hatte ich mir unter anderem vorgenommen, die Deutsche Menopause Gesellschaft stärker für die angrenzenden Fachdisziplinen zu öffnen. Auch in der Altersgruppe 50+ sind oft die Frauenärzte und -ärztinnen erste Ansprechpartner der Patientinnen, sodass wir auch in den benachbarten Fachdisziplinen Bescheid wissen sollten, um noch besser beraten zu können. Umgekehrt sollten auch Internisten, Neurologen, Psychiater, Hausärzte etc. die Besonderheiten dieser Lebensphase unter dem Aspekt hormoneller Veränderungen im Blick haben. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit muss gefördert werden und ist aus meiner Sicht unabdingbar. Auch beim DMG-Kongress 2020, den ich zusammen mit meiner Praxispartnerin Dr. Anneliese Schwenkhagen präsentiert habe, haben wir bereits versucht, „die ganze Frau im Blick“ zu haben.

Was waren Ihre persönlichen Highlights auf dem diesjährigen Kongress?

Es gab so viele Highlights, dass es mir schwerfällt, eines herauszugreifen. Insgesamt glaube ich, dass wir eine gute Mischung aus sehr praxisrelevanten Vorträgen und neuen Erkenntnissen aus vielen Bereichen der Medizin (sowohl gynäkologisch als auch aus den angrenzenden Fachgebieten) hatten.

Welchen Schwerpunkt sehen Sie in Ihrer Arbeit als DMG-Präsidentin 2022?

Der Schulterschluss mit angrenzenden Fachgebieten soll weiter ausgebaut werden. Wir wollen zudem den Aufbau und die Aktivitäten des „Jungen DMG-Forum“ vorantreiben, was aus meiner Sicht extrem wichtig ist, um langfristig die Fortführung unserer Arbeit als Menopause Gesellschaft sicherzustellen. Dabei soll das „Networking“ im Vordergrund stehen. Und damit meine ich sowohl das Networking der jungen Kolleginnen und Kollegen untereinander als auch die Kontaktvermittlung und ein Mentoring durch Meinungsbildner und „alte Hasen“ aus der Praxis. Darüber hinaus soll interdisziplinäre und translationale Forschungsaktivität mit Relevanz für die Frauengesundheit in der Peri- und Postmenopause gefördert werden, sowohl durch persönliches Mentoring als auch finanziell durch die DMG. Wir haben mit dieser Arbeit bereits begonnen und freuen uns darauf. Natürlich hoffen wir auch, dass hierdurch die Lehr- und Forschungsaktivitäten im Bereich der Menopause vorangebracht werden. Letzteres ist ein weiterer Schwerpunkt meiner Agenda als DMG-Präsidentin.

Bildnachweis: from2015 (iStockphoto); privat

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