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Autoimmunerkrankung der Speiseröhre

Dupilumab wöchentlich verbessert Symptome bei eosinophiler Ösophagitis

1.4.2023

Der monoklonale Antikörper Dupilumab verbessert bei Erwachsenen und Jugendlichen mit eosinophiler Ösophagitis (EoE) signifikant den histologischen Befund an der Schleimhaut und lindert die Ösophagitis-Symptome – vorausgesetzt, die subkutane Gabe erfolgt wöchentlich. Das belegt eine aktuelle Phase-III-Studie.

Ende 2022 hat sich der Arzneimittelausschuss der europäischen Gesundheitsbehörde EMA für eine Zulassungserweiterung des bereits bei anderen ­Erkrankungen mit Typ-2-Entzündung zugelassenen Interleukin(IL)-4-Rezeptor-Blockers Dupilumab auf die EoE ausgesprochen. Die Wirksamkeit einer wöchentlichen Gabe von 300 mg subkutan hat sich in einer dreiteiligen Phase-III-Studie jetzt noch einmal bestätigt. Anders als eine Applikation nur alle zwei Wochen war sie Placebo signifikant überlegen.

Dupilumab richtet sich gegen die α -Untereinheit des IL-4-Rezeptors und hemmt so nicht nur die ­Wirkung von IL-4, sondern auch von IL-13. In Teil A der Studie erhielten 81 EoE-Patienten ab 12 Jahren 1 : 1 randomisiert entweder wöchentlich 300 mg ­Dupilumab oder Placebo. In Teil B mit 239 Patienten gab es zusätzlich eine dritte Gruppe mit 2-wöchentlicher Dupilumab-Gabe. Nach 24 Wochen schloss sich bis Woche 52 Teil C an. Dafür blieben die Verumgruppen aus Teil A und B bei ihrem jeweiligen Regime. Die Placebogruppen wurden auf ­Dupilumab umgestellt: die aus Teil A auf wöchentliche Gaben, und die aus Teil B wiederum entweder auf Applikation wöchentlich oder alle zwei Wochen. Die primären Endpunkte zu Woche 24 waren histologische Remission – ≤ 6 eosinophile Erythrozyten pro Gesichtsfeld – und die Veränderung im Dysphagia Symptom Questionnaire(DSQ)-Score.

60 % histologische Remissionen

Eine histologische Remission erreichten in Teil A 60 % der jede Woche mit Dupilumab Behandelten, aber nur 5 % unter Placebo. In Teil B waren es 59 % bei wöchentlicher Verumgabe und 6 % unter Placebo. Diese Unterschiede waren signifikant, nicht aber der zwischen der 2-wöchentlichen Dupilumab-Gabe und Placebo. Hier konnte auf Basis der hierarchisch angelegten statistischen Analyse kein Signifikanzniveau erreicht werden, obwohl auch 60 % unter Verum die histologische Remission erzielten. Entsprechendes galt für die Verbesserungen beim DSQ, der initial – bei möglichen Werten zwischen 0 und 84 – im Durchschnitt bei 33,6 lag und sich unter wöchentlich verabreichtem Dupilumab gegenüber Placebo signifikant um -12,32 Punkte in Teil A und -9,92 Punkte in Teil B verbesserte, während die 2-wöchentliche Gabe wiederum im Vergleich zu Placebo keinen signifikanten Unterschied erbrachte.

Höherer Serumspiegel bei wöchentlicher Gabe

Die Serumkonzentrationen von Dupilumab waren bei wöchentlicher Gabe höher, was die Vorteile erklären könnte. Häufigste Nebenwirkungen waren Reaktionen an der Einstichstelle. Sie wurden in allen Gruppen ähnlich häufig beobachtet und führten nicht zum Studienabbruch. Schwere Nebenwirkungen traten in den ersten 24 Wochen bei insgesamt neun Personen auf, davon sieben unter wöchentlicher Dupilumab-Gabe. In Teil C hatte ein Teilnehmer eine schwere Nebenwirkung. Er hatte ursprünglich Placebo erhalten und dann wöchentlich Dupilumab. bb

Dellon ES et al., NEJM 2022; 387: 2317–2330

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