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Allgemeinmeidizin

Antigen-Schnelltest auf SARS-CoV-2

Medizinisch sinnvoll und betriebswirtschaftlich interessant

Dr. rer. nat. Reinhard Merz

Die Corona-Pandemie wird uns im ersten Halbjahr 2021 noch intensiv beschäftigen – allen Lockdowns zum Trotz. Wer sich noch nicht damit befasst hat, Antigen-Schnelltests in der eigenen Praxis durchzuführen, sollte das schleunigst tun, denn diese sind nicht nur medizinisch sinnvoll, erläuterte Dr. med. Jochen Franz im Interview.

Herr Dr. Franz, Sie nutzen als Hausarzt intensiv die Antigen-Schnelltests zum Nachweis einer akuten Infektion mit SARS-CoV-2. Zu welchen Anlässen tun Sie das?

Es gibt drei Gruppen von Patienten, die hier von Interesse sind: Erstens Personen, die Kontakt hatten mit einer Person mit aktiver SARS-CoV-2-Infektion. Zweitens Reisende, die einen negativen Test vorlegen müssen. Und drittens Teilnehmer von – ich sage mal „gesellschaftlichen Ereignissen“. Also Menschen, die andere besuchen möchten und vorher abklären wollen, ob sie eine Gefahr für andere Personen darstellen. Das ist tatsächlich bei uns in der Praxis eine wichtige Zielgruppe.

Schnelltest positiv oder negativ – wie geht es weiter?

Hier gibt es eine klare medizinische Leitlinie. Der von uns verwendete Antigen-Schnelltest hat eine sehr hohe Sensitivität und wenn dieser Test nach 10–15 Minuten positiv ist, muss sofort eine PCR-Testung erfolgen. Diese Maßnahme wird dann sowohl von den gesetzlichen als auch von den privaten Kassen erstattet. In 99 % der Fälle ist der PCR-Test auch positiv. Dann muss das an das Gesundheitsamt vor Ort gemeldet werden und der Patient muss aufgeklärt werden. Dabei sind der Gesundheitsstatus des Patienten und die aktuellen Symptome von großer Bedeutung. Auf dieser Basis erstellen wir dann ggf. einen Behandlungsplan.

Auf welche Kriterien sollte bei der Auswahl eines Schnelltests geachtet werden? Was ist für Sie persönlich wichtig?

Als niedergelassene Ärzte sind wir Kleinunternehmer in der Medizinbranche und da ist es zunächst einmal wichtig, dass der Test nicht zu teuer sein darf – marktgerecht sind hier Preise zwischen 6 und 10 Euro. Dann sollte die Sensitivität möglichst hoch sein und der Test CE-zertifiziert und beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte nach Coronavirus-Testverordnung als erstattungsfähig gelistet sein. Werden Schnelltests eingesetzt, sollte den Patienten auch die Wichtigkeit dieses Vorgehens erläutert werden. Denn nur so können wir infizierte Personen schnell erkennen sowie die Infektionsketten durchbrechen – und so die Pandemie eindämmen.

Die Pandemiebekämpfung ist ein Ziel, Profitabilität ein anderes. Wie stellt sich der Test aus betriebswirtschaftlicher Sicht in Ihrer Praxis dar?

Als Inhaber eines Kassensitzes ist die Profitabilität natürlich immens wichtig für mich. Wir setzen die Schnelltests mittlerweile schon seit etlichen Monaten ein, und die Profitabilität ist hoch. Bei einem Einkaufspreis von 6–10 Euro für das Test-Kit kann ich den Gesamttest nach GOÄ mit 40–50 Euro abrechnen. Der Gewinn vor Steuern liegt also bei über 30 Euro. In der in vielen Praxen angespannten betriebswirtschaftlichen Situation ist das ein echter Lichtblick. In unserer Praxis ist der Antigen-Schnelltest auf SARS-CoV-2 aktuell das betriebswirtschaftlich lukrativste Angebot.

Welche weiteren sinnvollen Anwendungen sehen Sie für den Antigen-Schnelltest im niedergelassenen Bereich?

Neben den bereits erwähnten Zielgruppen hat für mich das Testen des Praxispersonals höchste Priorität. Denn auch wir wollen natürlich keine Überträger sein und sichern diese Qualität durch eine entsprechende Testfrequenz von mindestens einem Test pro Woche und Mitarbeiter.

Der Experte

Dr. med. Jochen Franz
Facharzt Allgemeinmedizin, Sportmedizin, Chirotherapie, Ernährungsmedizin, Diabetologe DDG, Tauchmedizin
63741 Aschaffenburg

info@doktor-franz.de

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