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Dermatologie

Topische Psoriasis-Therapie

Langzeitanwendung von Dimethylfumarat

10.5.2024

Die systemische Therapie mit Fumarsäureestern bei moderater bis schwerer Plaque-Psoriasis ist in Deutschland bereits seit den 90er-Jahren etabliert und wird in der Leitlinie als Firstline-Therapie empfohlen. Anhand von Real-World-Daten zeigte sich nun auch die Langzeitwirksamkeit bei Nagel-, Kopfhaut- und palmoplantarem Befall.

In Deutschland zählen Fumarsäureester (FAE) zu den am häufigsten verschriebenen Firstline-­Systemtherapeutika bei moderater bis schwerer Psoriasis vulgaris. In Deutschland werden das ­bereits seit 1994 zugelassene FAE-Gemisch sowie das 2017 europaweit zugelassene Dimethylfu­marat (DMF) gemäß Leitlinienempfehlungen eingesetzt – ­sowohl in der Induktionstherapie als auch in der Erhaltungsphase.

Während in Studien die Wirksamkeit von DMF im Zeitraum bis 24 Wochen bereits in einer Phase-III-Studie  bestätigt werden konnte, war die Datenlage für die Langzeitanwendung unter realen Alltags­bedingungen lange Zeit limitiert – besonders bei Befall besonderer ­Regionen wie Kopfhaut, Nägel, Handflächen und Fußsohlen, die als schwierig zu therapieren gelten.

Langzeitstudie unter Real-World-Bedingungen

In einer prospektiven, multizentrischen, nicht interventionellen Studie (SKILL) wurden daher Patienten und Patientinnen mit moderater bis schwerer Plaque-Psoriasis über einen Zeitraum von jeweils 2 Jahren in der routinemäßigen dermatologischen Praxis beobachtet. In eine Interims-Analyse nach 52 Wochen wurden 676 Patientinnen und Patienten der deutschen Studienzentren eingeschlossen, von denen 257 (38,0 %) Daten für die Analyse von ­Wirksamkeit und Sicherheit der Therapie mit DMF ­lieferten (beobachtete Fälle [OC] bzw. letzte übertragene Beobachtung [LOCF]).

Auch bei Nagel-, Kopfhaut- und palmoplantarer Psoriasis auf lange Sicht wirksam.

Unter den eingeschlossenen Personen (mittleres ­Alter 47,5 Jahre; 59,6 % Männer) wiesen zu Base­line 30,8 % einen palmoplantaren Befall, 78,1 % einen Kopfhautbefall und 35,5 % einen Befall der Nägel auf. Drei Viertel der Behandelten erhielten eine tägliche Erhaltungsdosis von 120–240 mg.

Auch in besonderen Regionen wirksam

Nach 52 Wochen Behandlung zeigten alle Wirksamkeitsparameter eine Verbesserung. Der mittlere BSA besserte sich von Baseline zu Woche 52 signifikant von 23,6 auf 6,2 (OC) bzw. 23,7 auf 10,2 (LOCF; ­jeweils p < 0,001). Der mittlere absolute PASI zeigte eine Verbesserung von 14,6 zu Baseline auf 3,0 in Woche 52 (OC) bzw. von 14,4 auf 5,0 (LOCF) – und verringerte sich somit im Mittel um 79,5 % (OC) bzw. 65,7 % (LOCF). Den PASI 50 erreichten in Woche 52 80,0 % der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer (OC) bzw. 69,0 % (LOCF), den PASI 75 63,3 % (OC) bzw. 51,0 % (LOCF).Im Vergleich zu Baseline zeigte sich bei 70,2 % der Betroffenen eine Verbesserung der Nagelpsoriasis (gemessen anhand des Nagel-PGA) und bei 57,3 % eine Verbesserung des palmoplantaren Befalls ­(PP-PGA). Etwa die Hälfte der Patientinnen und ­Patienten mit einem Nagel-PGA > 0 oder PP-PGA > 0 zu Baseline war nach 52 Wochen DMF-Behandlung ­erscheinungsfrei (50,6 % bzw. 52,9 %). Bei Personen mit Kopfhautbefall stieg der Anteil ­derer mit PGA 0/1 signifikant von 37,5 % auf 79,8 % (OC) bzw. 36,6 % auf 69,3 % (LOCF) an (jeweils p < 0,001). Und auch der Juckreiz zeigte sich signifikant reduziert (p < 0,001): 76,9 % (OC) bzw. 61,5 % (LOCF) der mit DMF Behandelten gaben nach 52 Wochen keinen oder nur leichten Juckreiz an (NRS < 3).

Sicherheit auch auf lange Sicht

Insgesamt wurden keine unerwarteten Befundein Bezug auf Verträglichkeit und Sicherheit im 52-Wochen-Zeitraum beobachtet – passend zum gut etablierten Profil der FAE. Auch konnte kein erhöhtes Infektionsrisiko unter DMF nachgewiesen werden. Die Langzeitbehandlung mit DMF ist somit in der Routinepraxis eine gut wirksame und sichere Therapieoption bei moderater bis schwerer Psoriasis.

Augustin M et al., Dermatol Ther (Heidelb) 2022; 12: 1121–31

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