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Sonderredaktion

Update zu verschiedenen Einsatzszenarien

Therapie Symptomatischer Myome

25.8.2023

Die Behandlung des Uterus myomatosus befindet sich seit Jahren im Wandel: weg von Radikaloperationen, hin zu minimalinvasiven Eingriffen und zur medikamentösen Therapie. Prof. Dr. med. Sylvia Mechsner stellte auf einem Seminar von derCampus die aktuellen Möglichkeiten der medikamentösen Myomtherapie vor.

„Ich bin ein ganz großer Fan vom konservativen Behandeln – ob bei der Endometriose oder bei Myomen. Mein Appell an alle Kolleginnen und Kollegen ist, frühzeitig zu behandeln und nicht erst, wenn die Myome zu groß und die Symptome massiv sind“, begann Prof. Dr. med. Sylvia Mechsner (Berlin) ihre Ausführungen. Ausgehend von einem Uterus mit normalen Stammzellen spielen eine Reihe von Faktoren bei der Transformation zu einem Myom eine Rolle. Dazu gehören ethnische Zugehörigkeit, Übergewicht, Alter und Parität.

Für das Einleiten einer Therapie ist das Vorhandensein von Beschwerden eine Grundvoraussetzung. Aber Prof. Mechsner betonte: „Man sollte nicht zu lange abwarten und muss regelmäßig bei den Patientinnen nachfragen. Viele Frauen haben sich im Laufe der Jahre an Blutungsstörungen wie Hypermenorrhö gewöhnt und sprechen das von sich aus gar nicht an. Frauen, die immer viel geblutet haben, sind oft verunsichert, ab wann die Regelblutung zu intensiv ist.“

Bei schnell wachsenden Geschwulsten gilt es vor ­allem auch auszuschließen, dass es sich nicht um ein Myom, sondern eine maligne Entartung handelt. Vor allem bei Frauen in der Perimenopause und Menopause sollten bei schnell wachsenden Strukturen die Alarmglocken läuten – unabhängig davon, ob die Patientin Symptome hat oder nicht. Prof. Mechsner empfiehlt, bei schwierigen sonografischen Befunden durchaus ein MRT einzuleiten: „Damit verschafft man sich einen Überblick über Anzahl und Lage der Myome. Das ist zur OP-Vorbereitung von Nutzen und für die Verlaufskontrolle von medikamentösen Therapien.

Die Therapieoptionen kennen

Bevor eine Therapie initiiert wird, sind Aufklärungsgespräche über den Lebensstil nützlich. Dabei geht es um Substanzen, die als endokrine Disruptoren wirken, aber auch um den Einfluss von Lebensmitteln auf das Myomwachstum. Gemüse, Fisch oder Früchte reduzieren offensichtlich das Risiko. Hier haben die Patientinnen das Heft des Handelns  selbst in der Hand und haben dann auch das Gefühl, etwas für sich tun zu können. Liegt eine Anämie vor, ist es wichtig, mal nach den Eisenwerten zu schauen und ggf. mit einer Eisensubstitutionstherapie die eigenen Speicher wieder aufzufüllen.

Die meisten medikamentösen Therapien wirken nur am Endometrium, haben aber keinen Einfluss auf die Myomgröße. GnRH-Analoga haben dagegen den Vorteil einer hohen klinischen Effektivität einschließlich der Reduktion des Myomvolumens. Allerdings ist meist spätestens nach 3 Monaten eine Add-back-Therapie notwendig.

GnRH-Rezeptor-Antagonisten sind dagegen in Kombi­nation mit einer Add-back-Therapie auch zur Dauertherapie zugelassen, wie die Relugolix-Kombinationstherapie (Relugolix CT). Durch Bindung an den humanen GnRH-Rezeptor werden LH, FSH, E2 und Progesteron supprimiert. Eine fixe Add-back-Therapie mit 1 mg Estradiol und 0,5 mg NETA verhindert das Auftreten menopausaler Symptome. Die Zulassung in Deutschland für Relugolix CT besteht für Frauen im gebärfähigen Alter zur Behandlung mäßiger bis starker Symptome von Uterusmyomen und Prof. Mechsner führte durch die Studienlage [1,2].

Sie fasste die Studienergebnisse so zusammen: „Man kann sagen, dass die Relugolix CT eine statistisch signifikante bedeutsame Besserung der Blutungsstärke hervorgebracht hat, die einhergeht mit einer Verbesserung des Hb-Wertes, auch mit Verbesserung der myomassoziierten Beschwerden.“ Mit Hinblick auf Patientinnen mit Kinderwunsch erklärte sie: „Bei keiner der Studienteilnehmerinnen wurde während der 80-tägigen Studiendauer eine Ovulation festgestellt. Nach Absetzen der Medikation betrug die durchschnittliche Zeit bis zur Ovulation 23 Tage.“

Anhand des von einem Expertengremium erstellten Behandlungsalgorithmus zum Einsatz medikamentöser Therapieoptionen beim symptomatischen Uterus myomatosus fasste Prof. Mechsner die Einsatzszenarien – peri- und prämenopausale Frauen mit abgeschlossener Familienplanung, symptomatische Frauen mit Kinderwunsch und präoperativer Behandlung – noch einmal zusammen (Abb.) [3].

1 Fachinformation RYEQO®. Gedeon Richter, Stand März 2023. 2 Al-Hendy A, et al. Obstet Gynecol. 2022 Nov 3;140(6):920–30. 3 Al-Hendy A, et al. N Engl J Med. 2021 Feb 18;384(7):630–642. 4 Stewart EA, et al. Obstet Gynecol. 2022 Jun 1; 139(6):1070–1081. 5 Stewart EA, et al. Am J Obstet Gynecol. 2022 Nov 9:S0002-9378(22)02166-4.
* Die Knochendichte bleibt über 104 Behandlungswochen vergleichbar mit dem Ausgangswert.1 ** nach 4 Wochen kontinuierlicher Einnahme Das innovativste Produkt im Bereich Gynäkologie 2022. https://pharma-trend.com/pharma-award/

Ryeqo 40 mg/1 mg/0,5 mg Filmtabletten. Wirkstoffe: Relugolix, Estradiol, Norethisteronacetat. Zusammensetzung: Jede Filmtablette enthält 40 mg Relugo-lix, 1 mg Estradiol (als Hemihydrat) und 0,5 mg Norethisteronacetat. Sonst. Bestandteile: Lactose-Monohydrat, Mannitol, Poly(O-carboxymethyl)stärke-Natriumsalz, Hydroxypropylcellulose, Magnesiumstearat, Hypromellose Typ 2910, Titandioxid, Triacetin, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O. Anwendungsgebiet: Zur  Behandlung mäßiger bis starker Symptome von Uterusmyomen bei erwachsenen Frauen im gebärfähigen Alter. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gg. d. Wirkstoff e o. sonst. Bestandteile; bestehende o. frühere venöse thromboembolische Erkrankung; bestehende o. frühere arterielle thromboembolische kardiovaskuläre Erkrankung; bekannte thrombophile Erkrankungen; bekannte Osteoporose; Kopfschmerzen mit fokalen neurologischen Symptomen o. Migräne mit Aura; bekannte o. vermutete sexualhormonabhängige Malignome; bestehende o. vorausgegangene (benigne oder maligne) Lebertumoren; bestehende o. vorausgegangene schwere Lebererkrankung, sofern sich die Leberfunktionswerte nicht normalisiert haben; Schwangerschaft , vermutete Schwangerschaft  u. Stillzeit; Blutungen unbekannter Ursache im Genitalbereich; begleitende Anwendung hormoneller Kontrazeptiva. Nebenwirkungen: Häufig: Hitzewallungen; Uterusblutung (umfasst Menorrhagie und Metrorrhagie); Reizbarkeit; Dyspepsie; Alopezie, Hyperhidrosis, nächtl. Schweiß-ausbrüche; Angioödem, Urtikaria; Mamma-Zyste, Libido vermindert. Gelegentlich: Uterine Ausstoßung eines Myoms. Warnhinweise: Enthält Lactose. Verschreibungspflichtig. Zulassungsinhaber: Gedeon Richter Plc., Gyömrői út 19 – 21., 1103 Budapest, Ungarn. Stand der Information: März 2023.

Die Expertin

Prof. Dr. med. Sylvia Mechsner
Leiterin des Endometriosezentrums
Charité Universitätsmedizin Berlin

1 Al Hendy A et al., N Engl J Med 2021; 384: 630–42
2 Al Hendy A et al., Obstet Gynecol 2022; 140: 920–30
3 Hadji P et al., Frauenarzt 2021; 62: 238–42

Vortrag „Update: Medikamentöse Myomtherapie“ (Veranstalter: derCampus GmbH), April 2023

Impressum
Bericht I Redaktion I Konzept: Dr. rer. nat. Reinhard Merz
MiM Verlagsgesellschaft mbH (Neu-Isenburg)
Mit freundlicher Unterstützung der Gedeon Richter Pharma GmbH (Köln)

Bildnachweis: privat

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