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Dermatologie

Von der Indikation bis zum Therapiemanagement

Psoriasis-Therapie mit Dimethylfumarat

Zur Einleitung der Systemtherapie gehört nicht nur das Verordnen an sich. Wichtig ist zudem, dass die Indikation zur Systemtherapie vorliegt, die Dokumentation sichergestellt ist, die Therapieentscheidung patientenorientiert erfolgt und im Therapiemanagement Nebenwirkungen und Verlaufskontrollen berücksichtigt werden.

„Zu Beginn der Dimethylfumarat(DMF)-Behandlung sollte die Indikation zur Systemtherapie überprüft werden. Es sollte sichergestellt sein, dass dies richtig in der Patientenakte dokumentiert ist, damit man im Nachgang argumentieren kann, dass zum richtigen Zeitpunkt die richtige Therapie gewählt wurde“, erklärte PD Dr. med. Sascha Gerdes (Kiel).

Schritt 1:

Indikation und Dokumentation: ­„Generell sollten die drei Parameter PASI, BSA und DLQI in der Akte dokumentiert sein“, so Dr. med. Cecilia Dietrich (München). Die Indikation zur ­Systemtherapie liegt vor, wenn es sich um eine mittelschwere bis schwere Psoriasis handelt. Diese kann durch die Parameter in unterschiedlichen ­Fallvarianten vorliegen:

1. PASI oder BSA > 10 und DLQI > 10
2. PASI > 10 und BSA > 10 und DLQI < 10
3. PASI < 10 und BSA < 10 und DLQI > 10
4. PASI < 10 und BSA < 10 und DLQI < 10, aber besondere Lokalisationen sind betroffen (s. Kasten)

„Für die Praxis gilt, dass man sich entweder zwischen dem leichten oder dem mittelschweren bis schweren Schweregrad entscheiden muss“, resümierte Dietrich.

Schritt 2:

Therapiewahl: Bei den konventionellen Präparaten kann zwischen Fumarsäureestern und ­Methotrexat (MTX) gewählt werden. „MTX eignet sich bei einer Psoriasis-Arthritis. Will man aber zum ersten Mal Medikamente einsetzen und es liegt nur eine Hautbeteiligung vor, so eignen sich Fumarsäureester als Basistherapie“, so Gerdes. Dietrich ergänzte: ­„Hilfestellung gibt die aktualisierte Leitlinie, die einerseits den Überblick für die Zulassungen darstellt und andererseits das wirtschaftliche Verordnen hinsichtlich Firstline- und Secondline-Therapie fokussiert“.

Schritt 3:

Therapieeinleitung: „In der Therapie­einleitung bereiten wir den Patienten auf den Therapiestart vor. Dazu gehört ein Blutbild ­inklusive Differenzialblutbild. Zudem sollten Leber- und ­Nierenwerte sowie der Urinstatus überprüft und Schwangerschaft oder Stillzeit ausgeschlossen ­werden“, erklärte Dietrich. Erfüllt der Patient die Voraussetzungen, kann mit der Gabe und Dosierung von DMF begonnen werden. „Der Vorteil ist, dass für die DMF-Therapie eine individualisierte Dosisanpassung vorliegt, was eine an den Patienten ­angepasste Therapie ermöglicht“, ­sagte Gerdes.

Schritt 4:

Therapiemanagement: Treten gastrointestinale Nebenwirkungen auf, solle man auf die zuletzt vertragene Dosis zurückgehen. Die Kontrollen zur Überwachung der Werte von Lymphozyten und Leukozyten, Leberenzymen, Nierenfunktion und Urinstatus erfolge alle 12 Wochen, wenn keine pathologischen Werte vorliegen, so der Experte. Red.

Vortrag „Praktisches Wissen zum Einsatz von Fumarsäureestern in der Praxis“ (Veranstalter: RG Ärztefortbildung, Sponsor Almirall Hermal GmbH), virtuell, Mai 2021

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