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Allgemeinmedizin

Psoriasis

Stand der topischen Therapie

13.8.2025

Topika sind eine wesentliche Säule in der Psoriasis-Therapie: Sie werden als Erstlinientherapie bei leichter Erkrankung eingesetzt sowie in Kombination mit Systemtherapien. In der Konsultationsfassung der neuen Therapieleitlinie steht eine Fixkombination auf Platz 1 der topischen Therapien.

Die Fixkombination aus dem Vitamin-D-Analogon Calcipotriol (CAL) und dem potenten Kortikosteroid Betamethason-Dipropionat (BDP) ist im zu beratenden Leitlinien-Update als topische Erstlinientherapie vorgeschlagen, berichtete Dr. med. Daniela Neumayer (Köln). Die entsprechende Empfehlung war bereits seit 2019 Bestandteil des Behandlungspfads für Psoriasis vulgaris.

Die Anwendung soll zunächst über 2 bis 8 Wochen 1-mal täglich erfolgen, nach Abheilen der Plaques dann 1- bis 2-mal wöchentlich fortgesetzt werden. Ziel dieses proaktiven Managements ist es, die Krankheit zu kontrollieren und das erneute Auftreten von Plaques hinauszuzögern.

Lösung eines pharmakologischen Dilemmas

CAL und BDP wirken synergistisch auf Rötung, Schuppung, Tiefe der Infiltration und Juckreiz. Zudem beeinflusst CAL die BDP-Nebenwirkungen Atrophie und gestörte Hautbarrierefunktion günstig. Umgekehrt beruhigt BDP CAL-bedingte Hautirritationen.

Pharmakologisch herausfordernd sind die unterschiedliche Fettlöslichkeit und pH-Wert-abhängige Stabilität der beiden Wirkstoffe, weshalb früher vor allem ölige Präparationen zur Verfügung standen. Inzwischen können CAL und BDP in 2 Formen mehrschichtiger stabiler Tröpfchen „verpackt“ werden. Diese haben einen öligen Kern und eine geladene Oberfläche und lassen sich in einer wässrigen Lösung mit einem pH-Wert von 7,75 dispergieren. CAL/BDP-Festdosis-Kombinationen in dieser Formulierung sind als Salbe, Gel und Schaum verfügbar.

Eine CAL/BDP-Creme mit dieser Formulierung bessert den modifizierten PASI bei leichter bis mittelschwerer Erkrankung gegenüber Baseline innerhalb von 8 Wochen signifikant um 67,5 %, das Physicians Global Assessment (PGA) um über 50 %, so Neumayer. Zudem werde der Juckreiz gut adressiert.

In einer randomisierten Studie erhöhte die proaktive Therapie mit einem CAL/BDP-Schaum die Zahl der Tage bis zu einem Rezidiv verglichen mit reaktiver Behandlung signifikant: auf 56 vs. 30 Tage.

Auch bei Befall der Kopfhaut eigne sich die CAL/BDP-Kombination, hier sei auf einen nicht zu hohen Fettgehalt zu achten, um das Auswaschen zu erleichtern, erläuterte die Dermatologin.

Für die Pflege akut entzündeter Haut riet Neumayer, Pflegepräparate mit einem höheren Wasseranteil wie Lotionen oder feuchtigkeitsspendende Gele zu bevorzugen. Der Lipidgehalt der Pflegegrundlage solle umso höher sein, je trockener die Haut ist. Der Zusatz von bis zu 5 % Harnstoff eigne sich für die tägliche Hautpflege an Händen, Füßen und Körper, er glätte mäßig schuppige Haut und mildere den Juckreiz. Urea-Gehalte von über 10 % wirkten stark hydratisierend sowie antimikrobiell und juckreizlindernd. Gehalte von 10 bis 40 % hätten zusätzlich keratolytische Effekte und könnten bei stark schuppender Haut und Hyperkeratose an den Füßen angewendet werden.

Online-Fortbildung „Dermatologisches Konzil : Topische Therapie der Psoriasis“ (Veranstalter: RG Gesellschaft für Information und Organisation, unterstützt durch Almirall Hermal GmbH), Juli 2025

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