Einmal täglich einen Schaum mit dem Phosphodiesterase(PDE)-4-Hemmer Roflumilast aufzutragen, scheint eine praktikable Lösung für die topische Monotherapie bei Psoriasis, die zugleich Haut und Kopfhaut betrifft. In einer Phase-III-Studie besserte sich der Juckreiz zum Teil bereits nach nur einer Anwendung.
Haben Menschen mit Plaque-Psoriasis neben dem Hautbefall auch Kopfhautläsionen, wird die Lokaltherapie mit Cremes oder Salben schwierig. Vielen widerstrebt es aus kosmetischen Gründen, solche Mittel auf den behaarten Kopf aufzutragen. Damit sie trotzdem zurechtkommen und adhärent bleiben, müssen die Ärztinnen und Ärzte ihnen dann oft unterschiedliche Präparate für verschiedene Lokalisationen verordnen. Neuere Formulierungen wie Schäume sind besser mit Haarpflegeroutinen vereinbar und lassen sich gleichermaßen gut auf behaarte wie unbehaarte Haut aufbringen.
Dass ein 0,3%iger Schaum mit dem selektiven PDE-4-Hemmer Roflumilast beide Manifestationen gut unter Kontrolle bringen kann, belegt jetzt eine randomisierte, kontrollierte nordamerikanische Studie. In die vom Hersteller unterstützte Doppelblindstudie waren Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene mit Plaque-Psoriasis eingeschlossen, bei denen bis zu 25 % der Körper- und Kopfhaut und dabei mindestens 10 % der Kopfhaut und bis zu 20 % der Körperhaut befallen waren. Gefordert war ein Score ≥ 3 im Scalp-Investigator Global Assessment (S-IGA) und ein Score ≥ 2 im Body-IGA (B-IGA). Die Teilnehmenden waren im Durchschnitt 47,3 Jahre alt – de facto waren nur 2,3 % unter 18 Jahre – und zu 56,3 % weiblich.
Kopfhautbefund bei zwei Dritteln minimal
Von insgesamt 432 Personen erhielten 281 einmal täglich den Roflumilast-Schaum und 151 nur die Trägersubstanz. Coprimärer Endpunkt war eine mindestens 2-stufige Verbesserung im S-IGA und B-IGA nach 8 Wochen, mit entweder kompletter Erscheinungsfreiheit (0 Punkte, „clear“) oder Minimalbefunden (1 Punkt, „almost clear“). Einen entsprechenden S-IGA-Erfolg erzielten in der Roflumilast-Gruppe mit 66,4 % deutlich mehr Patienten und Patientinnen als in der Vergleichsgruppe mit 27,9 %. Auch hinsichtlich des B-IGA-Ziels war der Unterschied mit 45,5 % gegenüber 20,1 % signifikant. Bei sekundären Endpunkten, wie dem S-IGA-Erfolg zu Woche 2 und 4 oder dem Psoriasis Area and Severity Index (PASI), war Roflumilast dem Vehikel ebenfalls signifikant überlegen. Die Verbesserungen schlugen sich auch in den von den Patientinnen und Patienten berichteten Ergebnissen nieder, speziell beim problematischen Symptom Juckreiz. Signifikante Verbesserungen gegenüber der Vehikel-Gruppe auf der Scalp Itch Numeric Rating Scale (SI-NRS) stellten sich mitunter schon nach 24 Stunden ein.
Überwiegend milde oder moderate Unerwünschte Ereignisse (UE) wurden bei 26,7 % in der Roflumilast- und 16,6 % in der Vehikel-Gruppe beobachtet und führten nur bei 1,8 % und 1,3 % zum Therapieabbruch. Das häufigste UE bei Roflumilast war Kopfschmerz mit 4,6 %.
Gooderham MJ et al., JAMA Dermatol 2025; 161: 698–706