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Allgemeinmedizin

Neues zu Tocilizumab und komorbider Depression

Post-EULAR-Posterwalk

13.10.2025

Im Anschluss an den Kongress der European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) in Barcelona präsentierte Prof. Dr. med. Frank Buttgereit (Berlin) neue Erkenntnisse zur Therapie schwieriger Fälle, innovative Wirkstoffe und Einsichten, wie Angst der Therapie zusetzen kann.

Bei Menschen mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis-Arthritis (PsA) führt die Therapie mit Methotrexat (MTX)/DMARD (Disease Modifying Anti-Rheumatic Drug) oder MTX/Adalimumab früher zur Krankheitskontrolle als eine Standard-Step-up-Therapie mit MTX. Nach 24 Wochen war in einer Studie der PsA-Aktivitäts-Score (PASDAS) unter MTX/DMARD von 5,6 auf 4,1 gesunken, unter der frühen TNF-Inhibitor(TNFi)-Gabe von 5,8 auf 3,7 und unter Standard­versorgung von 5,6 auf 4,7. Die besseren Ergebnisse der nur 6-monatigen TNFi-Therapie blieben nach 12 Monaten erhalten. Die frühe intensive Therapie ging mit einer geringfügig höheren Rate nicht schwerer Nebenwirkungen einher.

Bei früher rheumatoider Arthritis (RA) liefern biologische (b)DMARDs als Erstlinientherapie langfristig bessere Ergebnisse als das Treat-to-Target-Konzept mit konventionellen synthetischen (cs)DMARDs. Die Therapie mit einem TNF-Inhibitor führte nach 5 Jahren seltener zu den EULAR-Kriterien entsprechenden Difficult-to-Treat(D2T)-Fällen als die Therapie mit einem csDMARD (0,3 % vs. 7 %) und die Rate medikamentenfreier Remissionen war unter TNFi signifikant höher (13,2 % vs. 6,1 %). Nach 10 Jahren war der Unterschied hinsichtlich der D2T-Fälle nicht mehr signifikant, doch ein signifikant größerer Anteil der TNFi-Gruppe benötigte nur ein einzelnes DMARD (27,7 % vs. 12,5 %) bzw. erreichte eine anhaltende Remission (62 % vs. 45 %).

Neuer CD40L-Inhibitor bei Lupus erythematodes

Der Anti-CD40L(Ligand)-Inhibitor Dapirolizumab pegol (DZP) kann die Immunpathologie des systemischen Lupus erythematodes (SLE) modulieren. Die Phase-III-Studie PHOENYCS GO untersuchte nun die klinischen Effekte bei Menschen mit mittelschwerem bis schwerem systemischen Lupus erythematodes trotz Standardtherapie mit Antimalariamitteln, Glukokortikoiden oder Immunsuppressiva. Tatsächlich erreichten bis Woche 48 unter DZP 40,9 % der Behandelten einen LLDAS (Lupus Low Disease Activity State), unter Placebo waren es 19,6 %. Auch der Anteil mit DORIS (Definition of Remission in SLE) war unter DZP (19,2 % vs. 8,4 %) höher. Zudem verbesserte DZP die Fatigue über alle Zeitpunkte stärker.

Angst macht einen Unterschied

Eine rheumatische Arthritis (RA) löst nicht nur Schmerzen, sondern oft auch Fatigue, Depression und Angstzustände aus. Dies kann Krankheitsaktivität und Therapieprogression beeinflussen. Eine Untersuchung an 255 Patientinnen und Patienten mit RA-Erstdiagnose und MTX-Mono- oder Kombinationstherapie mit konventionell-synthetischen (cs)DMARDs zeigte: Der klinische Krank­heits­aktivitätsindex (CDAI) sank nach 3 Monaten vor allem bei anfangs nicht ängstlichen Teilnehmenden. Ängstliche litten zudem stärker unter Depression, Fatigue, Schmerz, soziale Teilhabe, physische Funktion und Schlaf waren schlechter. Nach 12 Monaten erhielten von den Menschen, die nach 3 Monaten noch immer ängstlich gewesen waren, doppelt so viele weiterführende Therapien wie von den nicht ängstlichen (15 % vs. 7 %), nach 24 Monaten waren es 8 % vs. 10 %.

Virtueller Post-EULAR-Posterwalk „Zukunftsperspektiven in der Behandlung rheumatischer Erkrankungen – Neues vom EULAR“ (Veranstalter: Biogen GmbH), Juli 2025

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