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Typ-2-Diabetes

Intermittierendes Fasten: „Signifikante Verbesserung“ der glykämischen Kontrolle möglich

31.1.2023

Intermittierendes Fasten (IF) bei insulinpflichtigen Typ-2-Diabetikern ist eine sichere und praktikable Ernährungsmethode zur Verbesserung der glykämischen Kontrolle bei paralleler Reduktion der täglichen Gesamtinsulindosis und des Körpergewichts. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher aus Österreich.

Dazu wurden 46 Patienten (22 Frauen, 24 Männer) randomisiert einer IF- (n=22) oder Kontrollgruppe (n=24) zugeteilt. Das Durchschnittsalter betrug 63 ± 7 Jahre, die Diabetesdauer wurde mit 21 ± 9 Jahren angegeben, der Body Mass Index lag bei 34,3 ± 4,5 kg/m2, der mittlere HbA1c-Wert erreichte 67 ± 11 mmol/mol (8.3 ± 1,1%) und die mittlere tägliche Insulingesamtdosis der Studiengruppe betrug 56 ± 27 IU. Allen Probanden stand im Studienzeitraum Ernährungsberatung und kontinuierliche Glukoseüberwachung zur Verfügung. Die koprimären Studienendpunkte bestanden aus der Veränderung des HbA1c vom Ausgangswert bis zwölf Wochen und ein zusammengesetzter Endpunkt (Gewichtsreduktion ≥ 2 %, Reduktion der Insulindosis ≥ 10 % und HbA1c-Reduktion ≥ 3 mmol/mol).

In der IF-Gruppe zeigte sich eine signifikante HbA1c-Reduktion (-7,3 ± 12,0 mmol/mol) im Vergleich zur Kontrollgruppe (0,1 ± 6,1 mmol/mol) über zwölf Wochen (p = 0,012). Der Unterschied der HbA1c-Änderung zwischen Kontroll- und IF-Gruppe blieb auch nach Datenanpassung hinsichtlich Alter, Geschlecht, Diabetesdauer und Ausgangs-HbA1c-Wert statistisch signifikant (p = 0,008). Die mittlere Zeit oberhalb des Insulin-Zielbereichs über die gesamten zwölf Wochen war in der IF-Gruppe signifikant niedriger (30,4 ± 20,9%) als in der Kontrollgruppe (42,1 ± 16,1%, p = 0,029). Die mittlere Zeit im Insulinzielbereich war in der IF-Gruppe signifikant höher (68,0 ± 20,2%) im Vergleich zur Kontrollgruppe (56,6 ± 16,0%, p = 0,031), während die mittlere Zeit unterhalb des Zielbereichs über die zwölf Wochen in der IF-Gruppe (1,6 ± 2,0%) ähnlich denen der Kontrollgruppe war (1,3 ± 2,2%, p = 0,334). Der koprimäre Endpunkt wurde von acht Personen in der IF und keiner in der Kontrollgruppe erreicht (p < 0,001). Es trat keine schwere Hypoglykämie auf.

Aus Sicht der Forschergruppe ist intermittierendes Fasten eine sichere und praktikable Ernährungsoption zur Verbesserung der glykämischen Kontrolle bei gleichzeitiger Reduktion der täglichen Gesamtinsulindosis und des Körpergewichts bei insulinbehandelten Typ-2-Diabetikern. Die Autoren betonen, dass Intervallfasten im Lebensalltag für manche Menschen besonders gut umsetzbar ist, weil kein Bedarf mehr an einer kontinuierlichen Kalorienkontrolle und -reduktion besteht. Allerdings schränkt dies die Interpretation der IF-Wirkungsweise alleine auf die erreichbare Kalorienrestriktion ein, während die systemischen hormetischen Heilungsreize des Fastens (ketogene Energieerzeugung, Veränderungen des enteralen Mikrobioms, Remodelling von adipösem Fettgewebe, Einfluss auf zirkadiane Rhythmen u. a.) unberücksichtigt bleiben (Chen L et al., Eur Rev Med Pharmacol Science, 2023).

Obermayer A et al.: Diabetes Care. 2023 Feb 1;46(2):463-468 (DOI 10.2337/dc22-1622).

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