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Post-COVID

Olfaktorisches Training bei anhaltender Riechstörung nach COVID-19

Die Analyse der wissenschaftlichen Arbeiten zum olfaktorischen Training zur Behandlung von Dysosmien hat eine erhebliche Bedeutung gewonnen, seitdem klar ist, dass Riechstörungen eine häufige Komplikation von COVID-19-Erkrankungen sein können. Eine Arbeitsgruppe der University of California in Los Angeles hat jetzt die bestehenden Publikationen zur Post-COVID-19-Riechstörung analysiert.

Bei der systematischen Literaturrecherche unter Verwendung der Datenbanken PubMed/MEDLINE, EMBASE und Cochrane zeigte sich, dass die meisten Fälle von Riechstörungen nach COVID-19 spontan innerhalb von zwei Wochen nach Auftreten der Symptome wieder verschwinden, während Patienten mit über zwei Wochen anhaltenden Beschwerden eine medizinische Behandlung benötigen. Die therapeutische Intervention, bei der die höchste Evidenz vorliegt, ist das Riechtraining, bei dem Patienten wiederholt starken und/oder wechselnden olfaktorischen Reizen, etwa mit ätherischen Ölen, ausgesetzt werden.

Groß angelegte randomisierte klinische Studien zur Wirksamkeit pharmakologischer Therapien bei der Post-COVID-19-Riechstörung gibt es hingegen nicht. Klinische Studien mit begrenzter Aussagekraft und prospektive kontrollierte Studien deuten darauf hin, dass intranasal applizierte Kortikosteroide und orale Kortikosteroide die Symptome lindern können.

Die Autoren resümieren, dass bei Patienten mit Post-COVID-19-Riechstörung so bald wie möglich mit dem Riechtraining begonnen werden sollte. Unter Umständen profitieren die Patienten auch von einer begrenzten intranasalen oder oralen Behandlung mit Kortikosteroiden. In der, allerdings seit 2021 abgelaufenen S2k-Leitlinie „Riech- und Schmeckstörungen“ (AWMF-Registernummer 017-050, t1p.de/a3hb) findet sich ebenfalls eine klare Empfehlung für die Durchführung eines strukturierten Riechtrainings zur Therapie von postinfektiösen Dysosmien, mit dem möglichst innerhalb des ersten Jahres nach dem Eintreten der Dysosmie begonnen werden sollte.

Wu TJ et al., Allergy 2022 Jan 4: 1‒18, DOI 10.1007/s40521-021-00297-9, PMID 35004126

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