Ursache des Versorgungsdefizits sind ein Mangel an speziell geschulten Fachkräften sowie das fehlende Wissen um die Aufgabenbereiche der Ergotherapie. Bei der Querschnittserhebung wurde ein selbstentworfener, neun Fragen umfassender Fragebogen an insgesamt 260 Hospize, 323 Palliativstationen und 304 spezialisierte ambulante Palliativversorgungs-Dienste (SAPV), die auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) gelistet sind, postalisch versendet. Die Antworten wurden rein deskriptiv ausgewertet.

Die Rücklaufquote betrug 439 (49,5%). Insgesamt wurden 434 Fragebögen (49%) in die Analyse einbezogen. Es zeigt sich eine heterogene Verteilung des Angebots von Physio- und Ergotherapie zwischen der ambulanten, der stationären und der hospizlichen Versorgung, wobei es vor allem im ambulanten Bereich deutlich geringere Angebot gibt: 29% der SAPV-Teams können weder PT noch ET anbieten. Meist wird dies mit Fachkräftemangel oder fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten begründet. Im Vergleich der beiden Therapieformen wird ET insgesamt seltener eingesetzt als PT. Die unterschiedlichen Aufgabenfelder von Physio- und Ergotherapeuten sind beim Großteil der Befragten (Hospiz 87%, Palliativstation 83%, SAPV 81%) bekannt und spiegeln sich auch in der Aufgabenverteilung der beiden Berufsgruppen wider. Insbesondere Palliativstationen und SAPV-Teams geben an, mehr Physio- und Ergotherapiemöglichkeiten anbieten zu wollen (Palliativstationen 42% mehr PT und 58% mehr ET; SAPV 65% mehr PT und 50% mehr ET).