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Leitlinien

S3-Leitlinie zum Magenkarzinom aktualisiert

5.8.2025

Das Leitlinienprogramm Onkologie hat die S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Adenokarzinome des Magens und ösophagogastralen Übergangs umfassend überarbeitet. Besonders wichtig sind die neuen Inhalte zur verbesserten Prävention, auch bei familiär erhöhtem Risiko, sowie zu neuen Biomarkern und zielgerichteten Therapien.

Magenkarzinome und Karzinome des ösophagogastralen Übergangs sind weltweit eine der häufigsten tumorbedingten Todesursachen. In Deutschland erkrankten laut Robert Koch-Institut im Jahr 2022 rund 9 000 Männer und rund 5 600 Frauen an Magenkrebs. Die Erkrankungs- und Sterberaten sind rückläufig, die Überlebensaussichten jedoch im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen ungünstig. Der Grund dafür ist unter anderem, dass in etwa 40 % der Fälle die Erkrankung bei Diagnosestellung bereits metastasiert ist.

„In den letzten Jahren gab es beim Thema Magenkrebs enorme Fortschritte, etwa bei Prognosemarkern, Endoskopie-Techniken, verbesserten Schnittbildverfahren und neuen chirurgischen, neoadjuvanten und palliativen Therapiekonzepten“, so Prof. Dr. med. Markus Möhler. Gemeinsam mit PD Dr. med. Yvonne Huber, beide von der Universitätsmedizin Mainz, koordinierte er die Erstellung der Leitlinie. „Wir freuen uns daher, dass wir nach sechs Jahren eine aktualisierte Version der Leitlinie auf den Weg bringen.“

Molekulare Diagnostik und zielgerichtete Therapien

Die molekulare Diagnostik, wie MSI, HER2, PDL1 CPS und Claudin 18.2, sind der neue Standard für personalisierte Therapien und erfordern ausreichend Biopsien am primären Tumor oder gegebenenfalls bei einem Rezidiv aus den Metastasen. Der Einsatz gezielter Antikörper, der Immuntherapie und der Chemotherapie spielen beim Ösophagus- und Magenkarzinom daher eine immer wichtigere Rolle. Sie kommen vor und nach der Operation oder in palliativen Situationen zum Einsatz. Etabliert hat sich auch das FLOT-Regime (ein Chemotherapieschema), das durch signifikanten Überlebensvorteil in der perioperativen Indikation künftig mit Immuntherapie zugelassen wird. In der palliativen Erst- und Zweitlinientherapie können neue zielgerichtete Medikamente oder Immuntherapien zum Einsatz kommen – die S3-Leitlinie Magenkrebs gibt hier klare Handlungsempfehlungen.

Unabhängig von der Durchführung einer tumorspezifischen Therapie soll allen Patientinnen und Patienten mit nicht-heilbaren Magenkrebserkrankungen eine Palliativversorgung angeboten werden. „Bei nicht-heilbaren Magenkrebserkrankungen müssen die Therapieziele regelmäßig überprüft werden. Wir haben die Leitlinie daher um palliativmedizinische Aspekte aus der S3-Leitlinie Palliativversorgung erweitert“, sagt Huber. Die S3-Leitlinie Magenkrebs wurde zudem um Supportive Maßnahmen ergänzt, unter anderem mit Blick auf eine mögliche Mangelernährung.

Die aktualisierte S3-Leitlinie ist online abrufbar unter www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/magenkarzinom oder register.awmf.org/de/leitlinien/detail/032-009OL. Alle Inhalte des Dokumentes sind in der kostenfreien Leitlinien-App integriert. Weitere Informationen unter: www.leitlinienprogramm-onkologie.de/app.

Entstehung: Die S3-Leitlinie entstand unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) sowie unter Mitwirkung von 29 weiteren Fachgesellschaften und Organisationen. Finanziert wurde die Aktualisierung der Leitlinie von der Deutschen Krebshilfe im Zuge des Leitlinienprogramms Onkologie.

Pressemitteilung „S3-Leitlinie zum Magenkarzinom aktualisiert“. Deutsche Krebsgesellschaft, Berlin, 5.6.2025 (https://www.krebsgesellschaft.de/deutsche-krebsgesellschaft-wtrl/willkommen/aktuelle-pressemitteilung/pressemitteilungen-2025/s3-leitlinie-zum-magenkarzinom-aktu.html).

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