In ihrer Metaanalyse bewertete die Gruppe das Suizidsterblichkeitsrisiko nach Krebsprognose, Stadium der Erkrankung, Zeit seit der Krebsdiagnose, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Familienstand, Jahr der Rekrutierung und der geografischen Region. Analysiert wurden durch einschlägige biomedizinische Datenbanken bis Anfang 2021 nachgewiesene Veröffentlichungen. Bei der statistischen Analyse der Arbeiten kamen ein Random-Effects-Modell, eine Meta-Regressions-Metaanalyse sowie verschiedene gängige Verfahren zur Prüfung der Studienheterogenität und des Publikationsbias zum Einsatz.

Insgesamt konnten 62 Studien mit 46.952.813 Patienten weltweit systematisch geprüft werden. Um eine Überlappung von Patientenstichproben zu vermeiden, wurde die Metaanalyse an 28 Studien durchgeführt, an denen 22.407.690 Krebspatienten teilnahmen. Das Kernergebnis: Die Suizidmortalität war im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung signifikant erhöht (standardisierte Mortalitätsrate = 1,85, 95%-KI 1,55‒2,20). Das Risiko war stark abhängig von der Krebsprognose (v.a. bei schlechter Prognose), dem Krebsstadium (Spätstadium), der Zeit seit der Diagnose (am höchsten im ersten Jahr) und der geografischen Region (am höchsten in den USA). Andere Einflussfaktoren waren das Geschlecht (höheres Suizidrisiko bei Männern) oder der Familienstand (deutlich geringeres Risiko bei Verheirateten).

Patienten mit Krebs, vor allem solche mit spezifischen Risikofaktoren, sollten ‒ so fordern die Wissenschaftler ‒ engmaschig auf Suizidalität überwacht werden und gegebenenfalls eine spezielle Betreuung erhalten, um das kurz- und langfristige Suizidrisiko der Krebspatienten zu verringern.