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Kardiologie

Herzpatienten in der vierten Welle

Mit wachsender Sorge beobachtet die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) den sich erneut verlangsamenden Impffortschritt und die große Zahl Ungeimpfter. Eine niedrige Impfquote zum Zeitpunkt einer möglichen vierten Welle birgt jedoch gerade für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein großes Risiko:

• Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben bei einer COVID-Infektion ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und Tod; die Sterblichkeit hospitalisierter Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist bis zu elffach erhöht.
• Auch Geimpfte können sich erneut mit COVID-19 infizieren. Es ist leider davon auszugehen, dass Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen hier deutlich häufiger schwere Verläufe erleiden. Beispielsweise mussten bereits geimpfte Herzinsuffizienzpatienten anderthalb bis fünf Mal so häufig wegen einer COVID-19-Infektion im Krankenhaus behandelt werden wie nicht geimpfte Herzgesunde.
• Die Impfeffektivität ist zudem bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen leicht geringer.

Auch nimmt die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie Stellung zu dem Auftreten von Herzmuskelentzündungen in den ersten 14 Tagen nach einer zweiten Impfung mit den Vakzinen von BioNTech (Comirnaty) und Moderna (Spikevax). Es waren hauptsächlich junge Männer betroffen.
Ein Rote-Hand-Brief berichtet, dass bis zum 31. Mai Jahr 2021 145 Fälle von Myokarditis bei Personen, die mit Comirnaty, und 19 Fälle bei Personen, die mit Spikevax geimpft wurden, diagnostiziert wurden. Zudem traten nach der Impfung mit Comirnaty 138 Fälle von Perikarditis auf, nach der Gabe von Spikevax waren es 19 Fälle.
„Auch wenn der Zusammenhang vermutlich kausal ist, müssen wir diese Zahlen ins Verhältnis zu den verabreichten Impfdosen setzen“, betonte Prof. Dr. med. Holger Thiele, zukünftiger Präsident der DGK. „Sowohl die Patient*innen als auch wir Ärztinnen und Ärzte müssen daher wachsam sein und auf die entsprechenden Symptome achten. Dennoch kann gar nicht oft genug betont werden, dass der Nutzen der Impfung die Risiken bei Weitem überwiegt“, so der Kardiologe weiter.

Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK), Juni 2021

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