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Bessere Versorgung durch Telemedizin

7.4.2022

Telemedizin kann die kontinuierliche Überwachung von Menschen mit Lungenerkrankungen wie Asthma bronchiale oder der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) deutlich erleichtern – auch abseits einer Pandemie. Ein entsprechendes Konzept stellten Ärzte aus Essen auf dem DGIMTalk vor.

Das Team der Universitätsmedizin Essen stellte auf dem Health Innovation Day der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) ein Programm zur telemedizinischen Überwachung der Lungenfunktion per Smarthphone-App und Bluetoothspirometer vor. An der zugehörigen Studie nahmen 745 Patienten teil, die an COPD, Asthma und anderen Lungenerkrankungen litten. Sie erhielten Spirometer mit Bluetooth-Technik und eine App für das Smartphone. Die App übertrug die Messergebnisse des Spirometers und freiwillige Angaben wie Gewicht und Medikamenteneinnahme an die Studienzentren. Die Studie wurde zu Beginn der Sars-CoV-2-Pandemie aufgesetzt, um besonders vulnerablen Gruppen mit Lungenerkrankungen eine fortgesetzte Versorgung mittels Telemonitoring zu ermöglichen.

Mit dem Ergebnis der Studie sind nicht nur die Ärzte zufrieden: 99 % der Teilnehmer bewerten das Programm positiv. 70 % geben darüber hinaus eine Verbesserung ihrer Lebensqualität an. Auch die Datenlage verbesserte sich: Im Vergleich zur Regelversorgung, in der die Patienten alle drei Monate in ein Spirometer blasen, messen die Teilnehmer des Telemedizinprojekts durchschnittlich einmal pro Monat ihre Lungenfunktion. „So können wir deutlich früher erkennen, wenn sich der Zustand eines Patienten verschlechtert, und frühzeitig nötige Behandlungsschritte ergreifen“, sagt Professor Dr. med. Christoph Schöbel, Leiter des Instituts für Schlaf- und Telemedizin an der Universitätsmedizin Essen und Vorsitzender der DGIM-Arbeitsgruppe Telemedizin.

Dass eine telemedizinische Betreuung die Versorgung von Patienten verbessern kann, ist unstrittig. Zu bestimmten Krankheitsbildern gibt es weit fortgeschrittene digitale Versorgungsansätze. Bei der Herzinsuffizienz gibt es bereits einen Anspruch auf telemedizinische Betreuung. In anderen Bereichen bestehe noch großer Bedarf, heißt es im Expertengespräch DGIMTalk.

Pressemitteilung Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), April 2022
Braun et al.; Internist 63, 255–265 (2022). https://doi.org/10.1007/s00108-022-01266-3

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