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COVID-19

Mehr als ein Viertel der entlassenen Patienten musste zurück in die Klinik

Mehr als ein Viertel der stationär behandelten Patienten mit COVID-19 musste nach ihrem Klinikaufenthalt erneut im Krankenhaus behandelt werden. Das zeigt die erste bundesweite Langzeitstudie, die das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) auf Basis der Abrechnungsdaten von AOK-versicherten Patienten durchgeführt hat und die Anfang August veröffentlicht worden ist.

Neben der hohen Wiederaufnahmerate zeigt sich bei den COVID-19-Erkrankten auch eine hohe Sterblichkeitsquote. So starben insgesamt 30% der Patienten während des ersten Krankenhausaufenthalts oder in den ersten sechs Monaten danach. Die Kohortenstudie des WIdO liefert erstmals aussagekräftige Daten zu den längerfristigen Folgen der COVID-19-Erkrankung von hospitalisierten Patienten und macht deutlich, dass die Nachsorge nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wichtig ist.
In die Auswertung sind die Daten von insgesamt 8.679 bei der AOK versicherten COVID-19-Erkrankten einbezogen worden, die vom 1. Februar bis zum 30. April 2020 nach einer bestätigten SARS-CoV-2-Infektion stationär behandelt wurden. Von diesen Patienten mit einem Durchschnittsalter von knapp 69 Jahren verstarben 25% im Krankenhaus. Von den 6.235 Überlebenden mussten 1.668 (27%) innerhalb eines halben Jahres nach der ersten Krankenhausbehandlung wieder im Krankenhaus aufgenommen werden. Die Wiederaufnahme erfolgte in den meisten Fällen wegen Problemen mit der Atmung (36%) oder aufgrund neurologischer Störungen (29%). Von den entlassenen Patienten starben 6% in den ersten sechs Monaten nach dem Krankenhausaufenthalt – die Hälfte von ihnen nach einer erneuten Krankenhauseinweisung. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei schweren Verläufen der Erkrankung eine engmaschige Nachsorge durch Haus- und Fachärzte erforderlich ist“, sagte Dr. ist der Dr. richtig ? Christian Günster, Leiter des Forschungsbereichs Qualitäts- und Versorgungsforschung beim WIdO.

Sterblichkeitsrate von 30% nach sechs Monaten

Die Studie macht auch die Sterblichkeitsraten der stationär behandelten COVID-19-Erkrankten erstmals über einen längeren Zeitraum transparent. „Der Befund aus früheren Auswertungen, dass ungefähr ein Viertel der stationär behandelten Patientinnen und Patienten mit COVID-19 während des Krankenhausaufenthalts verstirbt, hat sich auch in unserer Analyse bestätigt“, so Günster. „Die längerfristige Betrachtung ermöglicht nun zusätzlich einen Blick auf die schwerwiegenden Langzeitfolgen der Erkrankung.“ So starben von den 8.679 in die Studie eingeschlossenen Erkrankten 24% im ersten Monat nach der Krankenhausaufnahme. Drei Monate nach der Erstaufnahme lag der Anteil der Verstorbenen bereits bei 28%, sechs Monate danach bei 30%. Mehr als jeder zweite über 80-Jährige war ein halbes Jahr nach stationär behandeltem COVID-19 verstorben. „Diese Zahlen zeigen, dass COVID-19 auch nach dem initialen Krankenhausaufenthalt zu vielen Todesfällen führt – insbesondere bei den Älteren. Die Krankheit hat damit auch langfristig schwerwiegende Folgen“, sagte Günster.
Die durchschnittliche Verweildauer der COVID-19-Patienten beim ersten Krankenhausaufenthalt lag bei 16,5 Tagen. Ein Fünftel (21%) von ihnen musste künstlich beatmet werden – davon wurden 19% invasiv und 2% nicht invasiv beatmet. Häufige Komplikationen während des Krankenhausaufenthalts waren der septische Schock (16%), akutes Lungenversagen (15%) und akutes Nierenversagen (14%).

Originalpublikation Günster C et al., PLoS One 2021 Aug 5; 16(8): e0255427, doi 10.1371/journal.pone.0255427, PMID 34351975

Pressemitteilung WIdO – Wissenschaftliches Institut der AOK, August 2021

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