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COVID-19

Guillain-Barré-Syndrom nach Impfung

Die US-Times berichtete unter Berufung auf das nationale „Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS)“ von 100 Fällen eines Guillain-Barré-Syndroms (GBS) nach Impfung gegen SARS-CoV-2 mit dem Vakzin von Johnson & Johnson.

95 der Betroffenen mussten stationär aufgenommen werden, einer verstarb.
Bei GBS handelt es sich um ein neurologisches Krankheitsbild, bei dem es zu Lähmungen kommt. Dreiviertel aller GBS-Fälle finden sich in Folge von Infektionen. Bereits im letzten Jahr traten im Zusammenhang mit COVID-19 GBS-Fälle auf, auch die GBS-Variante Miller-Fisher-Syndrom (MFS).

Während es sonst häufig 2 bis 4 Wochen dauert, bis ein infektassoziiertes GBS auftritt, war dies bei SARS-CoV-2-Infektionen bereits nach 5 bis 10 der Fall. Jedoch gab es keine epidemiologischen oder genotypischen Hinweise für einen Kausalzusammenhang zwischen einer SARS-CoV-2-Infektion und dem Auftreten eines GBS. Im Zusammenhang mit COVID-19-Impfungen traten ebenfalls Fälle auf. Zwischen Mitte März und Mitte April 2021 beobachteten Mediziner in Indien bei sieben Menschen binnen zwei Wochen nach Erstimpfung mit ChAdOx1-S (AstraZeneca) ein GBS. Die Inzidenz mit 5,8 pro Million Menschen lag in dieser Gruppe etwa 1,4- bis 10-mal so hoch, wie es in diesem Zeitraum sonst zu erwarten gewesen wäre. 57 % hatten auch andere Hirnnervenbeteiligungen. Das wurde in Indien bislang bei weniger als 5 % der GBS-Fälle beobachtet.

Auch in Großbritannien gab es im Zusammenhang mit der Gabe des Vakzins von AstraZeneca GBS-Fälle. Ein labordiagnostischer Befund ergab hier keine Hinweise auf eine SARS-CoV-2-Infektion. Die Symptome begannen 11 bis 22 Tage nach der ersten Impfdosis. Genau zu diesem Zeitpunkt ist eine maximale Immunantwort auf die Impfung zu erwarten. Laut Experten konnte ein kausaler Zusammenhang allerdings nicht abgeleitet werden. Bei bis einschließlich Ende Mai 2021 ca. 40 Millionen verimpften Dosen zählte die EMA 156 Fälle eines GBS im zeitlichen Zusammenhang mit der Gabe des Vakzins von AstraZeneca.
„Die Inzidenz des GBS in Deutschland beträgt 1,6–1,9 pro 100.000 Einwohner. Bei 83,13 Mio. Einwohnern treten in Deutschland jährlich zwischen 1.300 und 1.570 GBS-Fälle auf. In einem Editorial hatten wir berechnet, dass, wenn im 2. und 3. Quartal etwa 50 % der Bevölkerung geimpft worden wäre, in dieser Population rein statistisch zwischen 325 und 392 GBS-Fälle zu erwarten gewesen wären. Im Moment ist in Deutschland erst 43 % der Bevölkerung vollständig geimpft und damit müssten auch die erwartbaren Fälle etwa 10 % niedriger liegen, also zwischen 290 und 350“, so Peter Berlit, DGN-Generalsekretär.

Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), Juli 2021

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