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Infektiologie

Vitamin D bei Influenza-Geimpften im Altenheim senkt nicht das Influenzarisiko

Die Saisonalität der Influenza führt zu immer neuen Untersuchungen, ob eine Vitamin-D-Supplementation das Infektionsrisiko senken kann. Eine kroatische Studie hat nun gezeigt, dass eine dreimonatige orale Vitamin-D-Supplementierung (800 IE, Tropfen) das Risiko einer Influenzainfektion bei älteren gegen Influenza geimpften Pflegeheimbewohnern nicht verringert.

An der Querschnittbeobachtungsstudie nahmen 97 Teilnehmer (73,2% Frauen) teil, die mit einer Dosis des saisonalen trivalenten Grippeimpfstoffs 2016‒2017 geimpft worden waren. Die Patienten erhielten ab dem Tag der Impfung drei Monate lang randomisiert entweder eine Vitamin-D-Supplementierung oder keine Nahrungsergänzung. Der primäre Endpunkt war die Anzahl der Influenzainfektionen, die durch einen schnellen Point-of-Care-Test auf der Grundlage von Nasenabstrichen, die während der Vitamin-D-Supplementierung entnommen wurden, im Labor bestätigt wurden. Der sekundäre Endpunkt war der 25-Hydroxy-Vitamin-D-Spiegel im Serum am Ende der Studie. Alle Studienteilnehmer (mittleres Alter ± Standardabweichung: 78,5 ± 8,8 Jahre) hatten zu Studienbeginn einen Vitamin-D-Mangel. Dreiundzwanzig Teilnehmer, die während der Studie Anzeichen von Atemwegsinfektionen entwickelten, wurden auf das Influenzavirus getestet. Obwohl die Zahl der Influenza-positiven Teilnehmer in der Gruppe mit Vitamin-D-Supplementierung niedriger war als in der Kontrollgruppe (5 vs. 12), war dieser Unterschied nicht signifikant. Zudem zeigte sich, dass die tägliche Gabe von Vitamin D über drei Monate in der auch in Deutschland empfohlenen Dosierung den 25-OH-Vitamin-D-Spiegel nicht erhöhen, den Mangel also nicht beseitigen konnte.

Abgesehen von der Einsicht, dass alle alten Pflegeheimbewohner in der untersuchten Region einen erheblichen Vitamin-D-Mangel hatten, der durch die Nahrungsergänzung in den allgemein empfohlenen Dosierungen nicht behoben werden konnte, zeigt die Studie, dass diese Supplementation auch keine statistisch signifikanten Auswirkungen auf das Risiko einer Influenzainfektion bei geimpften älteren Menschen hatte. Dem gegenüber stehen vielfach erhobene Befunde, wie sie schon der allgemeinärztlich tätige Epidemiologe Robert Edgar Hope-Simpson (1908‒2003) und andere beschrieben haben, dass eine sommerliche und frühherbstliche Sonnenlicht-Exposition selbst mit der Influenzainzidenz zusammenhängt, ob über Vitamin-D-Bildung, über UV-Lichteffekte auf die Influenzaviren oder als Surrogat einer erhöhten körperlichen Aktivität (im Freien).

Godan Hauptman et al.; Croat Med J 2021 Oct 31; 62(5): 495‒503, PMID 34730890

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