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Allgemeinmedizin

Kopfschmerzen

Neuere Daten zur Effektivität von Fremanezumab bei Migräne

5.10.2023

Die dritte Interimsanalyse der Real-World-Studie PEARL bestätigt den nachhaltigen Effekt des CGRP-Antikörpers Fremanezumab bezüglich Reduktion von Frequenz, Dauer und Schwere von Attacken bei Patienten mit episodischer und chronischer Migräne.

PEARL (Pan-European Real World study) ist eine über 2 Jahre laufende prospektive Phase-IV-Beobachtungsstudie zur Effektivität von Fremanezumab bei 1 140 Patienten mit episodischer oder chronischer Migräne, die in 2024 ausläuft.

In die dritte Interimsanalyse flossen Daten von 968 Patienten (87,3 % Frauen) ein – eine größere Patientenpopulation und ein längerer Beobachtungszeitraum (12 Monate) als in bisherigen Interimsanalysen, mit entsprechend robusten Daten. Sie zeigen, dass 58,5 % der Patienten unter Fremanezumab von einer Reduktion der monatlichen Migräne-Tage (MMD) um ≥ 50 % zu Monat 12 profitierten. Außerdem konnte über Scores eine Verminderung der Beeinträchtigungen verzeichnet werden. Auch die Akutmedikation nahm über 12 Monate ab.

Prof. Cristina Tassoreli ergänzte dazu: „Prävention ist von äußerster Wichtigkeit, um die Last bei schwerer Migräne zu lindern. In Europa wird davon aber zu wenig Gebrauch gemacht, was in einer suboptimalen Patientenversorgung resultiert.”

Subanalysen der Interimsauswertung

Eine Subanalyse befasste sich mit der Therapie­adhärenz und dem Gebrauch von Akutmedikation. Bis Monat 12 blieben 82,3 % der Patienten unter ­Fremanezumab der Therapie treu. Einer alternativen Methode zur Bestimmung der Adhärenz zu ­Fremanezumab zufolge blieben sogar ≥ 90 % von der ersten Injektion bis Monat 12 bei der Therapie. Die durchschnittliche Zahl an Tagen pro Monat, in denen Patienten Triptane (eine der am häufigsten verschriebenen Medikation bei moderaten und schweren Migräneattacken) einnahmen, ging über die 12 Monate von 7,7 auf 2,8 Tage zurück.

Üblicherweise wird der Erfolg einer Migräne-Prophylaxe über die Reduktion der monatlichen Migräne-Tage bestimmt, für einige Patienten hat jedoch die Schwere und Dauer der Migräne-Attacken größeren Einfluss auf ihr Alltagsleben. Beide Faktoren sind assoziiert mit verstärkten Migräne-bedingten Beeinträchtigungen, psychologischen Komorbiditäten und verringerter Lebensqualität. Im Zuge einer zweiten Subanalyse konnte festgestellt werden, dass sich bei den mit Fremanezumab behandelten Patienten die durchschnittliche Dauer und die Höchstwerte für die Schwere der monatlich verbliebenen Migräne­attacken über die 12 Monate verringerten.

Eine weitere Subanalyse überprüfte die Wirksamkeit von Fremanezumab bei Patienten, die zuvor einen anderen monoklonalen CGRP-Antikörper erhalten hatten. Während der ersten 6 Monate nach dem Wechsel auf Fremanezumab erreichten 32,3 % der „Wechselpatienten” eine Reduktion der monatlichen Migräne-Tage ≥ 50 % im Vergleich zur Baseline. Eine Reduktion der MMD um ≥ 30 % gilt oftmals als klinisch bedeutsam für Patienten mit chronischer Migräne, was bei 60,9 % der „Wechselpatienten” zutraf. Diese Ergebnisse stimmen überein mit denen der FINESSE-Studie. Fremanezumab kann somit als Option gelten, wenn andere CGRP-Antikörper nicht wirken oder nicht vertragen werden.

Präsentationen auf dem Kongress der European Academy of Neurology (Veranstalter: Teva GmbH), Budapest, Juli 2023

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