- Anzeige -
Allemeinmedizin

Beginnende Demenz

Frühes Ansprechen eröffnet Behandlungsoptionen

11.12.2025

Regelmäßige Check-ups für körperliche Erkrankungen sind selbstverständlich, geistige Einbußen dagegen immer noch mit einem Stigma behaftet. Bei einer frühzeitigen Diagnose können aber nicht-medikamentöse und medikamentöse Maßnahmen den Verlauf einer pathologischen Verschlechterung verlangsamen.

Demenzen sind häufig und werden sich in den kommenden 10 Jahren voraussichtlich verdoppeln. Abgesehen von den viel diskutierten neuen Antikörpern ist heute bereits ein ganzes Bündel an unkomplizierten Therapieoptionen verfügbar, die den Verlauf nachweislich bremsen können, betonte Prof. Dr. med. Thomas Duning (Bremen). Jedoch erhalte derzeit nur rund ein Drittel aller Betroffenen eine leitliniengerechte symptomatische Therapie.

Nicht wegschauen

Nahen Angehörigen, insbesondere den Kindern oder Ehepartnern, fallen die kognitiven Einbußen meist zuerst auf, berichtete Petra Deutsch, qualitative Marktforscherin über die Ergebnisse von Interviews mit Personen aus diesem sogenannten „inner circle“. In diesen Fällen sei es essenziell, die Beobachtungen frühzeitig anzusprechen. Je länger man das Gespräch hinauszögere, desto näher rücke die Demenz und desto weniger seien die Eltern in der Lage, mit dem Thema umzugehen. Dazu Duning, der eine der größten Gedächtnisambulanzen in Deutschland leitet: „Um mit einem Mythos aufzuräumen: Menschen mit kognitiven Leistungseinbußen oder einer beginnenden Alzheimer-Demenz bemerken ihre Symp­tome immer auch selbst.“ Man gebe dem Elefanten im Raum mit einer Diagnose nur einen Namen und erschaffe sie nicht neu.

Menschen mit einer beginnenden Demenz bemerken diese auch selbst.

Nichtsdestotrotz erfordere das Ansprechen Empathie und soziale Kompetenz. Wichtig seien Respekt, eine sachliche Tonalität und eine liebevolle Ansprache ohne Vorwurf – mitunter helfe auch Humor, resümierte Deutsch die Ergebnisse der Interviews mit Menschen, denen es gelungen war, das Thema mit ihren Eltern erfolgreich anzusprechen. Abhängig von der Situation könne es auch sinnvoll sein, eine neutrale Person wie die Hausärztin oder den Hausarzt mit ins Boot zu ­holen, waren sich Deutsch und Duning einig – jedoch niemals gegen den Willen der Betroffenen.

Frühzeitige Therapie

Weil Demenzen als neurodegenerative Erkrankungen progredient verlaufen und irreversibel sind, sollte die Behandlung so früh wie möglich beginnen: Die Leitlinien empfehlen für den Erhalt der kognitiven Leistungsfähigkeit geistige Aktivität, körperliche Bewegung und soziale Kontakte; Voraussetzung dafür sei die adäquate Behandlung von Hör- und Sehbehinderungen. Auch kardiovaskuläre Risikofaktoren seien gut einzustellen. Zur symptomatischen medikamentösen Behandlung setzt Duning neben Acetylcholinesterase-Hemmern und NMDA-Rezeptor-Agonisten auch den Ginkgo-biloba-Extrakt EGb 761® ein, dessen Nutzen durch Real-World-Daten belegt ist.

Pressekonferenz „Zunehmend vergesslich? Wegschauen erhöht das Demenz-Risiko!” (Veranstalter: Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG), Wiesbaden, Oktober 2025

Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt