Kombinierte Kontrazeptiva (KOK) erhöhen das Risiko für ein venöses thrombolisches Ereignis (VTE) signifikant. Dies gilt auch für parenterale Anwendungen (Vaginalring, Pflaster). Gestagenpräparate sind ‒ mit Ausnahme von DMPA (Depot-Medroxyprogesteronacetat) ‒ nicht mit einem erhöhten VTE-Risiko assoziiert. In der aktuellen Leitlinie „Kontrazeption“ wird das mit Level of Evidence 1 beschrieben.

Anders ist es bei oralen Gestagen-Monopräparaten (Progesteron-only-Pille, POP). Sie haben keinen relevanten Einfluss auf das Gerinnungssystem und können dadurch grundsätzlich auch in Risikosituationen angewandt werden (Thrombophilie, anamnestisches VTE- oder Lungenembolie(LE)-Risiko). Zu den potenziellen Nachteilen gehören eine stärkere Abhängigkeit von der Compliance und häufigere Blutungsstörungen im Vergleich zu KOK. Wie das Blutungsprofil einer POP aussieht, wurde in einer Studie anhand eines Head-to-Head-Vergleichs, Drospirenon versus Desogestrel, untersucht. Die Ergebnisse stellte Prof. Dr. med. Christoph Keck (Hamburg) vor.

Bereits in den ersten Zyklen zeigte sich ein günstigeres Blutungsmuster für Drospirenon in Form einer geringeren Anzahl von Tagen mit Schmierblutungen. Auch bei der Anzahl der Frauen mit überlangen Blutungen (>10 Tage) waren die Ergebnisse unter Drospirenon besser. Dieses Ergebnis war von den Faktoren Alter, Body-Mass-Index (BMI) und Raucherstatus unabhängig.

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Eine Auswertung mehrerer Real-World-Studien zeigt, dass unter der Drospirenon-only-Pille (DOP) bei mehr als 2.500 Frauen nur 91 die Behandlung wegen eines unerwünschten Blutungsmuster abbrachen (3,5%). Das liegt im gleichen Bereich wie bei vielen Kombinationspräparaten (z.B. Ethinylestradiol/Levonorgestrel oder Ethinylestradiol/Chlormadinonacetat). Für die Praxis heißt das laut Keck, dass nicht mit einer erhöhten Abbruchrate wegen Blutungsstörungen gerechnet werden muss. Das gilt auch für Frauen in den Risikogruppen mit höherem Alter und höherem BMI.