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Kongress-Ticker

Interview zum EADV-Kongress

Systemische Therapie in der Dermatologie: Erfolge außerhalb der Haut und Ausblick

4.11.2025

Im Gespräch mit Dr. med. Nina Magnolo (Münster) vom Zentrum für innovative Dermatologie werden die aktuellen Themen des diesjährigen EADV- Kongresses angerissen und miteinander in Verbindung gebracht. Wo steht die Dermatologie heute und wie geht es morgen weiter?

„Für die Therapie der Psoriasis stehen inzwischen ganze 12 zugelassene Biologika und 2 weitere Therapeutika aus der Gruppe der Small Molecules zur Verfügung“, zählt Dr. Magnolo zusammen. Die Dermatologie sei hier schon sehr gut aufgestellt.

Komorbiditäten von Psoriasis-Erkrankten stehen dieses Jahr besonders im Vordergrund. Psoriasis tritt häufig mit anderen Erkrankungen wie Adipositas, dem metabolischen Syndrom oder Typ-2-Diabetes zusammen auf, in deren Pathogenese Entzündungsprozesse eine wichtige Rolle spielen.

Dementsprechend wurde für Psoriasis-Patienten und -Patientinnen ein erhöhtes Risiko für Myokardinfarkte oder Schlaganfälle gezeigt.

Die Interleukin(IL)-23- oder IL-17-Inhibitoren zeigen eine hohe Effektivität im Hinblick auf eine manifestationsfreie Haut. Inzwischen habe sich aber auch gezeigt, dass eine systemische Therapie der Schuppenflechte auch positive Auswirkungen auf die Entwicklung der genannten Komorbiditäten haben kann. Während Methotrexat oder Cyclosporin kardiovaskuläre Begleiterkrankungen oft verschlimmern, konnte mit systemischer IL-17-Therapie bereits eine Verbesserung gezeigt werden. Durch frühzeitiges und „cleveres“ Therapieren habe man jetzt die Chance auch auf Komorbiditäten einzuwirken, so Magnolo.

Treat-to-Target

In der Dermatologie gewinnt die Treat-to-Target(T2T)-Strategie zunehmend an Bedeutung. Therapieziele werden zusammen mit der erkrankten Person definiert und die Therapie entsprechend angepasst. Die medizinischen Fortschritte seien auch hier deutlich sichtbar. PASI 75 sei meist gar keine Option mehr und die vollständige Clearance der Haut (also einen PASI 100) würde immer öfter als Ziel gesetzt. Auch in der neuen S3-Leitlinie zur Psoriasis werde das Einbeziehen der Erkrankten und die Anwendung der „modernen Therapieziele“ besonders betont.

Dermale Gedächtniszellen und Entzündung

Der Grund für Rezidive bei Psoriasis sei immer noch nicht genau bekannt, so die Expertin weiter. Dermale Gedächtniszellen scheinen hier aber eine zentrale Rolle zu spielen und werden deshalb gerade als „neues Target“ der Biologika-Therapie untersucht. Erste Daten zeigen, dass hier eine Verlängerung des symptomfreien Intervalls erreicht werden könnte. Auch eine Verringerung des viszeralen Fettgewebes, welches durch Adipokine Entzündungen verschlimmert, kann eine manifeste Psoriasis verbessern, z. B. durch eine zusätzliche Inkretin-Therapie. Die „hit hard and early“-Strategie scheint hier erneut bestätigt zu werden.

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