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Kongress-Ticker

Erstes Twincretin gegen Diabetes mellitus

Tirzepatid - Blutzuckersenkung, Gewichtsreduktion und Kardioprotektion

23.11.2023

Allrounder Tirzepatid – Blutzuckersenkung, Gewichtsreduktion und Kardioprotektion Mit dem dualen Inkretinmimetikum Tirzepatid steht Menschen mit Typ-2-Diabetes eine neue Therapieoption zur Verfügung, die neben der blutzuckersenkenden Wirkung vor allem durch eine deutliche Gewichtsabnahme besticht – die nicht nur das Herz schützt, sondern auch die β-Zellen regenerieren lässt.

Menschen mit Typ-2-Diabetes weisen einen Mangel an Inkretinen auf, die als gastrointestinale Hormone die nahrungsabhängige Insulinsekretion aus dem Pankreas steuern. Dabei gehen 70 % des Inkretin-Effekts auf das glucoseabhängige insulinotrope Polypeptid (GIP) und 30 % auf das Glucagon-like peptide-1 (GLP-1) zurück. Neben den in der Therapie des Typ-2-Diabetes bereits etablierten GLP-1-Agonisten ist nun seit Ende November 2023 der erste duale GIP/GLP-1-Agonist Tirzepatid auf dem Markt. Und dieser adressiert gleich mehrere Ansatzpunkte: neben seiner blutzuckersenkenden Wirkung führt er auch zu einer deutlichen Gewichtsreduktion, reduziert die Serumlipide und senkt den Blutdruck. Auch die Insulinsensitivität steigt an. „Die Entfettung der Pankreaszellen durch die allgemeine Gewichtsreduktion verbessert die β-Zell-Dysfunktion – was dem bisherigen Dogma der irreversiblen β-Zell-Erschöpfung widerspricht“, erklärte Prof. Dr. med. Stephan Jacob (Villingen-Schwenningen).

In den Phase-III-Zulassungsstudien SURPASS-1 bis -5 über 40 bzw. 52 Wochen war Tirzepatid nicht nur  im Vergleich zu Placebo, sondern auch zu aktiven Kontrollbehandlungen (u. a. Langzeit-Insulin) in seiner Wirksamkeit signifikant überlegen – und das bereits in der niedrigsten Erhaltungsdosis mit 5 mg. Bis zu 82 % der Behandelten erreichten einen HbA1c von < 6,5 %, 37 % verringerten ihr Körpergewicht um mehr als 10 % (mittlerer Gewichtsverlust: -7,8 kg; mittlere Reduktion des Taillenumfangs: -6,9 cm).

„In den klinischen Studien konnten wir bei fast allen eine deutliche Appetitminderung mit zum Teil eindrücklichen Gewichtsabnahmen beobachten“, berichtete Jacob. Dies beruhe auf einer verzögerten Magenentleerung, die zu einem schnelleren Gefühl der Sättigung führe. Um Völlegefühl und Übelkeit zu vermeiden, empfiehlt es sich daher gerade zu Therapiebeginn, kleinere Portionen als gewohnt zu sich zu nehmen. Bei vorbestehender Refluxösophagitis lohne es auch, Pantoprazol zu ergänzen, empfahl der Experte.

Zugelassen ist Tirzepatid für die Behandlung Erwachsener mit unzureichend eingestelltem Typ-2-Diabetes als Mono- oder Zusatztherapie zu anderen Antidiabetika. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde der Wirkstoff gemäß Herstellerangaben zunächst in der schneller produzierbaren Durchstechflasche bereitgestellt und schrittweise in den Dosierungen 2,5 mg, 5 mg, 7,5 mg, 10 mg, 12,5 mg und 15 mg auf den Markt gebracht. Der Fertigpen soll folgen. Zur Zielgruppe gehören Typ-2-Diabetiker und -Diabetikerinnen mit hohem Medical Need, d. h. mit unzureichender Blutzuckereinstellung, starkem Übergewicht, Endorganschäden sowie kardiovaskulären Risikofaktoren.

„Das A und O bei der Behandlung mit Tirzepatid ist die engmaschige ärztliche Betreuung in den ersten Wochen der Auftitrierung“, betonte Jacob. Begonnen wird mit der Anfangsdosis von 2,5 mg einmal wöchentlich. Nach 4 Wochen folgt die Erhöhung auf 5 mg einmal wöchentlich, bei Bedarf kann dann in 2,5-mg-Schritten frühestens nach je 4 Wochen weiter erhöht werden – bis zu einer Erhaltungsdosis von maximal 15 mg wöchentlich.

Wichtig sei zu wissen, dass es unter der Monotherapie mit Tirzepatid nicht zur Hypoglykämie komme, betonte Jacob. Die Notwendigkeit der Reduktion einer zusätzlich bestehenden Insulintherapie müsse jedoch über regelmäßige Blutzuckermessungen überprüft werden – besonders in der Phase der Aufdosierung. Die Verträglichkeit von Tirzepatid ist laut Jacob gut, am häufigsten seien gastrointestinale Beschwerden, vor allem unter Dosissteigerung. Er habe allerdings bisher keinen einzigen Therapieabbruch aufgrund von Nebenwirkungen erlebt. „Der große Abnehmeffekt stellt bei dieser Patientengruppe eine hohe Motivation dar.“ Vorsicht sei jedoch bei bereits bestehender Retinopathie geboten, die empfindlich auf eine zu starke Glukosesenkung reagiere.

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