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Kongress-Ticker

Adipositastherapie

Semaglutid bessert kardiovaskuläres Outcome

2.7.2024

Personen mit Adipositas und kardiovaskulären Begleiterkrankungen – mit oder ohne Diabetes – profitieren von der Behandlung mit dem GLP-1-Rezeptoragonisten Semaglutid. Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden sind meist moderat und transient. Um sie zu minimieren, sollten die „3E“ beachtet werden.

Das vermehrte Auftreten von Adipositas hat seine Ursachen vor allem im veränderten Ernährungs- und Bewegungsverhalten. „Wir bewegen uns weg von den natürlichen Lebensmitteln und hin zu angereicherten, geschmacksverstärkten Produkten mit hoher Energiedichte“, sagte Prof. Dr. med. Yurdagül Zopf (Erlangen). Neben Adipositas im Allgemeinen sei vor allem die Vermehrung des viszeralen und epikardialen Fetts ein Problem, erklärte Zopf.

Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse

Eine wirksame Therapie bei Adipositas sind GLP-1-­Rezeptoragonisten (GLP-1-RA) wie Semaglutid. Das wurde in mehreren Studien deutlich, die PD Dr. med. Christina Magnussen (Hamburg) vorstellte. So hatten Personen mit Adipositas und Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) in der STEP-HFpEF-Studie (ohne Diabetes) und der STEP-HFpEF-DM-Studie (mit Typ-2-Diabetes) effektiv abgenommen und zudem eine Verringerung der Dyspnoe und bessere NT-proBNP-Werte erzielt. An der SELECT-Studie hatten mehr als 17 600 adipöse Personen mit kardiovaskulären Vorerkrankungen, aber ohne Diabetes teilgenommen. Neben der deutlichen Gewichtsreduktion war auch ein verringertes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse bei den Personen unter Semaglutid zu verzeichnen (primärer kardiovaskulärer Komposit-Endpunkt: -20 %; p < 0,001 für Überlegenheit) [1]. „Damit war SELECT die erste Studie, die eine antiadipöse Therapie bei adipösen Patienten mit kardiovaskulären Vorerkrankungen durchgeführt und eine wirklich signifikante Reduktion kardiovaskulärer Endpunkte gezeigt hat“, so Magnussen.

Magen-Darm-Beschwerden minimieren

Treten dabei unerwünschte Effekte (UE) auf, komme es auf das Nebenwirkungsmanagement an, betonte Prof. Dr. med. Michael Hummel (München). Er präsentierte die Sicherheitsanalyse der SELECT-Studie. Schwerwiegende UE waren hier unter Semaglutid seltener als unter Placebo – vor allem durch die Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse. Das Risiko für Infektionen war erniedrigt; Pankreatitis und Neoplasien kamen unter Semaglutid vs. Placebo vergleichbar häufig vor. Lediglich Gallenblasen-bezogene Beschwerden waren unter Semaglutid häufiger [2].

Vergleichbar war auch der Anteil der Personen mit schwerwiegenden gastrointestinalen UE unter Semaglutid vs. Placebo (3,9 vs. 3,7 %; p = 0,48): Zwar sind Magen-Darm-Beschwerden ein Thema beim Einsatz von GLP1-RA; sie sind jedoch meist mild bis moderat und transient. Um sie zu minimieren, ­sollten die „3E“ beachtet werden, so Hummel:

  • Erklären und Schulen (vor Anwendung! – kleine Portionen, nicht zu fettig essen),
  • Eskalation, allmählich zur adäquaten Dosis (bei UE nicht weiter steigern) und
  • Effektives Nebenwirkungsmanagement (Begleitmedikation, ggf. pausieren).
  1. Butler J et al., Lancet 2024; 403: 1635–48
  2. Lincoff AM et al., N Engl J Med 2023; 389: 2221–32

Symposium „Adipositas im interdisziplinären Kontext: gemeinsam gegen Übergewicht“ (Veranstalter: Novo Nordisk Pharma GmbH)

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