Anaphylaktische Reaktionen gehören zu den schwersten und potenziell lebensbedrohlichen Ereignissen in der Allergologie. Der Adrenalin-Autoinjektor gilt als einer der Eckpfeiler des Anaphylaxie-Managements und ist zusätzlich sehr einfach einsetzbar.
Die Symptomatik anaphylaktischer Reaktionen setzt meist akut ein und kann sehr rasch fortschreiten. So kann es innerhalb von Minuten zu einer Verstärkung der Symptome bis hin zu Schock und Tod kommen. Allerdings kann die Anaphylaxie jedoch in jedem Stadium spontan zum Stillstand gebracht werden und im Verlauf rückläufig sein.
Allergene und Auslöser
Die häufigsten Auslöser schwerer anaphylaktischer Reaktionen sind Nahrungsmittel, Insektengifte und Arzneimittel. In jüngster Zeit wurde eine Zunahme anaphylaktischer Reaktionen gegen Krusten- und Schalentiere wie Garnelen, Hummer und Muscheln beobachtet. Bei Kindern sind Cashew-Nüsse der häufigste Auslöser im Rahmen einer Schalenfruchtallergie.
Adrenalin-Autoinjektor
Atemwege, Herz-Kreislauf-Sytem, Haut und Schleimhaut sowie auch der Magen-Darmtrakt können betroffen sein. Beim Erwachsenen ist es allerdings auch möglich, dass Hautsymptome wie Juckreiz oder Brennen sowie Rötungen und Quaddeln gänzlich fehlen.
Als Soforttherapie muss allen Patienten und Patientinnen mit Anaphylaxie möglichst schnell Adrenalin verabreicht werden. Dem Adrenalin-Autoinjektor (AAI) wird dabei eine hohe Bedeutung beigemessen. AAIs haben viele Vorteile gegenüber der manuellen Spritze, besonders eine einfache, genaue und rasche intramuskuläre Selbstverabreichung auch durch den Laien. Dies ist besonders wichtig, da bis zum Eintreffen kundigen medizinischen Personals wichtige Zeit verstreicht. Der AAI erreicht schneller als die manuelle Spritze hohe Adrenalinkonzentrationen im Plasma, was auch bei adipösen Erkrankten gilt.
Erfahrungen aus der Praxis
Alle Patientinnen und Patienten mit Anaphylaxie müssen allergologisch abgeklärt und geschult werden. Das beinhaltet unter anderem: Ermittlung des genauen zugrunde liegenden Allergens, Vermeidung von Exposition, Erstellung eines Notfallplans, Aufklärung über Notfallmedikation und Ausstellung eines Anaphylaxie-Passes. Hier besteht allerdings Verbesserungsbedarf. In einer Untersuchung hatten nur 38 % der Patienten und Patientinnen ein praktisches Training erhalten, 44 % der Betroffenen hatten ihren AAI nicht dabei, jeder dritte bediente das Dummy-Gerät falsch und 60 % war nicht einmal klar, wann der AAI eingesetzt werden sollte.
EU-Netzwerk GA2LEN
GA2LEN könnte auch das zukünftige Management verbessern. Das von der EU finanzierte Netzwerk wurde 2004 gestartet und hat sich inzwischen zu einer führenden Kraft im Kampf gegen Allergien entwickelt. Ziel von GA2LEN ist es, die Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf dem Forschungsgebiet der Allergologie zu fördern.
Symposium „Die Anaphylaxie fest im Griff“ (Veranstalter: Mylan Germany GmbH)