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Gynäkologie

Venöse Thromboembolien

KOK mit Estradiol: Daten zeigen geringes VTE-Risiko

5.1.2022

Die PRO-E2-Studie untersucht kontrazeptive Wirksamkeit und Sicherheit der Kombination Nomegestrolacetat plus 17ß-Estradiol im Vergleich zu Levonorgestrel plus Ethinylestradiol. Die Ergebnisse wurden auf dem Kongress der European Society of Gynecology präsentiert, der im November in Venedig und online stattfand.

Bei jeder Verordnung eines KOK sollten die unterschiedlichen VTE-Risiken der einzelnen Kombinationen berücksichtigt und insbesondere solche mit dem niedrigsten VTE-Risiko verordnet werden. Laut dem aktuellen Rote-Hand-Brief des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) [1] sind das vor allem solche mit den Gestagenen Levonorgestrel, Norethisteron oder Norgestimat. Diese besitzen demzufolge nach aktueller Datenlage das geringste Risiko für venöse Thromboembolien (VTE).

Doch auch mit anderen Estrogenkomponenten lässt sich das VTE-Risiko senken, aktuell sind hier Präparate mit E2 (17ß-Estradiol) und E4 (Estetrol) verfügbar. Die prospektive, nicht interventionelle, kontrollierte Post-Authorisation Safety Study (PASS) PRO-E2 untersuchte die Risiken bei der Anwendung von Nomegestrolacetat und 17ß-Estradiol (NOMAC-E2, Zoely®) mit den Risiken von KOK, die Levonorgestrel und Ethinylestradiol (LNG-EE) enthalten. Diese Real-World-Studie ist mit über 100 000 eingeschlossenen Frauen aus zwölf Ländern die größte ihrer Art [2]. Primärer Endpunkt der Studie war der Vergleich des Risikos für das Auftreten einer VTE, insbesondere einer tiefen Beinvenenthrombose oder Lungenembolie. Es konnte gezeigt werden, dass das Risiko für das Auftreten einer VTE unter NOMAC-E2 vergleichbar niedrig war wie unter LNG-EE (Hazard Ratio [HR] 0,59; 95%-KI 0,25–1,35) [3].

Weiterhin zeigte PRO-E2, dass das Risiko für das Auftreten einer unerwünschten Schwangerschaft, ein wichtiger sekundärer Endpunkt, bei NOMAC-E2-Anwenderinnen signifikant niedriger war als bei LNG-EE-Anwenderinnen (HR 0,45; 95%-KI 0,34–0,60; p < 0,0001) [4]. Dieser Unterschied war bei Frauen unter 35 Jahren sogar noch ausgeprägter. E2 ist strukturell identisch mit natürlichem Estrogen und hat dadurch einen geringeren Einfluss auf den Leberstoffwechsel als synthetische Estrogene [5]. NOMAC hat eine antiestrogene Wirkung auf das Endometrium mit moderater antiandrogener Wirkung, aber keine mineralokortikoiden, androgenen oder estrogenen Effekte [6]. rm

1) www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RHB/2021/rhb-khk.html
2) Reed S et al., Pharmacoepidemiol Drug Saf 2020; 29(Suppl. 3): 587
3) Reed S et al., Eur J Contracept Reprod Health Care 2021; DOI 10.1080/13625187.2021.1987410
4) Reed S et al., Eur J Contracept Reprod Health Care 2021; DOI 10.1080/13625187.2021.198892
5) Mashchak CA et al., Am J Obstet Gynecol 1982; 144: 511–518
6) Chabbert-Buffet N et al., Gynecol Endocrinol 2013; 29: 891–896
Presseinformation Theramex Germany GmbH, Oktober 2021

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