- Anzeige -
Fokus Naturmedizin

Cellulite

Flavonoide und Polyphenole des Efeuextrakts unterstützen die Epidermis

26.5.2023

Über Jahrtausende wurde ein ausladender weiblicher Körper gefeiert und Cellulite galt als Zeichen von Gesundheit, sozialem Status und erotischer Anziehungskraft. Diese Ästhetik erwies sich sehr viel später als fundamentales Schönheitsproblem.

Cellulite wird als Störung des Unterhautgewebes definiert, welche die Körperkontur verändert. Das geschieht, indem sich die Topografie der Haut durch Wellen und Dellen verändert. Diese werden durch Hernienbildung des Unterhautfettes im faserigen ­Bindegewebe hervorgerufen. Das Resultat ist die bekannte „Orangenhaut“.

Von den nicht entzündlichen Veränderungen des Fettgewebes sind 80–90 % der Frauen betroffen, auch wenn sie schlank sind. Denn ob sich eine ­Cellulite ausprägt, hängt weniger vom Körperfettanteil als von der Gewebestruktur ab. In jedem Fall sammeln sich Fettzellen zwischen der Oberhaut und der Muskulatur an, die durch bindegewebige Trennwände voneinander abgegrenzt sind. Dehnt sich die Haut aus, ziehen diese Gewebestränge nach innen und es entsteht die typische unregelmäßige Oberflächenstruktur.

Ein genetisch bedingtes schwaches Bindegewebe verstärkt den Effekt, auch die Einnahme von estrogenhaltigen oralen Kontrazeptiva kann bei der Entwicklung eine Rolle spielen. Vor allem die Anfangsphase der Cellulite ist gekennzeichnet durch Gewebeödeme in der Subkutis, wobei Flüssigkeit im Interstitium gespeichert wird. Eine effektive ­Behandlung gibt es bisher nicht. Bewegung und eine ausgewogene, vollwertige Ernährung wirken prophylaktisch, das gilt auch für Wechselduschen und Meiden von Alkohol und Nikotin. Bedingt hilfreich sind Massagen und Lymphdrainage. Eingesetzt werden auch minimalinvasive Maßnahmen wie Laser, Ultraschall oder Vakuum. Aus der Phytotherapie kann ein Extrakt aus Efeublättern helfen.

Ödemreduzierende Inhaltsstoffe

Der Efeu, Hedera helix, ist eine immergrüne Kletterpflanze aus der Familie der Araliaceae, die charakteristische, dreieckige Blätter aufweist. Diese enthalten ungefähr 5 % Triterpensaponine, dazu Chlorogensäure (Kaffeesäure), Rutin und Vitamine. Daneben besitzen auch Sterole, Tannine, Terpene, Glykoside, Phenole, flüchtige und nicht flüchtige Öle, Kohlenhydrate, reduzierende Zucker und Mineralstoffe eine therapeutische Aktivität.

Eine effektive Cellulite-Behandlung gibt es bisher nicht, ein Extrakt aus Efeublättern kann jedoch helfen.

In Krankheitsmodellen und klinischen Studien wurden antiinflammatorische, analgetische, antimikrobielle, gerinnungshemmende und muskelrelaxierende Eigenschaften dieser Substanzen gezeigt.

Generell verringert der Efeuextrakt Wasseransammlungen in der Haut. Die Efeu-Inhaltsstoffe Flavonoide und Polyphenole erhöhen die Wasserzufuhr in die Epidermis, verhindern übermäßigen Wasserverlust, neutralisieren freie Radikale und hemmen Entzündungen. Zudem wirken die Substanzen adstringierend und festigend auf die Epidermis. Die Mikrozirkulation in den feinsten Kapillaren wird stimuliert. Der Saponin-Komplex des Efeuextrakts reduziert die Gefäßdurchlässigkeit, hilft bei Ödemen und wirkt außerdem entzündungshemmend auf Blutgefäße. So kann die Cellulite verbessert werden.

Auf den Vektor kommt es an

Damit pharmakologisch aktive Naturstoffe auch tatsächlich an den Wirkort gelangen, wird intensiv an Vektoren geforscht, die den Weg über die Haut erleichtern.

Im Prinzip ist diese Route hoch selektiv für Wirkstoffe, die passiv durch das Stratum corneum diffundieren. So nahm im Verlauf der vergangenen 20 Jahre das Interesse an lipidhaltigen Vektoren bei Kosmetika und Dermatologika zu. Besonders die Formulierung als Nanopartikel hat einen entscheidenden Vorteil: die aktiven Stoffe werden gezielt durch die obere Hautschicht transportiert und kontrolliert am Wirkort freigesetzt – und sind damit besser bioverfügbar.

Silva A et al., Lipid nanoparticles-based semisolid formulations for cosmetic applications: focus on cellulite. In: Nanotechnology and Regenerative Medicine. 2023; 179–193

Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt