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Allgemeinmedizin

Kardiovaskuläre Risiken

Kombinationstherapien bei Diabetes und Hypercholesterineämie

2.2.2024

Kardio- und zerebrovaskuläre Ereignisse sind das Ergebnis langjähriger pathologischer Prozesse; erhöhte Lipid- und Glucosewerte im Blut gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren. Um das Outcome der Patienten zu verbessern, sind eine frühzeitige Diagnose und eine konsequente – oftmals kombinierte – Therapie erforderlich.

Hauptrisikofaktor für einen Herzinfarkt sind pathologische Lipidwerte, das wurde in der INTERHEART-Studie deutlich [1]. Deshalb ist es laut PD Dr. med.Ksenija Stach (Mannheim) von großer Bedeutung, Risikopersonen frühzeitig zu ermitteln und ihre „Cholesterinjahre“ möglichst niedrig zu halten. So sei bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Ereignissen in der Familienanamnese unbedingt das LDL-Cholesterin (LDL-C) zu messen; auch sollte nach familiärer Hypercholesterinämie (FH) und erhöhtem Lp(a) gefahndet werden. Aber auch Personen ohne erbliche Vorbelastung sollten ihren LDL-C-Wert kennen. Die Expertin riet, für die Ermittlung des individuellen kardiovaskulären Risikos den Score von lpaclinicalguidance.com zu nutzen.

Für Menschen mit sehr hohem kardiovaskulären Risiko empfiehlt die ESC/EAS-Leitlinie eine Senkung des LDL-C auf < 55 mg/dl (< 1,4 mmol/l) [2]. Dies ist Stach zufolge mit einem Statin allein kaum zu erreichen; sie empfahl die frühzeitige Kombination mit Ezetimib und ggf. Bempedoinsäure. Genügt dies nicht, ist ggf. die Zugabe eines PCSK9-Hemmers wie Alirocumab indiziert: „PCSK9-Inhibitoren sind die einzigen Wirkstoffe, die in der Lage sind, LDL-C um 60 % zu senken“, so die Expertin. Sie empfahl, „keine Angst vor niedrigen LDL-C-Werten“ zu haben; Pro-bleme mit der Verträglichkeit sehe sie hier nicht.

Dies bestätigen auch die Langzeitdaten der ODYSSEY-Outcomes-Studie: Eine Post-hoc-Analyse von 8 242 mit Alirocumab behandelten Betroffenen über 3–5 Jahre zeigte eine Risikoreduktion um 17 % für schwere kardiovaskuläre Ereignisse (MACE) und um 19 % für kardiovaskuären Tod, jeweils vs. Placebo. Die Verträglichkeit war in beiden Studienarmen vergleichbar, lediglich Lokalreaktionen an der Injektionsstelle waren unter Alirocumab etwas häufiger [3].

Den Blutzucker effektiv senken

Auch bei Typ-2-Diabetes (T2D) ist oft eine kombinierte Behandlung angezeigt, etwa die Zugabe eines ­Basalinsulins zu den oralen Antidiabetika (OAD) – eine basalunterstützte orale Therapie (BOT). Wird der individuelle HbA1C-Zielwert damit nicht erreicht, kann ein GLP-1-Rezeptoragonist (GLP-1-RA) der nächste Schritt sein. Mit iGlarLixi, einer Fixkombination aus Insulin glargin 100 E/ml und Lixisenatid, erreichten die Patientinnen und Patienten in der CHANCE-­Studie unter Praxisbedingungen eine ­mittlere HbA1C-Verbesserung um 0,64 % bis ­Woche 12 und um 0,74 % bis Woche 24, be­richtete Dr. med. Thorsten Siegmund (München). Während zu Studienbeginn fast alle ­Patienten und Patientinnen auch OAD einnahmen, kamen nach 12 und 24 Wochen jeweils jede oder jeder Fünfte ohne ­blutzuckersenkende Tabletten aus. Die Kombi­nationstherapie wurde allgemein gut vertragen; Hypo­glykämien waren selten [4].

1 Yusuf S et al., Lancet 2004; 364: 937–52
2 Mach F et al., EHJ 2020; 41: 111–88
3 Goodman SG et al., JAHA 2023; 12: e029216
4 Wiesner T et al., ADA San Diego, USA, Juni 2023, Poster 794-P

Fachpressekonferenz „Sanofi – unsere Highlights 2023” (Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH), Berlin, Dezember 2023

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