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Allgemeinmedizin

Diabetes mellitus

Oral verabreichtes Semaglutid wirkt auch bei hohem kardiovaskulärem Risiko präventiv

15.8.2025

Die orale Formulierung des Glucagon-like-peptide(GLP)-1-Rezeptoragonisten Semaglutid ist kardiovaskulär nicht nur sicher, sondern schützt auch Hochrisiko-Patienten und -Patientinnen mit Typ-2-Diabetes wirksam vor schweren Herz-Kreislauf-Ereignissen. Das geht aus einer placebokontrollierten Studie hervor.

n die Studie SOUL (Semaglutide Cardiovascular Outcomes Trial) wurden 9 650 Typ-2-Diabetikerinnen und -Diabetiker ab 50 Jahren mit einem HbA1c-Wert von 6,5–10 % eingeschlossen, die aufgrund einer atherosklerotischen kardiovaskulären Erkrankung, einer chronischen Nierenerkrankung oder beidem ein hohes Risiko für schwere kardiovaskulären Ereignisse (major adverse cardiovascular events, MACE) hatten. Eine Hälfte erhielt nach Randomisierung täglich bis zu 14 mg Semaglutid oral, die andere Placebo.

Über eine mediane Beobachtungszeit von 49,5 Monaten trat unter Behandlung mit dem GLP-1-Rezeptoragonisten (GLP-1-RA) bei 12 % ein MACE-Ereignis (Tod aus kardiovaskulärer Ursache, Herzinfarkt oder Schlaganfall) ein, entsprechend einer Inzidenz von 3,1 auf 100 Personenjahre. Gegenüber Placebo mit 13,8 % und 3,7 Ereignissen auf 100 Personenjahre war das Risiko signifikant um 14 % verringert. Den größten Unterschied gab es bei den nicht fatalen Herzinfarkten. Bei den konfirmatorischen sekundären Endpunkten, u. a. der Zeit bis zum Auftreten einer Herzinsuffizienz oder Tod jeglicher Ursache, ergaben sich Tendenzen zugunsten des GLP-1-RA. Da sie aber hierarchisch geordnet waren, beendeten die Forschenden die statistische Auswertung nachdem sich bei den vorrangig bewerteten schweren renalen Ereignissen kein signifikanter Vorteil ergeben hatte. Diese kamen bei 8,4 % unter Semaglutid und 9 % unter Placebo vor.

Bekanntes Sicherheitsprofil: Schwere Nebenwirkungen unter Semaglutid geringer

Das Sicherheitsprofil der oralen Applikation deckte sich mit dem aus früheren Studien mit dem Wirkstoff, neue Signale gab es nicht. Insgesamt war die Zahl schwerer Nebenwirkungen unter Semaglutid mit 47,9 % signifikant niedriger als unter Placebo mit 50,3 %. Das war vorrangig auf vermehrte kardiovaskuläre Ereignisse und Infektionen unter Placebo zurückzuführen: 19,8 % und 16,5 % gegenüber 17,8 % und 15 % unter Semaglutid. Ereignisse, die zum dauerhaften Absetzen der Therapie führten, waren unter dem GLP-1-RA mit 15,5 % gegenüber 11,6 % häufiger. Das lag im Wesentlichen an gastrointestinalen Beschwerden, einer bekannten GLP-1-RA-Nebenwirkung, mit der vor allem in der Initialphase und nach Dosiserhöhung zu rechnen ist.

Wirksame Alternative

Personen, denen Tabletten lieber sind als Injektionen, haben bei hohem kardiovaskulärem Ausgangsrisiko nun eine wirksame Alternative. Allerdings weisen die Autoren und Autorinnen auf Einschränkungen bei der Übertragbarkeit der Ergebnisse hin. So waren etwa nur 28,9 % der Gesamtkohorte Frauen, die im Kontext kardiovaskulärer Erkrankungen üblicherweise eine höhere Sterblichkeit haben.

McGuire DK et al., N Engl J Med 2025; 392: 2001–12

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