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Allgemeinmedizin

Kinder und Jugendliche

Bedeutung der Pharmakotherapie bei ADHS

Agata Kwapisz

12.5.2021

ADHS stellt nicht nur für Kinder und Jugendliche eine starke Belastung dar. Auch im Erwachsenenalter machen Symptome den Betroffenen oft noch zu schaffen. Eine frühzeitige Diagnose und effektive multimodale Behandlung bilden den Baustein für ein ausgeglichenes Leben.

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist die häufigste psychiatrische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter. Hierzulande sind ungefähr 3–6% aller Kinder betroffen. Neuropsychologisch kommt es zu einer Störung exekutiver Funktionen: Planungsfähigkeit, Arbeitsgedächtnis, Aufmerksamkeit und Flexibilität sind beeinträchtigt. Die Kernsymptome sind Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit, Impulsivität. Bei den meisten Kindern verbessern sich diese in der Pubertät, jedoch weisen ca. 50% der Erwachsenen noch Symptome auf. Zudem haben diese Patienten eine hohe Rate an komorbiden Störungen, weil einige Regulatoren im Gehirn sich nicht adäquat ausgebildet haben. Eine frühzeitige Betreuung und Behandlung der Heranwachsenden sind deshalb besonders wichtig. Das Ziel dieser, ist eine Symptomreduktion und die Verbesserung der Lebensqualität im privaten und im schulischen Bereich. Neben Verhaltenstherapie und Elternschulungen kann eine medikamentöse Therapie wichtiger Baustein einer multimodalen Therapie sein. Laut Leitlinien soll bei ADHS von einem moderaten Schweregrad ab dem Alter von 6 Jahren in Abhängigkeit von den konkreten Bedingungen des Patienten, seines Umfeldes, den Präferenzen des Patienten und seiner relevanten Bezugspersonen sowie den Behandlungsressourcen nach einer umfassenden Psychoedukation entweder eine intensivierte psychosoziale Intervention, eine pharmakologische Behandlung oder eine Kombination beider Interventionen angeboten werden.
Bei einem hohen Schweregrad soll ab dem Alter von 6 Jahren primär eine Pharmakotherapie nach einer intensiven Psychoedukation angeboten werden. Bei der medikamentösen Behandlung können zeitgleich intensive psychosoziale Maßnahmen integriert werden. In Abhängigkeit von dem Verlauf der medikamentösen Behandlung sollen bei residualer behandlungsbedürftiger ADHS-Symptomatik psychosoziale Maßnahmen angeboten werden.
Bei der Pharmakotherapie ist Methylphenidat der Wirkstoff der ersten Wahl. Liegt der Wirkstoff Methylphenidathydrochlorid in einem optimierten Verhältnis aus einem sofort freisetzenden Anteil von 30% und einem retardierten von 70% vor, kann durch den verzögert freisetzenden Anteil ein wirksamer Wirkstoffspiegel bis in den Nachmittag aufrechterhalten werden. Der nicht retardiert freisetzende Anteil von 30% führt zu einer raschen Anflutung und somit zu einem sehr schnellen Wirkeintritt. „Durch diese besondere Wirkstofffreisetzung können die Kinder mit einer statt zwei Kapseln ihren Alltag mit ADHS bewältigen. Eine Zweiteinnahme während des Schulalltags – die oftmals auch vergessen wird und stigmatisierend wirken kann – ist in der Regel nicht erforderlich. Das fördert die Compliance enorm“, betonte Prof. Dr. Christoph U. Correll, Direktor Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Virtuelle Pressekonferenz „Bedeutung der Pharmakotherapie des ADHS bei Kindern und Jugendlichen“ (Veranstalter: Aristo Pharma GmbH), Mai 2021

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