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Allgemeinmedizin

Allergisches Asthma

Kontrolle durch Biologikum mit kollateralem Nutzen

12.6.2025

Rund 4 % der deutschen Bevölkerung leiden an allergischem Asthma und manche davon entwickeln eine unkontrollierte Erkrankung, die sie stark einschränkt und belastet. Was eine leitliniengerechte Therapieeskalation bis zu den Biologika erreichen kann, sei noch zu wenig bekannt, monieren Fachleute.

Hinter allen Asthmaformen stecke eine Typ-2-Entzündung, erklärte Prof. Dr. med. Marek Lommatzsch (Rostock). Die Interleukine (IL) 5, 4 und 13 sowie ­Eosinophile seien Treiber dieser Entzündung. Bei ­allergischem Asthma, das oft als Early-onset-Asthma in der Kindheit einsetze, spielten auch Immunglobulin E (IgE) und Mastzellen eine besondere Rolle.

Das therapeutische Portfolio für allergisches Asthma sei inzwischen groß: Dazu gehöre auch die Allergen-Immuntherapie, die sich bei bereits bestehendem allergischem Asthma als nachhaltig wirksam erwiesen habe, sowie inhalative Kortikosteroide (ICS), die gemäß Leitlinien-Stufenschema früh eingesetzt werden sollten. Sei der Erfolg unzureichend, könnten ICS mit Beta-2-Mimetika oder Anticholinergika kombiniert werden. Genüge auch dies nicht, könne man heute vor Prednisolon auf Biologika ausweichen. Solche, die sich gegen IgE, IL-4/13 oder das Alarmin richteten, seien ein neuer Baustein im Therapieschema. Sie wirkten nicht nur besser als Prednisolon, sondern hätten auch weniger bis keine Nebenwirkungen sowie einen kollateralen Nutzen in anderen Organen, führte Lommatzsch aus.

Wechsel zu einem anderen Biologikum

Der IL-4/IL-13-Inhibitor Dupilumab steht in der EU seit 2019 für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren mit unkontrolliertem Asthma zur Verfügung, seit 2022 auch für Kinder von 6 bis 11 Jahren. Unter dem Biologikum komme es zu einer anhaltenden IgE-Reduktion, zudem verblieben mehr Eosinophile im Blut und gelangten in geringerer Anzahl ins (Lungen-)Gewebe. In klinischen Studien habe dies ganzjährig die Rate schwerer Exazerbationen und den Bedarf an oralen Kortikosteroiden (OCS) gesenkt, Lungenfunktion und Lebensqualität hätten sich gebessert. Besonders ­wirksam sei Dupilumab bei Personen mit hohem IgE- Spiegel, außerdem entfalte es bei atopischer ­Dermatitis eine kollaterale Wirksamkeit: Der Eczema Area and Severity Index (EASI) habe sich bei rund der Hälfte der Betroffenen um über 90 % gebessert. Zudem könnten auch Menschen, die nicht ausreichend auf eine Anti-IgE-Hemmung mit Omalizumab ansprächen, hinsichtlich schwerer Exazerbationen und des OCS-Bedarfs von einer Umstellung auf Dupilumab profitieren, wie etwa die EU-ADVANTAGE-Studie mit Real-World-Daten gezeigt habe. Das Biologikum habe sich als gut verträglich erwiesen, so Lommatzsch.

In der Praxis sei die Compliance unter einer Therapie mit Dupilumab hoch, der Wunsch nach Auslassversuchen sehr selten, betonte Prof. Dr. med. Kathrin Kahnert (Germering). Dessen ungeachtet erhielten noch immer nicht alle Patientinnen und Patienten, die davon profitieren könnten, ein Biologikum.

Online-Pressekonferenz „Dupilumab – Allergisches Asthma saisonunabhängig behandeln“ (Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH), März 2025

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