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Dermatologie

Systemtherapie der Psoriasis

Ustekinumab-Biosimilar gleichwertig zum Original

29.5.2025

Biosimilars sind keine Generika – sie unterscheiden sich von den Original-Biologika u. a. in den exprimierenden Organismen und den angewendeten Herstellungsverfahren. Umso wichtiger sind Studien, die die klinische Gleichwertigkeit untersuchen.

Der rekombinante, vollständig humane monoklonale IgG1κ-Antikörper Ustekinumab steht seit Kurzem auch als Biosimilar auf dem deutschen Markt zur Verfügung – zugelassen für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren mit Plaque-Psoriasis sowie Erwachsene mit Psoriasis-Arthritis. Durch seine Bindung an die p40-Untereinheit von IL-12 und IL-23 verhindert Ustekinumab deren Interaktion mit dem IL-12Rβ1-Rezeptor auf der Oberfläche von Immunzellen, was die Aktivierung der Th1- und Th17-Zytokinwege hemmt.

In einer randomisierten, doppelblinden, aktiv-kontrollierten, multizentrischen Phase-III-Parallelgruppenstudie wurden Wirksamkeit und Sicherheit sowie Immunogenität und Pharmakokinetik des Ustekinumab-Biosimilars mit dem Ustekinumab-Originator verglichen. Eingeschlossen waren 384 Erwachsene (mittleres Alter: 42 Jahre; 67 % Männer) mit bestätigter Diagnose einer mittelschweren bis schweren Plaque-Psoriasis (BSA ≥ 10%; PASI ≥ 12; sPGA ≥ 3) über mindestens 6 Monate. Die 52-wöchige Behandlungsphase gliederte sich in 3 Abschnitte: Im ersten (TP1; bis Woche 16) erhielten die Teilnehmenden 1:1-randomisiert Biosimilar bzw. Originator in gewichtsadaptierter ­Dosierung. Im zweiten Abschnitt (TP2; Woche 16 bis 28) wurden im Originator-Arm diejenigen aus TP1 mit einem PASI-50-Ansprechen bis Woche 12 erneut 1 : 1 auf Biosimilar bzw. Originator randomisiert; der Biosimilar-Arm aus TP1 setzte die Therapie unverändert fort. Alle TP2-Teilnehmenden mit PASI-75-­Ansprechen in Woche 28 konnten an einem dritten Abschnitt (TP3; Woche 28 bis 52) teilnehmen. Als primärer Wirksamkeitsendpunkt wurde die prozentuale Veränderung des PASI-Scores in Woche 12 im Vergleich zum Ausgangswert definiert. Sekundäre Endpunkte umfassten weitere Wirksamkeitsparameter (u. a. PASI 90, BSA, sPGA) sowie Parameter der Sicherheit, Immunogenität und Pharmakokinetik.

Ustekinumab-Biosimilar steht dem Originalprodukt in Wirksamkeit und Sicherheit in nichts nach

Das Ergebnis der primären Wirksamkeitsanalyse zu Woche 28 (Ende von TP2) ergab einen mittleren Unterschied von 0,68 % (95%-Konfidenzintervall -1,64–3,00) zwischen Biosimilar und Originator und erfüllte damit die von FDA und EMA vorgegebenen Äquivalenzgrenzen. Die Behandlung mit dem Ustekinumab-Biosimilar führte also zu einer vergleichbaren Verbesserung der PASI-Scores wie der Originator – womit von einer gleichwertigen Wirksamkeit ausgegangen werden kann. Auch alle sekundären Wirksamkeitsanalysen bestätigten die therapeutische Gleichwertigkeit von Biosimilar und Originator: Beide Wirksubstanzen zeigten sich als sicher und gut verträglich, was für ­Biosimilarität spricht. Serumkonzentrationen und Immunogenitätsprofil beider Substanzen ergaben keine behandlungsbedingten Unterschiede in Bezug auf Wirksamkeit und Sicherheit. Ein Wechsel vom Originalprodukt zum Ustekinumab-Biosimilar kann gemäß der Studiendaten mit anhaltender Wirksamkeit und Sicherheit bis Woche 52 erfolgen.

Szepietowski J et al. Eine randomisierte, doppelblinde, parallele, multizentrische Phase-3-Studie zum Vergleich der Wirksamkeit und Sicherheit von Bmab 1200 und dem Referenzbiologikum Ustekinumab bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer chronischer Plaque-Psoriasis – Ergebnisse nach 28 Wochen. Abstract #4382, EADV Kongress 2024, Amsterdam

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