Bei funktioneller Dyspepsie verbessert die Einnahme von Heilerde das Beschwerdebild. Zudem kann sie helfen, den Bedarf an Protonenpumpeninhibitoren (PPI), die hier oftmals unnötig verordnet oder auch von Patienten und Patientinnen eingefordert werden, zu verringern.
Über einen Reizmagen bzw. Schmerzen oder Brennen, Übelkeit und Aufstoßen, frühe Sättigung und Blähungen klagen ca. 6 % der Bevölkerung. Die unspezifischen Symptome, die auf den Pathomechanismen Säurebildung, Perzeption und Motilität beruhen, erschweren die Diagnosestellung. Zudem seien auch Differenzialdiagnosen zu bedenken – z. B. zeige ein Magenkarzinom im Anfangsstadium als Leitsymptom ebenso „Dyspepsie“, so Prof. Dr. med. Peter Layer (Hamburg). Liegen Alarmsymptome vor, könne auch eine Ösophago-Gastro-Duodenoskopie vorgenommen werden, da eine zuverlässige diagnostische Zuordnung ausschließlich anhand der Symptomatik nicht möglich ist und es sich bei Reizmagen um eine Ausschlussdiagnose handelt.
Säureblocker: Zu schnell, zu oft, zu viel
Layer zufolge ist es sinnvoll, die Therapie zunächst an der Leitsymptomatik „Säure- vs. Motilitätsbeschwerden“ zu orientieren. Bei Motilitätssymptomen werden neben einer Helicobacter-pylori-Eradikation oft Phytotherapeutika und Prokinetika eingesetzt. Bei Säurebeschwerden sind Sekretionshemmung mit PPI und H2-Blockern, Refluxminderung durch Gewichtsreduktion, pH-Pufferung mithilfe von Antazida und protektive Gele populäre Wirkprinzipien. Die Gabe von PPI als therapeutischer Reflex für alle und v. a. als Dauertherapie sei jedoch falsch, weil diese gerade bei Motilitätsstörungen oft ineffektiv und bei Säurebeschwerden meist unnötig oder überdosiert seien.
Effektive und schnelle Wirkung von Heilerde
Heilerde, ein natürliches Gemisch aus Mineralien und Spurenelementen in pharmazeutischer Qualität, kombiniert aufgrund seiner Zusammensetzung dagegen mehrere Wirkmechanismen: Sie puffert nicht nur den pH-Wert und bindet Säure, sondern bildet auch einen Schutzfilm gegen Noxen und adsorbiert Enzyme, Gallensäuren und Toxine. Zudem hat Heilerde für Layer den Charme, dass sie nicht resorbiert wird und somit topisch wirkt, und abgesehen von einem zeitlichen Einnahmeabstand mit anderen Medikamenten kombiniert werden kann.
Eine Untersuchung (n = 137) zeige, dass die Einnahme von Heilerde über 6 Wochen Reizmagenbeschwerden annähernd halbiere. Dass die Wirkung bereits 5 Minuten nach der Einnahme einsetzt, dokumentiere eine Studie mit 136 Betroffenen, die unter nicht erosiver Refluxkrankheit litten. Innerhalb von 15 Minuten nahmen die Symptome am stärksten ab und eine Beschwerdefreiheit wurde nachhaltig erzielt. Aktuell laufe eine Studie, die diese Ergebnisse untermauern soll.
Webinar „Die großen Quälgeister: Reizmagen und Reizdarm – Was tun?” (Veranstalter: Heilerde-Gesellschaft Luvos Just GmbH & Co. KG), Januar 2024
