Für Menschen mit mittelschwerer bis schwerer Atopischer Dermatitis ist eine topische Therapie meist nicht ausreichend. Mit Adtralza® (Tralokinumab) steht ihnen eine effektive Systemtherapie zur Verfügung, die langanhaltende Kontrolle ermöglicht – auch in sensitiven und sichtbaren Arealen.
Die Atopische Dermatitis (AD) geht mit einer gravierenden Krankheitslast einher [1]. Die Beschwerden an der Haut wie Juckreiz und chronische oder rezidivierende entzündliche, manchmal schmerzhafte Ekzeme sind quälend und beeinträchtigen darüber hinaus auch viele Aspekte des Alltags. Der Nachtschlaf und die Leistungsfähigkeit in Schule oder Beruf, aber auch die soziale Teilhabe und das Selbstwertgefühl können in Mitleidenschaft gezogen werden. Insbesondere sichtbare Läsionen, beispielsweise im Gesicht oder am Hals, werden oft als stigmatisierend empfunden. Eine Lokalisation im Genitalbereich kann darüber hinaus zu Scham und Beeinträchtigungen im Sexualleben führen. Somit kommt es bei einem Großteil der Betroffenen zu einer deutlich eingeschränkten Lebensqualität. Nicht selten haben Menschen mit AD schon einen jahrelangen Leidensweg und viele Behandlungsversuche hinter sich, bis sie eine adäquate Therapie erhalten, die zu einer langanhaltenden Krankheitskontrolle führt, und die laut europäischer AD-Leitlinie als zufriedenstellende Verringerung von Anzeichen und Symptomen während einer verträglichen, antientzündlichen Langzeitbehandlung definiert wird [2].
Wenn die topische Therapie an ihre Grenze kommt
Topische Therapien allein sind in vielen Fällen nicht ausreichend wirksam, sind unpraktikabel oder können keine ausreichende Krankheitskontrolle gewährleisten. Zudem werden topische Kortikosteroide insbesondere an sensitiven Hautarealen wie dem Kopf- und Halsbereich oder der Genitalregion nicht zur längeren Anwendung empfohlen. Viele an AD Erkrankte, die keine moderne Systemtherapie erhalten, können daher als unterversorgt angesehen werden.
Der aktuellen S3-Leitlinie zufolge ist eine Systemtherapie der AD angezeigt, wenn die Erkrankung nicht mit topischen Behandlungen ausreichend kontrolliert werden kann. Eine systemische Therapie kann aber auch sinnvoll sein, um die Gesamtmenge an topischen Kortikosteroiden bei Patientinnen und Patienten zu reduzieren, die über längere Zeiträume große Mengen stark wirksamer Topika benötigen [1]. Für die Indikationsstellung zur Systemtherapie können die Checklisten der Leitlinie herangezogen werden, die auch subjektive Aspekte wie Lebensqualität und Juckreiz sowie objektive Kriterien wie Krankheitsschwere und Vorhandensein therapierefraktärer Ekzeme an sensitiven/sichtbaren Arealen einbeziehen [1].
Langfristige Lösung: Systemtherapie mit Adtralza®
Eine langanhaltende Kontrolle der AD bietet der monoklonale Antikörper Tralokinumab. Er ist als Erstlinientherapie zugelassen für Patientinnen und Patienten mit mittelschwerer bis schwerer AD ab 12 Jahren, die für eine systemische Therapie infrage kommen [1, 3]. Adtralza® zählt somit zu den modernen Systemtherapeutika, für die in der S3-Leitlinie eine Soll-Empfehlung ausgesprochen wird: Das Arzneimittel soll bei der genannten Gruppe Betroffener eingesetzt werden und wird auch zur Langzeittherapie empfohlen [1]. Bei Adtralza® handelt es sich um einen vollständig humanen monoklonalen Immunglobulin(Ig)-G4-Antikörper, der spezifisch an das Typ-2-Zytokin Interleukin-13 (IL-13) bindet und dessen Wechselwirkung mit dem IL-13-Rezeptor hemmt [3]. Aktuellen Erkenntnissen zufolge ist IL-13, das bei Typ-2-Erkrankungen wie der Atopischen Dermatitis in erhöhter Konzentration vorliegt, ein wesentlicher Treiber für entzündliche Prozesse und beeinträchtigt darüber hinaus das Mikrobiom der Haut sowie die epidermale Barrierefunktion [4]. Die Hemmung des IL-13-Signalwegs durch Adtralza® reduziert somit die Entstehung und Aufrechterhaltung der Typ-2-Entzündung.
Überzeugende Wirksamkeit über 6 Jahre
Adtralza® führt zu einer langanhaltenden Kontrolle der Atopischen Dermatitis am ganzen Körper – bei gutem Sicherheitsprofil und guter Verträglichkeit. Das belegen die Daten der offenen Langzeitstudie ECZTEND, in die 1.672 Patientinnen und Patienten mit mittelschwerer bis schwerer AD ab einem Alter von 12 Jahren eingeschlossen wurden [6]. Die Teilnehmenden hatten in den vorausgehenden Studien ECZTRA 1–8 oder TraSki eine Behandlungsperiode von bis zu
1 Jahr abgeschlossen. In der Verlängerungsphase führten sie über einen Zeitraum von bis zu 5 weiteren Jahre alle 2 Wochen eine Selbstbehandlung mit 300 mg Adtralza® subkutan durch. Neben einer Basispflege konnten sie optional topische Kortikosteroide oder topische Calcineurin-Inhibitoren als Begleittherapie anwenden.
Die Auswertung der Daten belegt, dass Adtralza® auch bei jahrelanger Daueranwendung eine langanhaltende Kontrolle der AD ermöglicht: Denn die Wirksamkeit blieb über die gesamte Behandlungsdauer von bis zu 6 Jahren stabil und 92,9 % der Teilnehmenden erreichten ein EASI-75-Ansprechen (EASI: Eczema Area and Severity Index) (Abb. 1). Ein IGA-Score von 0/1 (IGA: Investor Global Assessment) – also die völlige oder fast völlige Erscheinungsfreiheit – wurde bei 66,7 % beobachtet [5].
Gleichzeitig kam es zu spürbar weniger Juckreiz, Schlafstörungen besserten sich und die Lebensqualität insgesamt stieg an. So lagen für die Parameter Pruritus und Schlafstörungen die Höchstwerte anhaltend in einem Bereich, der dem bei fehlender oder leichter Krankheitsausprägung entspricht (Abb. 2, Ergebnisse bei Erwachsenen). Ähnlich günstig waren die Effekte auf die Lebensqualität, gemessen mittels DLQI (Dermatology Life Quality Index): Der mediane DLQI sank von 16 auf 2 [5].
Vergleichbar gute Wirksamkeit im Kopf-Hals-Bereich
Adtralza® erwies sich auch an sensitiven Hautpartien als vergleichbar gut wirksam und verträglich, insbesondere im Kopf-Hals-Bereich [6] sowie in der Genitalregion [7, 8].
Im Studienprogramm trat bei rund 90 % der Patientinnen und Patienten mit AD auch eine Beteiligung der Kopf-Hals-Region auf, definiert als H&N-EASI (Head and Neck Eczema Area and Severity Index) von ≥ 1 [6]. Läsionen im Kopf-Hals-Bereich sind oft
hartnäckig und mit topischen Medikamenten schwierig zu behandeln. Eine Langzeitanwendung topischer Kortikosteroide wird hier gemäß Leitlinie nicht empfohlen [1]. Doch gerade in gut sichtbaren Regionen ist eine vollständige oder fast vollständige Abheilung für Betroffene besonders wichtig.
Eine aktuelle Auswertung der ECZTEND-Studie ergab, dass die Systemtherapie mit Adtralza® eine langanhaltende Kontrolle der AD auch im Kopf-Hals-Bereich ermöglicht: Der mediane H&N-EASI, der initial bei 3,0 lag, sank nach 152 Wochen auf 0,2. Nach etwa 4 Jahren lag der Anteil der Teilnehmenden mit einem H&N-EASI von ≤ 1 bei 86 %, und 81 % der Patientinnen und Patienten erreichten ein H&N-EASI-75-Ansprechen (Abb. 3). Die Verbesserungen im Kopf- und Halsbereich waren somit ähnlich gut wie die EASI-Verbesserung am ganzen Körper [6].
Effektive Besserung auch im sensitiven Genitalbereich
Eine Atopische Dermatitis kann auch die Genitalregion betreffen und dadurch erhebliche Auswirkungen auf das Sexualleben und die Lebensqualität haben. Doch gerade der Genitalbereich wird in der Patientenversorgung oft nicht ausreichend berücksichtigt [7, 8]: Während Routineuntersuchungen wird er üblicherweise nicht inspiziert, und Betroffene zögern oft aus Scham, auf eine Manifestation in diesem Bereich hinzuweisen. Die Dunkelziffer ist daher vermutlich hoch.
Real-World-Daten aus Fallberichten und verschiedenen Studien belegen die gute Wirksamkeit von Adtralza® auch in der sensitiven Genitalregion: In einer nicht-interventionellen Studie [7] wies von 48 Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer AD ein Viertel eine Beteiligung des Genitalbereichs auf. Adtralza® führte schnell innerhalb von 16 Wochen zu einer signifikanten Besserung der Symptomatik und der Lebensqualität, im Speziellen auch im Genitalbereich. Der mittlere EASI-Wert reduzierte sich von initial 17,5 auf 3, der mittlere PP-NRS (Peak Pruritus Numerical Rating Scale) von 8 auf 1 und der mittlere DLQI von 14 auf 1. Auch die auf den Genitalbereich bezogenen Parameter besserten sich signifikant: So ergab eine Auswertung der Daten von 10 Betroffenen eine Abnahme des mittleren genitalen IGA von 3 (moderat ausgeprägt) auf 1 (fast erscheinungsfrei). Der durchschnittliche GI-Score (Genital Itching Score), der auf der Selbsteinschätzung des Juckreizes infolge der AD im Genitalbereich basiert, sank von 8 (schwer) auf 1 (mild) (Abb. 4). Adtralza® kann somit als eine wirksame Behandlungsoption bei AD mit Genitalbeteiligung betrachtet werden.
In der größeren, prospektiven, nicht-interventionellen, internationalen Einkohortenstudie TRACE [8] konnte bei Erwachsenen mit AD im Rahmen einer Subgruppenanalyse die Wirksamkeit von Adtralza® auf Läsionen im Genitalbereich bestätigt werden. Der Genitalbereich war bei 123 (14,9 %) der 824 Teilnehmenden betroffen. Nach einer Behandlungsdauer von 3 Monaten berichtete ein Großteil (67 %) von einer kompletten Erscheinungsfreiheit im Genitalbereich (Abb. 5) [8].
Gute Verträglichkeit auch in der Langzeitanwendung
Wichtige Endpunkte im Studienprogramm zu Adtralza® waren auch die Aspekte Sicherheit und Verträglichkeit der Behandlung. In der ECZTEND-Verlängerungsstudie konnte die gute Verträglichkeit auch für die Langzeitanwendung bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren über einen Zeitraum von bis zu 6 Jahren bestätigt werden [5]. Das Sicherheitsprofil war in der Langzeitstudie ähnlich wie in den placebokontrollierten Hauptstudien, in denen die Nebenwirkungen unter Adtralza® auf Placebo-Niveau lagen. Es wurden keine neuen Sicherheitssignale identifiziert.
Einzigartige Flexibilität des Dosierungsintervalls
Ein bedeutsamer Aspekt bei der Langzeitanwendung von Adtralza® ist auch, dass bei gutem Ansprechen die Behandlungsfrequenz verlängert werden kann: Nach einer Anfangsdosis von 600 mg für Erwachsene sowie Jugendliche ab dem Alter von 12 Jahren erfolgt die Behandlung mit einer Erhaltungsdosis von 300 mg alle 2 Wochen. Wird nach 16 Wochen eine erscheinungsfreie oder fast erscheinungsfreie Haut erreicht, kann im Ermessen der Verordnenden eine Verlängerung des Behandlungsintervalls auf 4 Wochen erwogen werden [3]. Die Intervallverlängerung bei Ansprechen auf die Therapie mit Adtralza® wird auch in der S3-Leitlinie empfohlen. Im weiteren Verlauf soll die 14- oder 28-tägige Therapiefrequenz der klinischen Ausprägung der AD angepasst werden [1]. Diese Flexibilität des Therapieintervalls bei Adtralza® ist einzigartig unter den verfügbaren Biologika.
Einfache Anwendung in der Praxis
Ein weiteres Plus für die Praxis: Adtralza® ist einfach in der Anwendung. Das Medikament steht in Form von Fertigspritzen mit einer Dosis von 150 mg sowie als Fertigpen mit 300 mg zur Verfügung. Adtralza® kann durch entsprechend geschulte Patientinnen und Patienten selbst oder aber durch eine Fachkraft verabreicht werden [3].
Die Therapie mit Adtralza® kann auch mit der Anwendung topischer Kortikosteroide kombiniert werden. Topische Calcineurin-Inhibitoren können ebenfalls angewendet werden, sollten aber auf Problemzonen wie Gesicht, Hals, intertriginöse Bereiche und den Genitalbereich beschränkt bleiben [3]. Bei der Anwendung von Adtralza® sind keine Laborkontrollen nötig, wie sie teilweise bei anderen Systemtherapeutika empfohlen werden [1]. Als Vorsichtsmaßnahme sollte jedoch eine Behandlung mit Adtralza® in der Schwangerschaft vermieden werden, da zur Anwendung bei Schwangeren bislang nur begrenzte Erfahrungen vorliegen [3].
„Mit Adtralza® steht uns ein langjährig erprobtes, gut verträgliches Biologikum für die Therapie von Patientinnen und Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Atopischer Dermatitis zur Verfügung. Die neuesten Langzeitdaten, die einen Zeitraum von sechs Jahren abdecken, bestätigen die langanhaltende Wirkung und das gute Sicherheitsprofil. Die auf dem Fall Clinical Dermatology Congress 2024 in Las Vegas vorgestellten Daten einer MAIC-Analyse, die einen indirekten Vergleich zwischen Biologika basierend auf Zulassungsstudien ermöglicht, bestätigen ebenfalls die effektive Wirkung von Adtralza®: Nach 52 Wochen zeigte die Therapie bei Patientinnen und Patienten, die in Woche 16 ansprachen, sowohl im 2- als auch im 4-wöchentlichen Intervall eine Wirksamkeit, die in allen analysierten Endpunkten mit der von Lebrikizumab vergleichbar war [9].“
Adtralza® 150 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze
Adtralza® 300 mg Injektionslösung in einem Fertigpen
Zusammens.: Arzneilich wirksamer Bestandteil: Jede Fertigspritze enthält 150 mg Tralokinumab in 1 ml Lösung (150 mg/ml). Jeder Fertigpen enthält 300 mg Tralokinumab in 2 ml Lösung (150 mg/ml). Sonstige Bestandteile: Natriumacetat-Trihydrat (E262), Essigsäure (E260), Natriumchlorid, Polysorbat 80 (E433) und Wasser für Injektionszwecke. Anwend.: mittelschwere bis schwere atopische Dermatitis bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren, die für eine systemische Therapie in Frage kommen. Gegenanz.: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenw.: Sehr häufig: Infektionen der oberen Atemwege (hauptsl. Erkältung). Häufig: Konjunktivitis (auch allerg.), Eosinophilie, Reaktionen an der Injektionsstelle. Gelegentlich: Keratitis. Verschreibungspflichtig. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Pharmazeutischer Unternehmer: LEO Pharma A/S, Industriparken 55, DK-2750 Ballerup, Dänemark. Örtl. Vertreter: LEO Pharma GmbH, 63263 Neu-Isenburg, Stand: Oktober 2023 / MAT-46769
Quellen:
1 S3-Leitlinie „Atopische Dermatitis”, AWMF-Reg.-Nr. 013-027; 2023 (Abruf 05.03.2025) • 2 Wollenberg A et al. J Eur Acad Dermtol Venereol 2022; 36: 1409–31 • 3 Fachinformation Adtralza®, Stand Oktober 2023, LEO Pharma • 4 Bieber T. Allergy 2020; 75: 54–62 • 5 Blauvelt A et al. Poster-Präsentation, 44th Annual Fall Clinical Congress, Oktober 2024 • 6 Chovatiya R et al. Am J Clin Dermatol 2025; doi: 10.1007/s40257-025-00931-1 • 7 Paolino G et al. J Dermatolog Treat 2024; 35: 23514898 • 8 Serra-Baldrich E et al. Poster-Präsentation, 44th Annual Fall Clinical Congress, Oktober 2024 • 9 Augustin M et al. Poster-Präsentation, 44th Annual Fall Clinical Congress, Oktober 2024
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