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Onkologie

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Erfolgsaussichten bei Chirurgie kolorektaler Karzinome

25.4.2023

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat jetzt Ergebnisse eigener Analysen publiziert, die bei Darmkrebs-Operationen einen positiven Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Behandlungsqualität nachweisen. Auch für die Kombination der Leistungsmenge von Krankenhaus und Arzt kann ein Zusammenhang zwischen einer höheren Leistungsmenge und einem besseren Behandlungsergebnis abgeleitet werden, teilt das IQWiG mit.

Seit 2003 setzt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) für bestimmte planbare stationäre Leistungen verbindliche Mindestmengen für Kliniken fest: Krankenhäuser dürfen diese Leistungen im GKV grundsätzlich nur dann abrechnen, wenn die erforderliche Mindestmenge im jeweils nächsten Kalenderjahr aufgrund berechtigter Prognosen voraussichtlich erreicht wird. Für die Chirurgie kolorektaler Karzinome ist derzeit noch keine jährliche Mindestmenge festgelegt. Im Juni 2022 beauftragte der G-BA das IQWiG deshalb, einen sog. Rapid Report zum „Zusammenhang zwischen Leistungsmenge und Qualität des Behandlungsergebnisses bei der Chirurgie kolorektaler Karzinome“.

Für den nun vorliegenden Rapid Report werteten die Wissenschaftler des Instituts 19 retrospektive Kohortenstudien (basierend auf Routinedaten) aus. Dabei ist die Dominanz US-amerikanischer Studien weniger deutlich als bei vorangegangenen Berichten zu Mindestmengen. 13 von 19 Studien stammen nicht aus den USA, sondern aus Deutschland, dem europäischen Ausland, Kanada oder Australien. Das ist für die Übertragbarkeit der Berichtsergebnisse auf die deutsche Versorgung wichtig, weil sich insbesondere das deutsche und das US-amerikanische Gesundheitssystem  unterscheiden, zum Beispiel im Zugang zum Gesundheitssystem, in der Finanzierung aber auch in der mittleren Aufenthaltsdauer im Krankenhaus.

Zusammenhang zwischen erbrachter Menge und Qualität der Leistung

Bei der Auswertung der identifizierten Studien stellten die Wissenschaftler des IQWiG einen positiven Zusammenhang zwischen der erbrachten Menge und der Qualität der Leistung fest:

- Am häufigsten untersuchten die eingeschlossenen Studien die Leistungsmenge pro Krankenhaus: Sie fanden für neun untersuchte Zielgrößen einen Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des Behandlungsergebnisses zugunsten der Krankenhäuser mit höherer Leistungsmenge. Dies betraf unter anderem die kurz- und die langfristige Mortalität, die Gesamtkomplikationen, das Nierenversagen, die Kontinenzerhaltung, die Krankenhausaufenthaltsdauer und die Re-Intervention.

- Auf der Arztebene fand das Wissenschaftlerteam in den ausgewerteten Studien für drei von sechs untersuchten Zielgrößen einen Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des Behandlungsergebnisses: für die kurzfristige Mortalität, für die Kontinenzerhaltung und für die Krankenhausaufenthaltsdauer.

- Auch auf der Ebene der Kombination der Leistungsmenge von Krankenhaus und Arzt fanden die Wissenschaftler des IQWiG für drei von vier untersuchten Zielgrößen (Kontinenzerhaltung und kurzfristige Mortalität, operationalisiert als 30- und 90-Tage-Mortalität) einen Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des Behandlungsergebnisses zugunsten höherer Fallzahlen.

Für die Zielgröße gesundheitsbezogene Lebensqualität konnte das Wissenschaftlerteam keine Studie identifizieren. Auch für die Auswirkungen von in die Versorgung eingeführten Mindestfallzahlen auf die Qualität des Behandlungsergebnisses liegen keine Studien vor.

Pressemitteilung „Chirurgiekolorektaler Karzinome: Die Erfolgsaussichten steigen mit höheren Fallzahlen“.Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Köln,14.4.2023 (https://www.iqwig.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detailseite_91840.html).

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