Keine gesundheitlichen Vorteile bei der regelmäßigen Bestimmung der Vitamin-B12- oder Vitamin-D-Spiegel im Blut bei symptomlosen älteren Menschen ab 50 Jahren bzw. im Falle des Nachweises eines Vitaminmangels ‒ für eine nachfolgende Vitaminsubstitution (etwa zur Prävention von Stürzen und Frakturen) ‒ konnte das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) finden.
Untersucht wurden 35 verwertbare Studien (33 zu Vitamin D, 2 zu Vitamin B12) im Zuge einer Gesundheitstechnologie-Bewertung. Veröffentlicht wurde das Ergebnis in der 300-seitigen Auswertung „ThemenCheck Medizin“. Die Gesundheitstechnologie-Bewertung im Zuge des IQWiG-Verfahrens „ThemenCheck Medizin“ gehe stets auf Vorschläge von Bürgern zurück. Um den Bericht abschließen zu können, bittet das IQWiG jetzt um Stellungnahmen interessierter Kreise bis zum 03.12.2021. Aus ethischer Perspektive, so resümieren die Autoren des HTA-Berichts, kann aufgrund des fehlenden Nutzens keine Befürwortung für ein präventives Vitamin-D-/Vitamin-B12-Screening mit anschließender Substitution bei symptomlosem Mangel einer Population ab 50 Jahren ausgesprochen werden, selbst wenn ein Großteil der Bevölkerung die Bereitschaft zeigt, an einem Screening teilzunehmen.
Pressemitteilung IQWiG, November 2021