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COVID-19

Thromboserisiko nach Impfung

Nach Impfungen gegen COVID-19 mit dem Vakzin von AstraZeneca sind in einigen Fällen Hirnvenenthrombosen aufgetreten.

Auch wenn dieses Vakzin jetzt nur noch für über 60-Jährige empfohlen wird, kann es vorkommen, dass einige Patienten nach einer COVID-19-Impfung an starken Kopfschmerzen leiden. In 90 % aller Sinusvenenthrombose(SVT)-Fälle treten diese auch auf. „Bei anhaltenden Kopfschmerzen über mehrere Tage, die sich trotz Einnahme frei verkäuflicher Schmerzmittel nicht bessern, kommt daher eigentlich eine Untersuchung mit Computer- oder Magnetresonanztomografie in Betracht, um den Verdacht auf eine SVT auszuschließen, was aber oft nicht zeitnah möglich ist“, erläutert der Experte der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) Prof. Dr. med. Helmut Wilhelm, Neuroophthalmologe an der Universitäts-Augenklinik in Tübingen. „Dann sollte man vorsichtshalber den Gang zum Augenarzt antreten.“ Dies gelte ganz besonders, wenn Risikofaktoren für eine SVT wie Übergewicht oder Gerinnungsstörungen vorliegen.

Das häufigste Anzeichen einer zerebralen SVT ist die Stauungspapille. Der Augenarzt kann den Augenhintergrund mit einem Augenspiegel untersuchen. Die Stauungspapille zeigt sich durch eine Schwellung an der Austrittsstelle des Sehnervs aus der Netzhaut des Auges und ist durch erhöhten Hirndruck hervorgerufen. „Die Stauungspapille zeigt sich in bis zu 85 % aller Fälle“, erklärt Wilhelm. „Damit ist die augenärztliche Untersuchung eine valide und zugleich wenig aufwendige Methode, einen großen Teil der SVT-gefährdeten Patienten niederschwellig zu erfassen“, betont Wilhelm.
Wird eine Stauungspapille festgestellt, gilt das als Notfall und der Patient muss in eine neurologische Klinik mit Stroke-Unit zur Computer- oder Magnetresonanztomografie eingewiesen werden.
„Bei unklaren Befunden oder anhaltenden Beschwerden kann der Augenarzt den Augenhintergrund sicherheitshalber mit einem Foto oder mittels optischer Kohärenztomografie dokumentieren und nach drei bis fünf Tagen den Verlauf kontrollieren, um zwischen einer ungefährlichen Papillenanomalie und einer Stauungspapille zu unterscheiden“, empfiehlt DOG-Experte Wilhelm.
Ein weiteres Symptom einer SVT sind Sehstörungen. Ein Drittel der Patienten leiden darunter.

Pressemitteilung Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), April 2021

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