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DAK-Gesundheitsreport 2021: Chronisch Kranke mit stärkstem Rückgang bei Arztkontakten

Der jetzt publizierte Gesundheitsreport 2021 der DAK-Gesundheit beschreibt Veränderungen und Einschnitte im deutschen Gesundheitswesen im Verlauf der Pandemie: So sind über 80% der Versicherten bereit, Telefon oder Videosprechstunde für eine Krankschreibung zu nutzen, vor allem wegen des wegfallenden Ansteckungsrisikos oder weil Zeit gespart wird.

Der jetzt publizierte Gesundheitsreport 2021 der DAK-Gesundheit beschreibt Veränderungen und Einschnitte im deutschen Gesundheitswesen im Verlauf der Pandemie: So sind über 80% der Versicherten bereit, Telefon oder Videosprechstunde für eine Krankschreibung zu nutzen, vor allem wegen des wegfallenden Ansteckungsrisikos oder weil Zeit gespart wird.

Entsprechend verfünffachten sich ab Anfang März 2020 die telefonischen Arztkontakte der bei der Krankenkasse versicherten Erwerbstätigen gegenüber den beiden Vorjahren. Beispielsweise wurde ab Mitte März 2020 häufiger von der telefonischen Krankschreibung Gebrauch gemacht. Der Anteil telefonischer Krankschreibung lag bei leichten Erkältungskrankheiten im Frühjahr 2020 bei bis zu 13%. Ab der zweiten Märzhälfte 2020 stiegen auch die Arztkontakte per Videosprechstunde erkennbar an und verdoppelten sich innerhalb von zwei Wochen. Besonders zu Beginn der Pandemie reagierten die Beschäftigten in Deutschland sehr deutlich auf die veränderte Versorgungssituation, so der Report. Sie waren seltener bei ihrem behandelnden Arzt in der Praxis. Die Anzahl der Arztkontakte lag im Frühjahr 2020 um mehr als ein Fünftel unter dem Niveau der Vorjahre (minus 22%). Jeder sechste Beschäftigte (17%) verzichtete ‒ trotz Krankheit und dem Wunsch nach ärztlichem Rat ‒ auf einen Praxisbesuch.

Besonderer Rückgang bei chronisch Kranken

Für den Gesundheitsreport 2021 hat die DAK durch das Berliner IGES Institut untersuchen lassen, wie gut die Beschäftigten durch die Corona-Krise gekommen sind und was sich aus der Pandemie für ein digitaleres Gesundheitssystem lernen lässt. Dazu wurden anonymisierte Daten von über 2,4 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten ausgewertet und rund 7.000 erwerbstätige Frauen und Männer im Alter von 18 bis 65 Jahren durch das Forsa-Institut repräsentativ befragt. Nach den Reportergebnissen wirkte sich beim Zugang zur ambulanten medizinischen Versorgung die Pandemie nicht auf alle Beschäftigten gleich stark aus. So gab es beispielsweise einen besonders deutlichen Rückgang an Arztkontakten (minus 28%) im März und April 2020 bei Erwerbstätigen mit komplexen chronischen Erkrankungen. Zu diesem Typ zählt der Report alle, die dauerhaft wegen mindestens einer schwerwiegenden Erkrankung in Behandlung und jedes Jahr mindestens 21 Tage oder mindestens fünf Mal krankgeschrieben sind. Verschiebbare Leistungen, z.B. zur Früherkennung, nahmen hingegen alle Erwerbstätigen gleichermaßen wenig in Anspruch. Im Bereich Vorsorge gab es 2020 bei den DAK-versicherten Erwerbstätigen einen Rückgang um bis zu 73% im Vergleich zu 2018 und 2019.

Was Ärzte bei zunehmenden, rein telemedizinischen Konsultationen befürchten, sieht auch die große Mehrheit der befragten Erwerbstätigen als Problem ‒ dass nämlich möglicherweise ernst zu nehmende Beschwerden unentdeckt bleiben und Krankheiten verschleppt werden könnten. Zudem befürchten 62% der Befragten einen Missbrauch zum „Blaumachen“. Bei einer Krankschreibung nach Videosprechstunde sehen weniger Beschäftigte dieses Risiko (54%). Deshalb könnten Videosprechstunden ‒ aus Sicht der Erwerbstätigen ‒ weiter zu einem digitalen Gesamtangebot ausgebaut werden. Möglichkeiten wie eine Online-Terminvereinbarung, elektronische Rezepte zu bekommen oder digitale Überweisungen an Facharztpraxen würden die Videosprechstunde zusätzlich attraktiv machen.

Ab sofort ist der DAK-Gesundheitsreport 2021 „Coronakrise und Digitalisierung“ auch als Buch (medhochzwei Verlag, ISBN 978-3-86216-860-6, € 29,00 inkl. USt.) oder kostenloser Download bei der DAK erhältlich.

Pressemitteilung DAK, November 2021

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