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Schizophrenie

USA: Starker Anstieg der Gesamtkosten

13.10.2022

Die Schizophrenie-bedingten Kosten in den USA sollen sich seit 2013 (156 Milliarden US-Dollar) verdoppelt haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie. In den USA gab es seit 2013 sowohl relevante Gesundheitsreformen als auch Behandlungsfortschritte.

Die direkten und indirekten Kosten im Zusammenhang mit Schizophrenie wurden unter Verwendung eines prävalenzbasierten Ansatzes geschätzt. Die direkten Gesundheitskosten wurden rückwirkend unter Verwendung eines genau abgestimmten Kohortendesigns in den IBM Watson Health MarketScan-Datenbanken vom 1.10.2015 bis zum 31.12.2019 bewertet (heute „Merative MarketScan Research Databases"). Patienten mit Schizophrenie (identifiziert mit den ICD-10-CM-Codes F20 und F25) wurden genau mit Kontrollen hinsichtlich Demografie, Versicherungsart und Indexjahr gematcht. Die direkten Nicht-Gesundheitskosten wurden anhand veröffentlichter Literatur und staatlicher Daten geschätzt. Die indirekten Kosten wurden unter Verwendung eines Humankapitalansatzes und des Werts der verlorenen qualitätskorrigierten Lebensjahre (QALY) geschätzt. Der Cost-Offset wurde geschätzt, um die vermiedenen grundlegenden Lebenshaltungskosten zu berücksichtigen. Exzesskosten, bei denen die Kosten für Personen mit und ohne Schizophrenie verglichen wurden, wurden für 2019 in US-Dollar erfasst.

Die Analyse zeigt, dass die geschätzte erhöhte ökonomische Belastung durch Schizophrenie in den USA im Jahr 2019 343,2 Mrd. US-Dollar betrug, einschließlich 251,9 Mrd. US-Dollar an indirekten Kosten (73,4%), 62,3 Mrd. US-Dollar an direkten Gesundheitskosten (18,2%) und 35,0 Mrd. US-Dollar an direkter Nicht-Gesundheitsversorgung Kosten (10,2%). Die größten Treiber der indirekten Kosten waren Pflege (112,3 Mrd. US-Dollar), vorzeitige Sterblichkeit (77,9 Mrd. US-Dollar) und Arbeitslosigkeit (54,2 Mrd. US-Dollar). Cost-Offsets in Höhe von 6,0 Mrd. US-Dollar (1,7%) wurden von den direkten Nicht-Gesundheitskosten abgezogen.

In Deutschland ist die Schizophrenie hinsichtlich der Kosten pro betroffener Person die teuerste psychische Erkrankung. Die direkten Versorgungskosten pro Patient und Jahr lagen in Preisen des Jahres 2007 bei 14 .000 bis 18. 000 Euro. Dem steht ein Mehrfaches an indirekten Kosten aufgrund von Produktivitätsausfall (25.000 bis 30 .000 Euro) und erhöhter Mortalität gegenüber. Aktueller Analysen sind derzeit in Arbeit, z. B. an der Uni Mannheim.

Kadakia A et al.; J Clin Psychiatry. 2022 Oct 10;83(6):22m14458 (DOI 10.4088/JCP.22m14458).
Konnopka A et al.; Psychiatr Prax. 2009 Jul;36(5):211-8 (DOI 10.1055/s-0028-1090234).

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