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Pneumologie

SARS-CoV-2

Heterologe Booster-Impfung mit Proteinuntereinheiten

Dr. rer. nat. Christine Reinecke

Forscher aus Shanghai berichten über Booster-Impfungen mit rekombinanten Proteinuntereinheiten. Diese wurde vier bis acht Monate nach der zweiten Spritze mit einem inaktivierten Virus verabreicht.

Bis Oktober 2021 waren weltweit 230 Millionen Menschen mit SARS-CoV-2 infiziert. Mit den neuen Immunescape-Varianten steht eine weitere Booster-Impfung von Personen im Raum, die bereits eine Grundimmunisierung erhalten haben. Wie Studien zeigten, führte eine dritte homologe Dosis zu einem hohen Immunresponse und war sicher, beispielsweise mit dem mRNA-Impfstoff BNT162b2 und den inaktivierten Ganzvirus-Vakzinen CoronaVac und BBIBP-CorV. Bisher war eine heterologe Impfung mit rekombinanten Proteinuntereinheiten nach zwei Dosen inaktivierter Vakzine nicht untersucht worden. So wurden im prospektiven, Open-Label-Design 71 gesunde Erwachsene mit 25μg eines Proteinuntereinheit-Impfstoffs (ZF2001) geboostert, vier bis acht Monate, nachdem sie zwei Dosen von CoronaVac oder BBIBP-CorV erhalten hatten. 51 Kontroll-Personen erhielten keine dritte Impfung.

Signifikant erhöhte B-Zell-Erinnerungs-Antwort

Neutralisierende Antikörper lassen sich mit dem Plasma-Pseudovirus-Neutralisationstest (pVNT) bestimmen. Am Tag 14 nach der Booster-Impfung betrugen die pVNT-Spiegel das 75,58-Fache (geometric mean fold ratio (GMFR), 95%-KI 61,47– 92,91) der Basislinie. Zum gleichen Zeitpunkt hatten die sVNT geometric mean titers (GMT) um das 503,47-Fache der Basislinie zugenommen (339,63– 746,28), am Tag 28 um das 448,60-Fache der Basislinie (292,21– 688,81). Der Plasma-Surrogat-Virus-Neutralisationstest sVNT bezeichnet die neutralisierende Aktivität. Die medianen Spiegel der spezifischen Anti-RBD-Antikörper und von IgG betrugen 8.342,00BAU/ml bzw. 1.218,50BAU/ml an Tag 14 und waren damit erheblich höher als die der Basislinie. Am Tag 28 nahmen die Gesamtspiegel von Anti-RBD (4.020,50BAU/ml) und IgG (1.140,50BAU/ml) von einem Peaklevel leicht ab. Die Kontrollgruppe hatte stabil niedrige Antikörper-Titer.

Die Antikörper-Titer am Tag 14 nach der Boosterung unterschieden sich nicht signifikant bei den Impf-Schemata mit verschiedenen Intervallen zwischen der zweiten und dritten Impfung. Zusätzlich induzierten diese Booster einen mindestens 70-fachen Anstieg der neutralisierenden GMT-Spiegel gegenüber vier Pseudovirus-Varianten im Vergleich zur Basislinie; pVNT GMFR von 96,54 für Alpha; 73,79 für Beta, 77,91 für Gamma; sowie 86,16 für Delta (p< 0,0001). Mild bis moderate Nebenwirkungen an der Einstichstelle und systemischer Art traten bei 30 (n=42; 30%) bzw. 8 (n=11; 30%) Teilnehmern innerhalb von drei Tagen nach der Booster-Impfung auf, am häufigsten Schmerz (n=20; 28,2%) und Fatigue (n=6; 8,5%). Meist waren sie nach drei Tagen verschwunden.

Nach zwei Dosen inaktiviertem Ganzvirus-Impfstoff war eine dritte heterologe Impfung mit Proteinuntereinheiten sicher und hoch immunogen. Sie rief eine erneute, signifikante Immunantwort gegenüber SARS-CoV-2 und besorgniserregenden Varianten hervor. Das sei ein wichtiger Beweis, so die chinesischen Forscher, um eine globale heterologe Booster-Strategie gegen COVID-19 zu etablieren. Die Abklingrate der neutralisierenden Antikörper und die Langzeitspiegel der B- und T-Gedächtniszellen müssten jedoch in einem Follow-up untersucht werden.

Ai J et al., Cell Res 2021; https://doi.org/10.1038/s41422-021-00590-x

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