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S3-Leitlinie

Ösophaguskarzinom mit zahlreichen Neuerungen

Die im Zuge des Leitlinienprogramms Onkologie jetzt aktualisierte S3-Leitlinie zum Ösophaguskarzinom formuliert eine Reihe neuer Empfehlungen zur Diagnostik sowie zur kurativen und palliativen Therapie. Die Leitlinie soll dazu beitragen, für Betroffene mit Speiseröhrenkrebs eine angemessene und evidenzbasierte Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

Neuerungen der kurativen Therapie betreffen unter anderem die Invasivität des gewählten Verfahrens: Kleinere, auf die Schleimhaut begrenzte Tumoren werden in der Regel endoskopisch entfernt. Sind die Tumoren bereits tiefer eingewachsen, kann in bestimmten Fällen eine Operation als kurative Therapie infrage kommen. Die Ösophagektomie und Rekonstruktion des Ösophagus sind komplexe Eingriffe, die entweder minimalinvasiv oder in Kombination mit offenen Verfahren durchgeführt werden können. „Neue Daten zeigen, dass hierbei die minimalinvasive oder Hybrid-Technik gegenüber dem offenen Verfahren Vorteile hat. Patientinnen und Patienten haben beispielsweise weniger postoperative Komplikationen, eine verbesserte Lebensqualität und zudem eine verbesserte Prognose“, so Prof. Dr. med. Rainer Porschen (Osterholz), einer der Koordinatoren bei der Erstellung der S3-Leitlinie.

Auch hinsichtlich der palliativen Therapie werden neue Einsichten berücksichtigt: Bei fortgeschrittener Krebserkrankung und fehlender Resektabilität leiden Betroffene häufig an Schluckstörungen und verlieren stark an Gewicht. In diesen Fällen wird oftmals endoskopisch ein selbstexpandierender Metallstent gesetzt, der die Speiseröhre offenhält. „Heute wissen wir jedoch, dass ein Stenteinsatz beim Ösophaguskarzinom nicht immer sinnvoll ist“, sagt Porschen. Krebsbetroffene, bei denen eine präoperative Radiochemotherapie mit anschließender Operation geplant ist, profitieren beispielsweise nicht von einer Stentimplantation. „Neue Studien zeigen, dass bei dieser Gruppe von Patientinnen und Patienten Komplikationen auftreten können und die 3-Jahres-Überlebensrate schlechter ausfiel, wenn sie einen Stent erhielten. Der Einsatz sollte demnach gut abgewogen werden“, so Porschen.

Die Leitlinie ist auf den Websites leitlinienprogramm-onkologie.de und awmf.org abrufbar. Alle onkologischen S3-Leitlinien können zudem mittels Smartphone-App (Android, iOS) abgerufen werden (Suchbegriff „Leitlinienprogramm Onkologie“).

Pressemitteilung Deutsche Krebsgesellschaft, November 2021

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