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Psychatrie

Psychische Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen steigend

8.9.2023

Psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen waren 2021 die häufigsten Ursachen für stationäre Krankenhausbehandlungen von Kindern und Jugendlichen. Sie führten bei knapp 81000 der rund 42600 Krankenhauspatienten im Alter von 10-17 Jahren zu einer stationären Behandlung (18,9%), teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit.

Bei Erwachsenen ab 18 Jahren machten die Diagnosegruppen 6% der insgesamt gut 15,3 Millionen Krankenhausbehandlungen aus. Unter den Kindern und Jugendlichen im Alter von 10-17 Jahren werden Mädchen anteilig häufiger aufgrund von psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen im Krankenhaus behandelt (2021: 24% vs. 13%).

Nach psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen waren Verletzungen und Vergiftungen 2021 der zweithäufigste Grund für einen Klinikaufenthalt von Kindern und Jugendlichen im Alter von 10-17 Jahren (18,6%) ). An dritter Stelle folgten Behandlungsfälle mit Symptomen, bei denen keine spezifischere Diagnose gestellt werden konnte, unter anderem Bauch- und Beckenschmerzen, Ohnmacht und Kollaps oder Kopfschmerzen (11%).

Mädchen werden häufiger wegen psychischer Erkrankungen stationär behandelt als Jungen

Anteilig werden seit einigen Jahren stetig mehr Kinder und Jugendliche wegen psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen stationär behandelt. Im Jahr 2011 traf dies noch auf knapp 75200 der gut 588300 Klinikpatienten im Alter von 10-17 Jahren (12,8%) gegenüber knapp 81000 von 427600 Fällen im Jahr 2021 (18,9%). 2011 waren psychische Erkrankungen der zweithäufigste Grund für Klinikaufenthalte in der Altersgruppe. Verletzungen und Vergiftungen stellten unter den 10- bis 17-Jährigen 2011 mit einem Anteil von einem Fünftel (20%) die häufigste Ursache der stationären Krankenhausbehandlungen dar.

Im Vor-Corona-Jahr 2019 wurden knapp 83900 Kinder und Jugendliche aufgrund von psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen stationär im Krankenhaus behandelt. Mit einem Anteil von 16% an den gut 533400 Klinikpatienten im Alter von 10-17 Jahren waren psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen nach Verletzungen und Vergiftungen (19% oder 102.100 Fälle) 2019 ebenfalls der zweithäufigste Grund für stationäre Krankenhausbehandlungen in dieser Altersgruppe.

Depression häufigste Diagnose

Psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche werden am häufigsten wegen Depressionen im Krankenhaus behandelt. Im Jahr 2021 waren gut 21900 der 10- bis 17-Jährigen wegen sogenannter depressiver Episoden stationär in Behandlung. Zu den psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen zählen auch solche, die durch Alkohol bedingt sind. Sie umfassen unter anderem Folgen von Alkoholmissbrauch und akuten Alkoholvergiftungen wie Abhängigkeits- oder Entzugssyndrome. Unter den psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen waren 2021 die alkoholbedingten mit knapp 9300 Behandlungsfällen die zweithäufigste Diagnose für Kinder und Jugendliche. Bei gut 7700 der aufgrund psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen behandelten 10- bis 17-Jährigen standen zudem Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen im Fokus der Behandlung.

Methodischer Hinweis: Der Rückgang der stationären Krankenhausbehandlungen in den Jahren 2020 und 2021 ist auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Die hohe Auslastung der Krankenhäuser durch COVID-19-Patientinnen und -Patienten, das Freihalten von Bettenkapazitäten und verschärfte Hygienekonzepte führten dazu, dass „planbare” Behandlungen verschoben wurden. Zudem vermieden vermutlich viele Menschen Krankenhausaufenthalte, wenn sie diese nicht als unbedingt notwendig erachteten.

Pressemitteilung „ Presse Psychische Erkrankungen waren 2021 die häufigste Ursache für Krankenhausbehandlungen von 10- bis 17-Jährigen“. Statistisches Bundesamt (Destatis), Wiesbaden, 13.7.2023 (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/07/PD23_N042_231.html).

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