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Präklinisches Herz-Kreislaufversagen

Defi-Drohnen könnten Frühdefibrillationsrate verbessern

29.9.2022

In Deutschland wird präklinisch zu wenig frühdefibrilliert. Das liegt meist an der mangelnden Verbreitung von öffentlich zugänglichen automatischen externen Defibrillatoren (AED). Notfallmediziner der Uni Bielefeld beschrieben, wie AEDs mithilfe von Drohnen automatisch geliefert werden könnten.

Die Frühdefibrillation durch Ersthelfer bei Herz-Kreislauf-Stillstand ist neben dem Vorliegen eines defibrillierbaren Rhythmus der stärkste Überlebensprädiktor. Neben der ungenügenden Verbreitung der Public-Access-Defibrillation ist auch die fehlende Kenntnis der Ersthelfer ein Problem. Bislang vorliegende Untersuchungen, überwiegend im experimentellen Bereich angesiedelt, belegen die Machbarkeit und die Sicherheit des Drohneneinsatzes sowie eine Verkürzung der Zeit bis zur Erstdefibrillation. Erste klinische Studien bestätigen dies. Auch wenn das Konzept noch in den Kinderschuhen steckt, erregte im Januar 2022 eine erste erfolgreiche Defibrillation mit einem in Schweden per Drohne zugeführten AED weltweit öffentliche Aufmerksamkeit (Süddeutsche Magazin, 17.2.2022).

Die Bielefelder Ärzte resümieren, dass Defi-Drohnen wahrscheinlich zur Verbesserung der – in Deutschland mit 2% zu niedrigen – Frühdefibrillationsrate bei außerklinischem Herz-Kreislauf-Stillstand beitragen könnten. Dies gilt sowohl für den ländlichen als auch den urbanen Raum. Die technologischen Voraussetzungen sind gegeben, die flugrechtlichen Bedingungen müssten allerdings noch angepasst werden. Um das volle Potenzial der neuen Technologie auszuloten, sind weitere Feldversuche erforderlich.

Thies KC et al.; Anaesthesiologie. 2022 Sep 27 (DOI 10.1007/s00101-022-01204-w)

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