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Parodontitis und Diabetes

Gemeinsame Aufklärungs-Kooperation von Zahnärzten und Diabetologen

31.8.2022

Diabetes Mellitus und Parodontitis stehen in einer wechselseitigen Beziehung. Der Bundesverband der Niedergelassenen Diabetologen (BVND) und die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) haben eine Kooperation gestartet, die über die Zusammenhänge aufklären soll.

Menschen mit Diabetes haben ein 3-fach erhöhtes Risiko für eine Parodontitis. Diabetiker hingegen sind häufiger von Parodontitis betroffen, mit einem oft schwereren Verlauf und verlieren mehr Zähne als Menschen ohne Diabetes, wie die BZÄK mitteilt. Auch das Risiko einer Nierenerkrankung ist bei Diabetikern mit schwerer Parodontitis um bis zu 8,5-fach erhöht. Zudem besteht ein 2,3-fach höheres Risiko, an einer Erkrankung der Herzkranzgefäße zu sterben im Vergleich zu Diabetespatienten ohne oder mit leichter Parodontitis. Eine rechtzeitige Behandlung und ein gut eingestellter Blutzucker können jedoch Mortalität und Morbidität der betroffenen Patienten reduzieren.

Die Aufklärungskooperation wird aus einer Vielzahl von Medienaktivitäten (Presse, Social Media, Interviews) zum Thema bestehen, Plakate und Infomaterial für (Facharzt-)Praxen oder überregionale Plakataktionen. „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit der Bundeszahnärztekammer, denn 75 Prozent aller Menschen mit Diabetes leiden unter Entzündungen an der Mundschleimhaut. Ein Drittel davon hat eine schwere Parodontitis. Viele Menschen kennen diese Zusammenhänge nicht und deshalb ist es wichtig, gemeinsam durch mehr Aufklärung die Gesamtgesundheit unserer Patientinnen und Patienten zu verbessern“, so Dr. Nikolaus Scheper, Vorstandsvorsitzender des BVND.

Ganzheitlicher Behandlungsansatz wichtig

Zahlreiche Studien zeigen, wie Parodontitis und Diabetes sich gegenseitig negativ beeinflussen. Ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel begünstigt beispielsweise die Entstehung einer Parodontitis. Wenn der Blutzuckerspiegel schlecht eingestellt ist, kommt es vermehrt zu Ansammlungen entzündungsauslösender Stoffe im Mund, die wiederum Infektionen auslösen. Durchblutungsstörungen führen außerdem zu einer schlechteren Immunabwehr und Wundheilung. Umgekehrt kann eine Parodontitis durch die chronische Entzündung zu einer Insulinresistenz und damit einer Verschlechterung der Blutzuckereinstellung sowie Komplikationen führen. Kurz: Ist ein Diabetiker gut eingestellt, hat er kein erhöhtes Risiko im Vergleich zu einem Nichtdiabetiker und eine erfolgreiche Parodontitis-Behandlung wirkt sich positiv auf den Diabetes aus.

„Während sich einige Risikofaktoren einer Parodontitis gut beeinflussen lassen, zum Beispiel durch Mundhygiene oder Rauchverzicht, gibt es andere Faktoren, die nicht oder nur schwer beeinflussbar sind, beispielsweise bestehende Grunderkrankungen“, so Dr. Romy Ermler, Vizepräsidentin der BZÄK. Umso wichtiger seien hier die entsprechenden Behandlungen durch die Fachärzte der Zahnmedizin und Diabetologie. „Diabetes und Parodontitis sind Systemerkrankungen und gehen über Organ- und Fachgrenzen hinaus. Umso wichtiger ist ein ganzheitlicher Behandlungsansatz. Menschen mit Diabetes sollten ihre Zahnärzte darüber informieren und regelmäßig zur Vorsorge gehen. Denn je früher eine Parodontitis erkannt wird, desto besser für die Behandlung“.

Pressemitteilung Bundeszahnärztekammer (BZÄK), August 2022

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