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Onkologie

Molekularer Mechanismus der krebsschützenden Wirkung von Acetylsalicylsäure entschlüsselt

24.11.2023

Studien haben gezeigt, dass eine jahrelange Einnahme von niedrig dosiertem Acetylsalicylsäure (ASS) bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen das Risiko für Darmkrebs senkte. Zudem kann Aspirin das Fortschreiten von Darmkrebs hemmen. Welche molekularen Mechanismen diesen Effekten zugrunde liegen, hat nun ein Team um Prof. Dr. rer. nat. Heiko Hermeking (München) von der Arbeitsgruppe Experimentelle und Molekulare Pathologie am Pathologischen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) untersucht.gen aber auch: Die Chancen auf ein gesundes und entwicklungsförderliches Aufwachsen sind ungleich verteilt. Die Corona-Pandemie hat diese bestehenden Ungleichheiten weiter vertieft, teilt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mit.

Wie die Forscher im Fachmagazin „Cell Death and Disease“ berichten, induziert ASS die Produktion zweier Tumor-hemmender Mikro-RNA-Moleküle (miRNAs), die als miR-34a- und miR-34b/c bezeichnet werden. Dabei bindet und aktiviert ASS das Enzym AMPK, welches wiederum den Transkriptionsfaktor NRF2 so verändert, dass dieser in den Zellkern wandert und dort die Expression der miR-34-Gene aktiviert. Damit diese Aktivierung gelingt, unterdrückt ASS zudem das Onkogen-Produkt c-MYC, welches ansonsten NRF2 hemmt.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, so teilt die LMU mit, dass die miR-34 Gene für die Vermittlung der hemmenden Wirkung von ASS auf Darmkrebszellen notwendig sind. So konnte ASS in miR-34-defizienten Krebszellen deren Wanderung, Invasion und Metastasierung nicht verhindern. Von denmiR-34-Genen war bereits bekannt, dass sie durch den Transkriptionsfaktor p53induziert werden und seine Effekte vermitteln. „Unsere Ergebnisse zeigen aber, dass die Aktivierung der miR-34-Gene durch ASS unabhängig vom p53-Signalwegerfolgt“, sagt Hermeking. „Das ist wichtig, weil das p53-kodiernde Gen, das am häufigsten inaktivierte Tumorsuppressorgen bei Darmkrebs ist. Auch bei den meisten anderen Krebserkrankungen wird p53 im Großteil der Fälle durch Mutationen oder Viren inaktiviert. ASS könnte zukünftig in solchen Fällen therapeutisch eingesetzt werden.“

Pressemitteilung „Darmkrebs: Aspirin aktiviert schützendeGene“. Ludwig-Maximilians-Universität München, 30.10.2023 (https://www.lmu.de/de/newsroom/newsuebersicht/news/darmkrebs-aspirin-aktiviert-schuetzende-gene.html).

Liu C et al.: Salicylate induces AMPK and inhibits c-MYC toactivate a NRF2/ARE/miR-34a/b/c cascade resulting in suppression of colorectalcancer metastasis. Cell Death Dis. 2023 Oct 28;14(10):707 (DOI10.1038/s41419-023-06226-9).

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