- Anzeige -
News

Mentale Gesundheit

Signifikant erhöhtes Risiko bipolarer Erkrankungen bei Kindern älterer Eltern

22.2.2022

Immer wieder werden einzelne Studien vorgelegt, die ein erhöhtes Risiko psychischer Erkrankungen in Korrelation zum Alter der Eltern nahelegen. Eine jetzt erstmals zum Thema publizierte Metaanalyse bestätigt auf der Grundlage mehrerer Beobachtungsstudien mit hoher Teilnehmerzahl ein signifikant erhöhtes Risiko für eine bipolare Depression (BD) bei den Kindern von älteren Eltern respektive älterer Mütter.

Eingeschlossen wurden bis Mitte 2021 publizierte Studien, die die Zusammenhänge zwischen dem Alter der Eltern bei der Geburt (Exposition) und dem BD-Risiko bei den Nachkommen (Ergebnis) untersuchten. Das jeweilige Alter von Vater und Mutter wurden dabei getrennt untersucht. Als Effektgrößenindex wurde das Chancenverhältnis (odds ratio, OR) verwendet, die Daten durch Random-Effects-Metaanalysen gepoolt. Es wurden sieben Studien mit 3.183.539 Teilnehmern und 23.253 Personen mit bipolarer Depression in die Metaanalyse eingeschlossen. Dabei zeigte sich ein erhöhtes BD-Risiko bei Nachkommen von älteren Eltern (35‒44 Jahre alt [k=5; OR=1,09; 95%-KI 1,05‒1,14; p<0,0001] und ≥45 Jahre alt [k=5; OR=1,44; 95%-KI 1,19‒1,14; p=0,0001]) im Vergleich zur Referenzgruppe (25‒34 Jahre). Die Metaanalyse zeigte auch ein erhöhtes Risiko für das Auftreten bipolarer Depressionen bei Kindern älterer Mütter (≥40 Jahre alt [k=3; OR=1,20; 95%-KI 1,10‒1,31; p<0,0001]) im Vergleich zur Referenzkategorie (20‒29 Jahre alt).

Ein höheres Alter von Vätern und Müttern war demzufolge in beiden Fällen mit einem erhöhten Risiko für eine bipolare Depression bei den Nachkommen verbunden. Die Autoren betonen, dass eine enorme Heterogenität der eingeschlossenen Studie bezüglich fast aller Bewertungsparameter die Analyse erschwerte. Weitere Studien sind erforderlich, so resümieren sie, um die Mechanismen hinter dieser Assoziation zu untersuchen, beispielsweise spezifische genetische und/oder Umweltrisikofaktoren für das Auftreten von bipolaren Erkrankungen.

Polga N et al., Acta Psychiatr Scand 2022 Feb 21; DOI 10.1111/acps.13418, PMID 35188977

No items found.
Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt